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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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es zu merken, schloss sie die Schenkel um seine Hand, hielt sie an ihrem Schoß gefangen und schmiegte sich enger an seine Finger, während sie ihn weiterhin küsste. Als er ihr die Hand entzog, stöhnte sie enttäuscht an seinen Lippen.
    Leise lachend löste sich ihr Gemahl von ihrem Mund. „Keine Sorge, Liebste“, raunte er lächelnd. „Ich ...“ Abrupt brach er ab.
    Blinzelnd schaute Helen zu ihm hoch und folgte seinem Blick. Während sie abgelenkt gewesen war, hatte ihr Gemahl die Leinenüberwürfe zurückgeschlagen und starrte nun verwirrt das Fell an, das darunter zum Vorschein gekommen war. Das Verlangen in ihr fiel jäh in sich zusammen. Oje! rief eine kleine Stimme in ihr. Dann wappnete sie sich für das Kommende.
    Hethe blickte verblüfft drein. Die Nacht war nicht kalt, für ein Fell bestand also keine Notwendigkeit. Ein Leinenüberwurf hätte genügt. Doch seine Gemahlin war in ein Fell gewickelt, das auch noch um sie herum festgesteckt war und sie von Kopf bis Fuß verhüllte. Selbst ihre Arme waren darunter gefangen. Das war ihm nicht aufgefallen, als die Männer ihn auf dem Bett abgesetzt hatten, aber nun, da er es sah, spürte er seine Lust schwinden und einer bangen Ahnung weichen. Seine Befürchtungen von vorhin bezüglich ihrer „Vorbereitungen“ holten ihn ein. Beim Anblick dieses Fells jedenfalls schwante ihm nichts Gutes. Ein Teil von ihm hätte gern geglaubt, dass sie sich aus Schüchternheit bedeckt hatte -damit keiner der Männer einen Blick auf das erhaschte, was nur Hethe sehen sollte. Aber er befürchtete, dass dies nicht der Grund war. Um es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, griff er entschlossen nach dem Fell und zog es fort.
    Helen wartete darauf, dass er toben, schimpfen, brüllen und poltern, ja vielleicht gar zuschlagen würde. Ihr war bewusst, dass ihr dies durchaus drohte; immerhin handelte es sich um den „Hammer of Holden“. Aber sie täuschte sich. Zunächst tat er überhaupt nichts. Wie zur Salzsäule erstarrt saß er neben ihr, während der abstoßende Gestank der Pflanze, die Ducky nur Stinkkraut nannte, allmählich durch die Kammer waberte. Helen hatte jeden Zoll ihres Körpers mit dem Kraut eingerieben, als sei es ein Balsam.
    Sie wusste, es konnte seine Wirkung unmöglich verfehlt haben, aber Lord Holden verhielt sich nicht wie geplant. Er hockte einfach nur da. Als sie es wagte, ihm kurz ins Gesicht zu schauen, erkannte sie, dass er die Augen vor Schreck weit aufgerissen hatte. Stumm öffnete und schloss er den Mund, und seine Nase schien die Atmung ganz von selbst zu verweigern. Er war bleich, verfärbte sich aber zusehends ins Grünliche.
    „Stimmt etwas nicht, Mylord?“, erkundigte sie sich, als sie die Stille nicht länger aushielt. Sie hoffte, dass ihre Frage gänzlich unschuldig klang. „Wollen wir nicht die Ehe vollziehen?“
    Der Leichtsinn des Augenblicks verlieh ihr die Dreistigkeit, das Fell gänzlich zurückzuschlagen. Damit gab sie sich ihm zwar hüllenlos preis, fächelte ihm zugleich aber den Pesthauch zu. Die Falle war zugeschnappt! Gespannt beobachtete sie, wie er noch blasser wurde, zu würgen begann und sich hastig vom Bett schob.
    Er wich vor ihr zurück und schaute sich fieberhaft in der Kammer um, bis sein Blick am Nachttopf hängen blieb. Dann hing er auch schon darüber und entledigte sich seiner Mahlzeit.

Das dürfte ihn endlich überzeugt haben. Nun wird er zum König eilen und die Ehe annullieren lassen, dachte sie zufrieden. Und was weit wichtiger war - auch die Hochzeitsnacht hatte sich damit erledigt. Der Gedanke amüsierte sie, und getrübt wurde ihre Heiterkeit nur durch den Gestank, der ihr ebenfalls zu schaffen machte. Als ihr Gemahl zu würgen aufhörte, sich aufrichtete und sie wütend anfunkelte, war es allerdings vorbei mit Helens Frohsinn. Wachsam beäugte sie ihn.
    Er nämlich wirkte alles andere als amüsiert, sondern überaus erbost. Fuchsteufelswild. Aye, seine Aufmerksamkeit hatte Helen sich mit diesem Streich auf jeden Fall gesichert. Dies war nicht länger ein stiller Krieg - nun fochten sie ganz unverblümt gegeneinander.
    „Was ist das?“, grollte er.
    Sie versuchte gar nicht erst, Unwissenheit zu heucheln. „Ducky nennt es Stinkkraut. Es wächst in einem Sumpf nicht weit von hier.“ Sie lächelte lieblich. „Wollt Ihr es ebenfalls ausprobieren, so wie den Knoblauch? Ich bin sicher, dass Ducky gern mehr davon sammelt, sofern Ihr wünscht.“
    Genugtuung durchrieselte sie warm, als er entsetzt

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