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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fler
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Typen schon auf mich zu und packten mich aggressiv am Hals.
    »Du bist hier in unserem Viertel. Du hast hier nix verloren. Hau ab mit deinen beschissenen Fotoleuten!« Sie zogen ihre Messer hervor und klappten sie auf. Einer riss mir das Paket mit den Sprühdosen aus der Hand. Wie automatisiert schlug ich ihm dafür direkt mit der Faust ins Gesicht. Er versuchte zurückzuhauen, prallte aber an meiner Hand ab. Mit hassverzogenem Gesicht hielt mir der Kleinste von ihnen daraufhin sein Messer an die Kehle. Das hier war längst nicht mehr witzig! Die BRAVO-Crew war geschockt von der Attacke – auch weil einer der Typen schon ganz gierig auf die teure Kamera des Fotografen schielte. Ich gab meinen Leuten ein heimliches Zeichen, dass sie den Wagen holen sollten, und das Team machte sich schnell aus dem Staub. In der Zwischenzeit wartete ich eine Sekunde der Unaufmerksamkeit seitens des Zwerges ab, riss mich dann los und rannte weg. Auf meinem Handy wählte ich die Nummer von Kaete. Während es klingelte, hörte ich schon die schnellen Schritte der Typen, die jetzt hinter mir herkeuchten. Sie blieben mir weiter auf den Fersen.
    »Holt mich am anderen Ende des Parks ab«, schnaubte ich ins Telefon, als Kaete endlich dranging. Den Ausgang konnte ich schon sehen. Ich lief weiter, aber das Atmen fiel mir immer schwerer, und ich merkte, wie ich Seitenstechen bekam. Nur das Adrenalin kickte mich auf den letzten Metern noch voran, ich rannte ja womöglich um mein Leben. Und genau in dem Moment, als ich den Park verließ, bog auch schon der Wagen des Teams um die Ecke. Sie rissen die Tür auf, und ich sprang im Vorbeifahren hinein. Durch das Fenster sah ich wenig später, wie die Kerle jetzt ebenfalls auf die Straße liefen. Was für Pfeifen, dachte ich mir, als ich in ihre dummen Gesichter sah. Meine Laune war für den Rest des Tages im Arsch. Ich hatte keinen Bock mehr auf das Shooting und ließ mich zum Aggro-Büro zurückfahren.
Meine erste Alte
    Wenige Wochen später war ich zum Dome 38 in Bremen eingeladen, um dort mit meinem Song »Papa ist zurück« aufzutreten. Ich mochte solche Veranstaltungen eigentlich nicht besonders, aber wenigstens waren da immer geile Weiber. Auf der After-Show-Party lernte ich dann ein ganz besonderes Mädchen kennen: Sie war groß, blond, schlank, und sie trug Cowboystiefel und hautenge Miss-Sixty-Jeans, die ihren Knackarsch so richtig gut zur Geltung brachten. Sie war Mitglied einer damals recht erfolgreichen Teenie-Band, und sie konnte tanzen wie eine Göttin. Das fand ich heiß. Ihre Musik war natürlich absoluter Schrott, aber das schreckte mich nicht ab. Wozu gab’s schließlich Oropax?
    Weil auf der After-Show-Party alle Getränke umsonst waren, war sie wie alle anderen um Mitternacht total besoffen – wobei sich der Alkohol auf sie ungewöhnlich positiv auszuwirken schien. Sie sprang auf die Tanzfläche und zeigte, was sie draufhatte. Ich stand am Rand links außen und starrte sie an. Dabei kam ich mir vor wie ein alter Spanner, musste mir aber eingestehen, dass die Frau mich total antörnte. Ich dachte mir: Fler, Mann! Du bist zwar vielleicht nicht ihr Typ. Aber wenigstens bist du berühmt – das kommt immer gut an. Also schlich ich mich an sie heran wie das Raubtier an die fette Beute. Als wir wenig später – rein zufällig – nebeneinander in einer Ecke standen, sprach ich sie einfach an.
    »Na, alles klar?«, fragte ich. Sie lächelte. Volltreffer! »Ich bin Patrick. Aber du darfst mich ruhig Fler nennen«, grinste ich – zugegebenermaßen ein wenig angeberisch.
    »Ich heiße Nadja«, hauchte sie mit ihrer süßen Stimme zurück. Und ich wusste sofort – die will ich wirklich. Um jeden Preis! Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie gerade 24 geworden war. Ich war also nur ein Jahr älter als sie. Das fand ich gut. Immerhin hatte ich vorher immer nur wesentlich Jüngere gefickt. Ihre Erfahrung fand ich sexy. Außerdem gefiel es mir, dass sie auch mit dem Musikbusiness zu tun hatte – egal, wie ihre Band nun klang. Nach dem klassischen Small Talk fragte ich sie nach ihrer Nummer.
    Besser gesagt, drückte ich ihr einfach mein Handy in die Hand und bat sie, die Nummer da reinzutippen. Ein Supertrick: Da haben die Bräute keine Zeit zu überlegen und machen einfach. Funktioniert tatsächlich immer. Als sie sich dann auch meine Nummer einspeicherte, dachte ich nur: »JACKPOT!!!!« Besser konnte der Abend jetzt nicht mehr werden, deshalb entschloss ich mich zu gehen. Wie ein

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