Im Bett mit einem Highlander
getan?“
Mairin warf den Mägden einen flüchtigen Blick zu und zog Zuversicht aus dem Rückhalt, den sie boten. Dann hob sie das Kinn und ahmte Ewans finstere Miene nach, so gut sie konnte. Es musste gelungen sein, denn ihr Gemahl hob eine Braue und erwiderte ihren Blick.
„Die Frauen gingen ihren Pflichten nach, so wie Ihr es auch von Euren Männern erwartet. Dieser ... dieser Grobian dort hat sich an Christina herangemacht, und sie hat ihn abgewiesen. Darüber war er so erbost, dass er begann, ihre Arbeit zu bemängeln. Als sie den Männern die Nachmittagsration serviert hat, haben plötzlich alle angefangen, über die Frauen hier im Wohnturm zu nörgeln. Sie haben dumme Bemerkungen gemacht und immer lauter an allem herumgemäkelt. Maddie haben sie angefahren, weil ihnen das Essen nicht rasch genug auf den Tisch kam. Über Gerties Kochkünste haben sie hergezogen, das Mahl hat ihnen angeblich nicht geschmeckt und war nicht heiß genug.“
Sie atmete tief durch. „Und als Christina die Lage entschärfen wollte, hat Heath ihr ein Bein gestellt. Sie hat das Bier verschüttet, das sie trug, und dann war Heath auch noch so dreist, sie dafür zu tadeln, dass sie ihm die Kleider ruiniert habe. Als sie Widerworte gab, hat er sie geschlagen.“
Mairin ballte die Hände zu Fäusten und machte einen Schritt nach vorn. Sie bebte vor Wut, als sie auf Heath, Robert, Corbin, Ian und Matthew deutete. „Und nicht einer von ihnen ist Christina zu Hilfe gekommen. Nicht ein Einziger! Niemand hat auch nur einen Finger gerührt, um Heath daran zu hindern, Christina wehzutun. Sie waren viel zu beschäftigt damit, sich über die Arbeit der Frauen lustig zu machen.“
Vor dem Laird blieb sie stehen und bohrte ihm einen Finger in die Brust. „Also dachte ich mir, wenn diese Tunichtgute meinen, herumnörgeln zu können, weil Frauenarbeit ein solches Kinderspiel sei, dann können sie einen Tag lang eben diese Aufgaben verrichten. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt.“ Sie hielt den Atem an und wartete ab, wie Ewan dies aufnehmen würde.
„Ich möchte etwas sagen, Laird!“, rief Bertha so laut, dass mehr als eine Frau zusammenzuckte.
„Sprich“, erwiderte Ewan.
„Ich fasse mich kurz, nur so viel: Von diesem Augenblick an werden die Frauen keinen Handschlag mehr tun. Und wir behalten Lady McCabe!“
Wieder hob Ewan eine Braue. „Ihr behaltet sie?“
Bertha nickte. „Aye, sie kommt mit uns. Wir lassen nicht zu, dass sie bestraft wird, weil sie für uns eingetreten ist.“
Verblüfft sah Mairin, dass Ewan grinste.
„Da gibt es nur ein Problem, Bertha“, sagte er.
„Ach ja, und welches, Laird?“
„Ich behalte sie.“
Gemurmel wurde laut. Sowohl Männer als auch Frauen neigten sich vor, neugierig zu hören, wie der Laird in dieser Sache entscheiden würde. Es war offensichtlich, dass er verärgert war.
„Ich lasse mich nicht erpressen, und ich lasse mir keine Vorschriften machen“, erklärte er. Als Bertha sich aufplusterte, um eine wütende Tirade auf ihn abzufeuern, hob er die Hand. „Ich werde beide Seiten anhören, bevor ich ein Urteil fälle. Sobald mein Urteil aber steht, ist die Angelegenheit erledigt. Ist das klar?“ „Nur wenn Ihr richtig entscheidet“, murmelte Mairin.
Ewan warf ihr einen vernichtenden Blick zu, ehe er sich umwandte. Er sah wahrlich nicht angetan aus, als er Heath und die vier anderen Übeltäter fixierte, die trotzig dreinschauten. Sein Blick ging schließlich zu Gannon, den ranghöchsten seiner Männer. „Hast du eine Erklärung für all dies?“
Gannon seufzte. „Tut mir leid, Laird, ich war nicht dabei. Ich war mit einigen anderen Männern im Hof. Hab ihnen gesagt, sie bekommen erst was zu essen, wenn sie die Übungen richtig beherrschen.“
„Verstehe.“ Ewan wandte sich an Cormac, der neben Diormid und Heath stand. „Cormac? Hast du etwas beizutragen?“
Cormac wirkte aufgebracht. Er schaute die Männer der Reihe nach an, die seinerseits ihn erwartungsvoll ansahen. Schließlich fiel sein Blick auf Ewan, der auf eine Antwort wartete.
„Es war, wie die Herrin gesagt hat, Laird“, räumte er schließlich ein. „Ich kam gerade in die Halle, als Heath das Mädchen zu Fall gebracht hat.“ Wütend sah er zu Heath hinüber. „Christina trifft keine Schuld. Die Männer haben immer lauter gepöbelt, und als Christina sich gewehrt hat, hat Heath sie geschlagen. Bei Gott, ich hätte ihn eigenhändig umgebracht, aber Lady McCabe hat eingegriffen, ehe ich etwas tun
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