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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und ich habe zugestimmt. Wir waren noch nicht weit gekommen, als er auf mich losgegangen ist. Er hat mich vollkommen überrumpelt“, sagte er kopfschüttelnd. „Hat mich einfach im Wald liegen lassen in dem Glauben, ich sei tot.“
    „Aber Ihr wart nicht tot“, entgegnete Helen.
    „Nay. Ich konnte mich aufs Pferd ziehen und bin hergeritten.“
    „Als er ankam, war er so gut wie tot“, warf seine Mutter ein. „Ich war überzeugt, dass er es nicht schafft.“
    „Aber das habe ich, dank dir.“ Aus dem Blick, den Stephen seiner Mutter schenkte, sprachen Liebe und Dankbarkeit. „Als ich wieder soweit hergestellt war, dass ich nach Holden zurückkehren konnte ...“
    „Du warst keineswegs wiederhergestellt“, wandte seine Mutter scharf ein.
    Er ging nicht darauf ein. „Mutter hatte gehört, dass Hethe mit Euch nach Tiernay geritten ist.“
    „Also habt auch Ihr Euch nach Tiernay aufgemacht.“
    Stephen hob die Brauen. „Woher wisst Ihr das?“
    „Maggie hat Euch im Wirtshaus gesehen.“
    „Maggie.“ Er seufzte. Offenbar erinnerte er sich an die alte Frau. „Wie geht es ihr? Kommt sie zurecht?“
    „Aye, es geht ihr gut. Was wolltet Ihr auf Tiernay? Mit Hethe reden, sagtet Ihr?“
    „Genau.“ Er verzog das Gesicht. „Doch ein alter Pächter auf Holden hat mich gewarnt. Er sagte, dass Hethe nach mir suchen lasse, weil er glaube, dass ich nicht genehmigte Bestrafungen durchgeführt hätte - was wohl tatsächlich der Fall war. “ Der junge Mann schaute so bekümmert drein, dass Helen ihn beschwichtigte, obwohl sie danach gierte, den Rest der Geschichte zu hören.
    „Das habt Ihr nicht wissen können“, wandte sie ein. „Zudem waren die Strafen genehmigt. Sie sind von Hethe unterzeichnet worden, auch wenn er nicht geahnt hat, was er da abgesegnet hat. “ „Aye. “ Er lächelte sie dankbar an. Das Lächeln wurde schief, als er fortfuhr: „Jedenfalls habe ich umgehend kehrtgemacht. Bin einfach kopflos auf und davon. Sehr bald ist mir klar geworden, dass ich damit einen Fehler begangen hatte. Ich wollte zurück, erkannte aber, dass ich einen Plan brauchte. Als ich am folgenden Morgen wieder gen Tiernay ritt, erfuhr ich, dass Hethe die Treppe hinuntergestürzt sei und verletzt darniederliege. Daher entschied ich, einige Tage zu warten und ihn gesunden zu lassen. Danach ritt ich erneut nach Tiernay und fand ihn am Wegesrand. Er war besinnungslos und schwer verwundet. Ich musste dafür sorgen, dass er Hilfe bekommt, weil er ansonsten sterben würde. Also habe ich ihn vor mir aufs Pferd gesetzt...“
    „Und dir dabei deine eigene Wunde wieder aufgerissen“, stellte seine Mutter gereizt fest.
    „Nun, ich konnte ihn doch nicht einfach dort liegen lassen“, wiederholte er müde, und Helen nahm an, dass er diesen Satz den Klagen seiner Mutter sicher schon an die hundert Mal entgegengehalten hatte.
    „Aber warum habt Ihr ihn nach Tiernay gebracht? Holden war der Stelle, an der er gestürzt ist, viel näher.“
    „Weil ich geargwöhnt habe, dass William der Übeltäter ist. Ich konnte ihn schlecht zurück nach Holden bringen, nur damit William das Begonnene zu Ende führt. Daher habe ich ihn zu Euch gebracht.“
    „William ist doch auf Tiernay. Was hat Euch glauben lassen, er sei auf Holden?“
    Das schien ihn zu überraschen. „Ich hatte angenommen, dass Hethe ihn als Kastellan auf Holden zurücklässt.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Hethe meinte, dass William nicht die nötige Geduld für den Posten aufbringen würde. Deshalb hat er Johnson zum Kastellan gemacht.“
    Er sann kurz nach und nickte beifällig. „Mit Johnson hat er gut gewählt. Er ... Moment! Sagtet Ihr gerade, William sei auf Tiernay?“ „Aye.“
    „Allein mit Hethe?“
    „Nay, selbstredend nicht. Er ist von unzähligen Menschen umgeben. Meine Tante ist dort, das Gesinde, die ...“ Stirnrunzelnd stockte sie. „William würde doch inmitten so vieler Leute nichts Dummes tun, oder?“
    „Ist jemand bei Hethe, der ihn bewacht?“
    „Aye, meine Tante sitzt an seinem Bett. Ich habe ihr aufgetragen, niemanden in seine Nähe zu lassen, bis auf ... William.“ Helen stöhnte und sah ihren Schrecken in Stephens Augen gespiegelt. Sofort war sie auf den Beinen. „Ich muss zurück zu ihm.“
    „Ich komme mit“, verkündete er, schlug die Decken zurück und schob sich von der Pritsche.
    „Nur über meine Leiche!“, donnerte seine Mutter und stürzte vor, um ihn aufzuhalten. Helen blieb stehen, als die Frau anfügte: „Ich werde

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