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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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aber die Diener haben mich daran gehindert. Auf Befehl meines Bruders."
    „Er tut das zu deiner Sicherheit. Weil er dich liebt." Und weil Christian befürchtete, Del könne wieder versuchen, zu Treyworth zurückzukehren.
    Schuldbewusst erinnerte Jane sich daran, dass sie Christian beschuldigt hatte, er würde sich wie Treyworth verhalten. Sie wusste, ihre Worte hatten ihn verletzt:
    Aber sie verstand, warum Christian seine Diener Wache stehen ließ. Sie hätte notfalls Del persönlich am Verlassen ihres Zimmers gehindert. Sie, die der Meinung war, eine Frau sollte unabhängig und frei sein, war bereit, Del einzusperren, um sie davon abzuhalten, zu ihrem Ungeheuer von Ehemann zurückzukehren.
    „Ich weiß, dass er mich liebt, doch ich ..." Del stockte und errötete.
    Jane betrachtete ihre Freundin misstrauisch. „Warum wolltest du dein Zimmer verlassen?"
    Del senkte den Blick und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Ich wollte nur mit meinem Bruder reden. Ich hatte nicht vor, zu Treyworth zurückzukehren. Das schwöre ich."
    Aber Del fuhr fort, ihr Haar zu zwirbeln und wich dabei Janes Blick aus. Beides ein sicheres Zeichen dafür, dass sie schwindelte. Janes Herz wurde schwer. Del hatte also doch vorgehabt, zu Treyworth zu eilen. Und belog sie nun.
    Jane warf einen Blick zum Kaminsims, auf dem eine vergoldete Uhr stand. Es war fast neun. Plötzlich wurde ihr bewusst, was das bedeutete. „Christian muss noch am Leben sein!"
    Del schaute sie an. „Wie kannst du dir da sicher sein?"
    „Wenn Christian getötet worden wäre, wäre Treyworth sofort gekommen, um dich zu holen, Del. Der Unmensch hätte nicht erst drei Stunden vergehen lassen."
    Hoffnung leuchtete in Dels Augen auf, und Jane spürte große Erleichterung. Doch im nächsten Moment stellte sie sich die Frage, warum Christian nicht zurückkam, wenn Treyworth tot war.
    Was, wenn er festgenommen worden war? Oder, schlimmer noch, verwundet?
    Plötzlich hatte sie eine Vorahnung. Sie sprang auf, eilte zur Tür und schaute hinaus. Unten im Haus hörte sie Türen zuschlagen und gedämpfte Rufe. Die beiden Diener hielten noch immer Wache, sie konnte Del also unbesorgt allein lassen.
    Jane raffte ihre Röcke und lief los.
    Am Fuß der Treppe stieß Jane mit Mr Huntley zusammen. Er sprang sofort zurück und rückte seine Brille gerade.
    Nachdem er sich entschuldigt und verbeugt hatte, musterte er sie mit hochgezogenen Brauen. Er betrachtete ihr zerzaustes, lose herunterhängendes Haar und ihren Morgenmantel, der unten auseinanderfiel, sodass ihre nackte Wade zu sehen war.
    Doch das war ihr vollkommen egal.
    Huntley räusperte sich. „Seine Lordschaft fragt nach Ihnen, Mylady. Er ist in seinem Arbeitszimmer."
    Er klang, als hätte Christian an diesem Morgen ausgeschlafen und sei nun endlich aufgestanden. Wie konnte er nur so ruhig sein?
    Jane eilte zum Arbeitszimmer, doch vor der Tür zögerte sie plötzlich. Es war genau wie an jenem Morgen, an dem er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte; und eben hier in seinem Arbeitszimmer hatte sie diesen Antrag abgelehnt.
    Offensichtlich hatte sie ihm damit nicht das Herz gebrochen, sonst hätte er sie nicht ausgerechnet hier sehen wollen.
    Sie öffnete die Tür und begriff im selben Moment, dass Christian sie sofort nach seiner Rückkehr hatte rufen lassen. Er war nicht zu allererst zu Del gegangen. Was hatte das zu bedeuten?
    Christian stand mitten im Sonnenlicht neben der Anrichte und hielt ein Glas Brandy in der Hand. Er sah genauso aus wie immer, und sie kämpfte gegen den Drang zu lachen oder zu weinen oder beides zugleich.
    Langsam hob Christian den Kopf. Seine mitternachtsschwarzen Haare waren zerzaust, seine Augen trüb und müde.
    Sie hatte das Gefühl, dass dies nicht sein erstes Glas Brandy war.
    Jane trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Du hast ihn getötet."
    Die Worte kamen über ihre Lippen, bevor sie etwas dagegen tun konnte. Sie fuhr zusammen. Ihre Bemerkimg hatte geklungen wie eine Anklage.
    „Er ist tot, Süße. Doch er starb nicht im Duell."
    Mit einem harten Klirren landete das Glas auf dem Tisch. Dann kam er auf sie zu, packte sie bei der Taille und hob sie hoch. Ungeheuer erleichtert umfasste sie glücklich sein Gesicht. Sie genoss das Gefühl seiner warmen Haut unter ihren Fingern und atmete tief seinen vertrauten Duft ein: Sandelholz, Leder und Zaubernuss. Nie zuvor hatte etwas so wunderbar für sie gerochen.
    Er war am Leben, er war zurückgekommen, und das hieß, dass Del frei und in

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