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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Weib die Worte übersetzte. Sein König hatte das Laken der Hochzeitsnacht als Beweis gefordert. Aber Talorc hatte nicht vor, einen seiner Männer zu entbehren, indem er ihn mit einem blutigen Laken nach Süden schickte, nur damit die habgierige Engländerin bekam, was sie wollte.
    Er ging zu seiner Braut, packte sie und zerrte sie mit sich in die Hütte. Er schlug die Tür so heftig hinter sich zu, dass die Wände erbebten.

Kapitel 4
    T alorc drehte sich zu seiner Braut um. »Deine Mutter ist eine Hexe.«
    »Sie ist nicht länger meine Mutter«, brachte Abigail hervor. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Das Entsetzen überschwemmte sie in Wellen. »Sir Reuben hat gesagt, dass ich jetzt eine Sinclair bin. Und du hast nicht widersprochen.«
    »Zwischen dir und dieser Wahrheit steht jetzt nur noch ein Hindernis.«
    »Meine Jungfräulichkeit.« Die Worte kamen völlig tonlos über ihre Lippen, waren kaum mehr als ein Hauch.
    »Aye.«
    Abigail presste die Hand auf ihre Kehle. Sie blickte sich hektisch um. »Du willst mich hier und jetzt nehmen?«
    Nein, das würde er nicht tun. Er ließ sich weder von seinem König noch von einer englischen Lady vorschreiben, was er zu tun hatte. Aber ehe er ihr das sagen konnte, sank seine Braut in sich zusammen.
    Nur der übernatürlichen Reaktionsfähigkeit seines Wolfs war es zu verdanken, dass er sie auffangen konnte, ehe sie zu Boden stürzte. Verdammt, sie war so verletzlich. Ganz anders als ihre Schwester. Emily hätte ihn einen geilen Ziegenbock geschimpft und ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, hätte er ihr nur wenige Augenblicke nach der Eheschließung die Jungfräulichkeit nehmen wollen.
    Eigentlich hätte die Schwäche seiner Frau Talorc mit Abscheu erfüllen müssen. Stattdessen fühlte er Bedauern, weil er ihr so viel Ungemach bereitete.
    Dass er so empfand, erschreckte ihn. Aber noch viel verblüffender war, wie dieses Gefühl in seinem Wolfsherz widerhallte. Keiner von beiden, weder der Mann noch das Tier, wollte ihr wehtun. Behutsam legte er sie auf das schmalere der beiden Betten, die in der Hütte standen. Das andere stank nach dem Baron und seiner Frau. Das schmale Bett, in dem Abigail geschlafen hatte, roch nach ihr und nach frischer Luft.
    Abigail schlug die Augen auf, und sofort spannte sich ihr Körper an. Sie war auf der Hut.
    Ihre Blicke trafen sich. In ihren Augen flackerte etwas auf, ehe sich eine tiefe Traurigkeit wie ein Schleier darüberlegte. »Dann muss es wohl sein.«
    »Der Gedanke, mit mir das Bett zu teilen, ist dir so unangenehm?«
    »Nein, aber er macht mir Angst. Ich weiß nichts darüber, was Männer tun.«
    »So sollte man das wohl auch erwarten.«
    »Du verstehst mich nicht. Meine Mutter, meine Zofe – niemand hat mir irgendetwas davon erzählt.« Es war verständlich, dass diese Unwissenheit sie zu Tode erschreckte.
    »Möchtest du, dass ich dir sage, was passieren wird?«
    Ihre dunklen Augen weiteten sich überrascht, und Hoffnung glomm darin auf. »Das würdest du tun?« Wieder kamen ihr die Worte fast tonlos über die Lippen, aber für Talorc war es leicht, die Bedeutung zu erraten.
    »Aye.«
    Obwohl ihr Gesicht sich so rot gefärbt hatte, dass es ihn an eine dunkle Rosenblüte erinnerte, die zum ersten Mal erblühte, nickte sie und schluckte dann schwer. »Das würde mir gefallen.«
    »Das werde ich. Dir gefallen, meine ich.« Das war eine Frage der Ehre, sowohl für ihn wie für den Wolf, der in ihm schlummerte. »Ich werde beginnen, indem ich dich küsse. Bist du schon geküsst worden, Abigail?«
    Er bezweifelte es. Aber wenn es da jemanden gab, hätte er denjenigen am liebsten getötet. Er musste es einfach wissen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das ist gut. Dann muss ich mich nicht in England auf die Jagd nach demjenigen machen.«
    Abigail sah ihn mit großen Augen an, während er ihr bis ins kleinste Detail beschrieb, was er tun und wie er sie berühren würde, wenn er sie zu seiner Frau machte. Er ließ nichts aus und versuchte sogar zu erklären, wie es sich für sie anfühlen würde – genauer gesagt, was er glaubte, wie es sich für sie anfühlte.
    Talorc ergriff Abigails Hand und verschränkte seine Finger mit ihren, während er sprach. Es überraschte ihn nicht, als sie so fest zudrückte, dass er beinahe glaubte, in ihr schlummere die Kraft der Chrechte. Aber kein einziges Mal hinderte sie ihn am Weitersprechen oder drehte den Kopf weg, um den Worten zu entgehen, die er aussprach. Ihr Blick blieb die

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