Im Bett mit einem Highlander
Sinn, denn ob nun jemand Mairin nach dem Leben trachtete oder nicht - die Gefahr in Gestalt von Duncan Cameron schwebte nach wie vor über ihr.
Zweitens wollte er nicht, dass Mairin sich sorgte. Wenn sie herausfand, dass eigentlich er das Opfer hätte sein sollen - und dies nicht nur ein-, sondern gleich zweimal -, war nicht abzusehen, was sie tun würde.
Ewan fieberte dem Tag entgegen, da keine Bedrohung mehr dräute. Der Schatten, der sich über die Burg gelegt hatte, bedrückte nicht nur Mairin, sondern alle. Und seit seine Gemahlin das Krankenlager verlassen hatte, war Ewan kein Verstoß ihrerseits zu Ohren gekommen.
Er hätte wissen müssen, dass dies nicht so bleiben würde ... „Laird, kommt schnell!“, rief Owain. Der Jüngere blieb vor ihm stehen und rang keuchend nach Luft, als sei er die ganze Strecke gerannt.
Stirnrunzelnd wandte Ewan sich von dem Schäfer ab, der gerade dabei war, ihn über den Umfang der Herde ins Bild zu setzen. „Was gibt es, Owain?“
„Lady McCabe. Die ganze Halle ist in Aufruhr. Sie hat einige Eurer Männer angewiesen, die Arbeiten der Mägde zu tun!“ „Wie bitte?“ Ewan massierte sich kurz die Nasenwurzel und atmete tief durch. „Was genau geht da vor sich, Owain?“
„Heath hat Eure Gemahlin gegen sich aufgebracht, aber was vorgefallen ist, weiß ich nicht, Laird. Jedenfalls hat sie ihn und seine Gefährten dazu verdonnert, die Wäsche zu machen! Und zu kochen! Der Himmel stehe uns bei. Die Küche sollen sie auch sauber machen, ebenso die Böden ...“ Owain verstummte und holte Luft.
Ewan fluchte verhalten. Heath und noch ein paar weitere junge, überhebliche Heißsporne, die vor einiger Zeit zu ihnen gestoßen waren, hatten zuvor schon für Unruhe gesorgt. Sie waren gemaßregelt worden, und Ewan war entschlossen, kein weiteres Vorkommnis zu dulden. Sie sollten noch eine letzte Chance bekommen, McCabe-Krieger zu werden.
„Wo sind meine Brüder?“, fragte Ewan.
„Bei Lady McCabe in der Halle. Die Lage ist recht angespannt, Laird. Einen Moment lang habe ich um Lady McCabes Sicherheit gefürchtet.“
Mehr brauchte Ewan nicht zu hören. Er stürmte los in Richtung Wohnturm. Als er um die Ecke in den Burghof kam, sah er sämtliche Männer, die sich im Kampf geübt hatten, wie erstarrt dastehen. Sie lauschten dem Getöse, das aus der Halle drang.
Ewan hetzte an ihnen vorbei, sprang die Stufen hinauf und stürzte in den Saal. Vor ihm herrschte Chaos. Am jenseitigen Ende des Raumes stand ein Trupp jüngerer Krieger, umringt von seinen Brüdern sowie Mairin und Gertie.
Die Köchin keifte auf Cormac und Diormid ein und war derart aufgebracht, dass sie mit einem langen Holzlöffel auf die beiden eindrosch und etwa jedes dritte Mal auch traf. Alaric und Caelen blickten erzürnt drein, während sie sich mühten, Mairin abzuschirmen. Die davon jedoch nichts wissen wollte.
Mairin war es auch, die vor allem anderen Ewans Aufmerksamkeit auf sich zog. So zornesrot, dass sie zu platzen drohte, stand sie auf Zehenspitzen inmitten des Gewühls und schimpfte an Gannon vorbei auf Heath ein. Gannon rang wie Alaric und Caelen wacker darum, sie vom Ziel ihres Unmuts fernzuhalten.
Auch Heath war vor Wut dunkel angelaufen. Mairin hatte keine Ahnung, in welcher Gefahr sie schwebte, aber Ewan sah es. Er hatte das ungestüme Wesen des Jüngeren mehr als einmal kennengelernt. Er war bereits auf dem Weg zu der Gruppe, als er sah, wie Heath die Faust hob.
Brüllend zog Ewan sein Schwert und preschte vor. Mairin duckte sich, aber Heath streifte sie dennoch am Kiefer. Sie wankte nach hinten, als Ewan sich auch schon gegen Heath warf.
Hätten Caelen und Alaric ihm nicht die Arme auf den Rücken gedreht, so hätte Ewan den Kerl auf der Stelle umgebracht. So aber landete Heath nur auf dem Boden.
Ewan wand sich, aber seine Brüder ließen ihn nicht los. „Lasst mich los!“, blaffte er.
Sie zerrten ihn mehrere Schritte zurück, ehe er sich schließlich befreien konnte und zu Mairin lief, die sich gerade wieder aufrappelte. Er fasste sie am Ellbogen und half ihr auf die Füße. Dann hob er ihr Kinn und begutachtete ihren Kiefer.
„Er hat mich nur gestreift“, flüsterte Mairin. „Wirklich, Ewan, es tut gar nicht weh.“
Wut packte ihn. „Er hatte kein Recht, Euch überhaupt anzurühren! Für dieses Vergehen wird er sterben.“ Er ließ die Hand sinken und bedachte die übrigen Versammelten mit einem sengenden Blick. „Kann mir irgendjemand verraten, was, in drei Teufels Namen,
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