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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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stattdessen nach seinem Bier. Er gab vor, von dem grässlichen Zeug zu trinken, was ihn abermals davor bewahrte, sich der Gastgeberin zuwenden zu müssen, während sie sprach.
    „Ein Bad wäre uns willkommen, denke ich“, erwiderte Templetun, weil Hethe mit der lauwarmen, sauren Brühe beschäftigt war. „Zwar war der Ritt nicht lang, aber durch die anhaltende Trockenheit war die Straße staubig. Ich jedenfalls würde es begrüßen, mich vor dem Mahl waschen und ausruhen zu können.“
    Hethe nickte und brummte zustimmend, ehe er den Becher abstellte und sich erhob. Er vermied es, seine Gefährten direkt anzuschauen, sah jedoch aus den Augenwinkeln, dass sie noch im Stehen den letzten Rest Bier hinunterstürzten. Verwirrt runzelte er die Stirn. Wie konnten sie diese Plörre nur trinken? Sie war abscheulich. Kopfschüttelnd folgte er Lady Helen und deren Tante, die ihnen voran die Treppe hinaufgingen.
    Tiernay war größer, als Hethe zunächst gedacht hatte. Entgegen seiner Erwartungen war das Lehen unter der neuen Verwalterin offenbar nicht der Misswirtschaft anheimgefallen, wie er auf dem Hinweg festgestellt hatte. Ringsumher grünte und gedieh alles wie zu Lebzeiten von Helens Vater. Die Menschen waren wohlgenährt und rotwangig, und die Gärten standen in voller Blüte. Vom oberen Geschoss der Burg erwartete er dennoch nicht viel. Er nahm an, dass sich dort zwei oder drei Kammern befanden und er sich eine davon bis zur Hochzeit mit William würde teilen müssen. Doch er hatte sich getäuscht, denn oben gab es mindestens ein halbes Dutzend Gemächer.
    „In letzter Zeit ist das Wetter ungewöhnlich trocken gewesen, und daher habe ich mir schon gedacht, dass Euer Ritt staubig werden würde“, erklärte Lady Helen, während sie den Gang entlangschritt. „Für den Fall, dass Ihr Euch nach Eurer Ankunft gern würdet frisch machen wollen, habe ich die Mägde angewiesen, einem jeden der Herren ein Bad zu bereiten. Das wurde in die
    Tat umgesetzt, sobald die Wachen Euch von der Wehrmauer aus erblickt haben.“
    Hethe brummte etwas Unverständliches, als er den beiden Damen folgte, während William und Templetun hinter ihm hergingen.
    „Lord Templetun.“ Lady Helen war vor einer der Türen stehen geblieben und öffnete sie, wobei sie den älteren Mann anlächelte. „Dies ist Euer Gemach, Mylord.“
    Templetun strebte frohgemut hinein, und Hethe spähte ihm neugierig nach und schaute sich in der geräumigen, gut ausgestatteten Kammer um. Im Kamin brannte ein Feuer und verlieh dem Raum etwas Anheimelndes. Vor dem Kamin stand ein dampfender Zuber. Hethes Blick fiel auf ein hübsches junges Mädchen, das Wasser in den Bottich goss.
    „Das ist Ellie, Eure Magd. Solltet Ihr irgendetwas wünschen, wendet Euch an sie und betrachtet es als erledigt.“
    „Habt Dank, Mylady.“ Templetun bedachte alle drei Frauen mit einem strahlenden Lächeln. „Ich bin gewiss, dass ich mich in den besten Händen befinde.“
    Lady Helen erwiderte das Lächeln, ehe sie die Tür zuzog und den anderen mit einem Wink beschied, ihr zu folgen. Gemessenen Schrittes begaben sie und ihre Tante sich zur nächsten Kammer. „Dieses ist Euer Gemach, Sir William.“
    Sie öffnete die Tür und lächelte der hübschen jungen Magd aufmunternd zu, die geduldig neben einem dampfenden Badezuber wartete. Die Kammer war so groß wie die erste, und auch hier knisterte ein behagliches Feuer im Kamin. Hethe war besänftigt und vergaß das ungenießbare Bier. William trat ein und ließ sich von Lady Helen der Magd vorstellen. Auch ihm beschied sie, dass die Magd sich all seiner Bedürfnisse annehmen werde.
    Sie schloss die Tür und drehte sich lächelnd zu Hethe um. „Eure Kammer ist die nächste, Mylord.“
    Beschwingt folgte er ihr, in freudiger Erwartung eines entspannenden Bads und der sanften Hände einer liebreizenden jungen Maid, die alles Ungemach fortwaschen würde. Höflich wartete er, als Lady Helen vor der nächsten Tür verharrte. Er meinte bereits zu spüren, wie ihm das warme Wasser den Staub vom Leibe spülte. Die Tür schwang auf, und das Erste, was Hethe sah, war die Magd. Kein liebreizendes junges Mädchen erwartete ihn - seine Magd war so alt wie Methusalem. Eine Greisin. Eine alte Hexe, und obendrein eine gebeugte, hässliche alte Hexe mit einer Warze auf der Nase. Die Warze war so groß, dass sie einem Apfel glich, der an einem Ast baumelte.
    „Grundgütiger“, hauchte er, von Entsetzen übermannt.
    „Das ist Maggie. Gewiss kennt Ihr

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