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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verzerrten Zügen war anzusehen, wie sehr er litt.
    „Womöglich hat Joan etwas gegen Kopfschmerzen, das Euren Verstand nicht trübt“, meinte sie zaghaft. Als er den Mund öffnete, zweifellos um einen Einwand zu erheben, fügte sie hastig an: „Ich wollte sie ohnehin heraufkommen lassen, denn ich möchte, dass sie Euch untersucht, um sicherzugehen, dass Ihr ansonsten wohlauf seid.“
    Kurz blickte er gereizt drein, ehe er sich leise seufzend zurücksinken ließ. „Also gut. Holt Joan, sie soll etwas gegen Kopfschmerzen mitbringen. Und schickt auch nach William.“
    Helen nickte und eilte zur Tür, bevor er es sich anders überlegen konnte. Sie würde Joan anweisen, ihm etwas gegen Kopfschmerzen zu geben, das ihn sehr wohl schlummern lassen würde. Danach würde sie zu seinem Schutz eine Wache vor der Tür postieren, während sie selbst sich auf die Suche nach dem erfolglosen Mörder begab. Sie hatte Tiernay stets als ihr Zuhause angesehen, und die Menschen hier oblagen ihrer Verantwortung. Sollte einer von ihnen versucht haben, Hethe zu töten ... Nun, so peinlich es war, aber die Leute mochten durchaus denken, dass sie Helen damit einen Gefallen taten. Sie erinnerte sich noch genau an jenen Tag, da Templetun alle von der anstehenden Hochzeit unterrichtet hatte -Ducky hatte angemerkt, dass Maggie „das eine oder andere über Kräuter“ wisse oder auch Joan womöglich etwas habe, das man Lord Holden „einflößen“ könne ...
    Um ihn zu töten, beendete sie nun den Satz, den sie Ducky neulich nicht hatte zu Ende führen lassen. Du liebe Güte, wahrscheinlich gab es nicht einen Menschen auf Tiernay, der nicht annahm, Helen durch Hethes Ableben einen Dienst zu erweisen. Daran war sie nicht unschuldig. Sein Ruf als grausamer Herr hatte gewiss seinen Teil dazu beigetragen. Aber dass sie ihren eigenen Standpunkt durch stinkende Einreibungen und verdorbene Speisen zum Ausdruck gebracht hatte, dürfte für ihn und seinen Ruf auch nicht eben vorteilhaft gewesen sein.
    Daher steckte sie nun in der Klemme. Sie musste ihren Gemahl vor ihrem Volk schützen und dieses wiederum vor ihrem Gemahl, bis sie die unerquickliche Sache aufgeklärt hatte.

18. Kapitel
    Wie geht es ihm?“
    Helen, die soeben die Tür zum Schlafgemach schloss, zuckte zusammen und drehte sich zu ihrer Tante um, die aus Richtung ihrer eigenen Kammer kam.
    „Gut. Ich habe ihm Goliath dagelassen, der wird über ihn wachen. Hethe schläft noch, aber ich denke, er wird bald einen weiteren von Joans Tränken benötigen.“
    Tante Nell hob die Brauen und warf Helen einen amüsierten Blick zu, während sie gemeinsam auf die Treppe zustrebten. „Wie lange hast du vor, ihn zu betäuben?“
    Schuldbewusst verzog Helen das Gesicht. Da Hethe sich geweigert hatte, einschläfernde Mittel zu schlucken, hatte sie Joan dazu angehalten, ihm ein solches anstelle des Tranks gegen Kopfschmerzen zu geben. Das war an dem Morgen gewesen, als er gestürzt war, doch inzwischen waren zwei Tage vergangen. Wann immer er sich regte, zwang sie ihm mehr von dem Schlaftrunk die Kehle hinunter. Ihr Gewissen hatte sie damit beruhigt, dass sie sich einredete, es sei das Beste für ihn. Schließlich musste die Verletzung ihn durcheinandergebracht haben, ansonsten hätte er niemals diese schrecklichen Dinge gesagt - dass ihr daran gelegen sei, ihn tot zu sehen. In Wahrheit hatte sie gehofft, die Sache aufklären zu können, ehe er wieder auf den Beinen und somit angreifbar war. Nicht dass sie glaubte, er könne nicht auf sich aufpassen. Aber hier gab es so viele Menschen, die hinter dem Angriff stecken mochten - so viele, die unter seiner Herrschaft gelitten hatten.
    Einen Großteil der vergangenen beiden Tage hatte Helen damit zugebracht, beiläufig herumzufragen, ob irgendjemandem aufgefallen sei, dass sich vor dem Unfall eine Person auf oder in der Nähe der Treppe aufgehalten habe oder diese hinaufgegangen sei. Selbstredend hatte niemand etwas gesehen. Somit war sie einer Lösung des Rätsels heute nicht näher als am Tag des Unfalls - und sie konnte nicht guten Gewissens damit fortfahren, Hethe zu betäuben. Zwei Tage lang hatte er nun durchgeschlafen, und seine Prellungen begannen bereits zu verblassen. Gewiss waren auch seine Kopfschmerzen inzwischen abgeklungen. Helen würde auf einen anderen Weg sinnen müssen, ihn zu schützen.
    Tante Nell und sie hatten inzwischen den unteren Treppenabsatz erreicht und schritten durch die Große Halle zu ihren Plätzen an der Tafel. Helen

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