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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Christian einen langen, prüfenden Blick zu. „Ist es wahr, Mylord, dass Sie sich vor acht Jahren duelliert und den Gatten Ihrer Geliebten getötet haben?"

    „Das stimmt."
    Jane stieß einen erstickten Laut aus. Sie wollte die edlen Dinge beschreiben, die er getan hatte. Wie er die Mädchen aus dem Harem gerettet hatte. Und all die Menschen in Indien. Und Del. Auch sie hatte ihm ihr Leben zu verdanken ...
    „Ich hörte, Sie haben nicht in die Luft geschossen. Auch nicht, nachdem Lord Harrington Sie verfehlt hatte."
    Christian fuhr sich mit den gespreizten Fingern durchs Haar. „Er verfehlte mein Herz, traf aber meine Schulter. Ich war ein arroganter Dummkopf und dachte, ich könnte sein Leben schonen, indem ich ebenfalls seine Schulter traf.
    Aber als ich schoss, sprang Harrington zur Seite, direkt in meine Kugel. Ich hatte nicht vorgehabt, ihn zu töten, aber ich wollte ihm Angst machen. Denn ich hatte tatsächlich eine Affäre mit seiner Frau, und er ließ seine Wut an ihr aus. Er schlug sie grün und blau, und ich wollte dafür sorgen, dass er sie nie wieder anrührte. Ich hatte nicht vor, ihn zu töten, aber ich hatte dennoch kein Recht, auf ihn zu schießen."
    Jane sah den Schmerz und das Bedauern in Christians Augen.
    Del brach das Schweigen. „Mein Gott! Wenn ich bedenke, was Vater zu dir gesagt hat. Was ich gesagt habe! Und du hattest niemals vor, ihn zu erschießen." Eine Träne rollte über ihre Wange, und Jane drückte sanft ihre Hand.
    Dann sprang Jane vom Sofa hoch. „Lord Wickham hat also Lord Harrington nicht absichtlich erschossen, wie Sie sehen. Es war ein Unfall."
    „Nach Lord Wickhams Worten. Das ist kein Beweis."
    „Haben Sie mit den Sekundanten geredet, Radcliffe?", erkundigte sich Christian in kühlem Ton. „Sie werden Ihnen bestätigen, dass Harrington zur Seite gesprungen ist."
    Jane konnte in Christians Augen lesen, dass er sich selbst das Duell nicht vergeben hatte. Nach all den Jahren war er immer noch wütend auf sich, weil er Harringtons Tod verursacht hatte. Nun wusste sie, warum er sich damals duelliert hatte. Es war nicht aus männlichem Stolz geschehen, auch nicht aus Starrsinn oder um Georgiana für sich zu haben. Er hatte es getan, weil er glaubte, er müsse eine Frau vor ihrem brutalen Ehemann schützen.
    Oh nein, es würde ihr niemals gelingen aufzuhören, Christian zu lieben. Und jetzt musste sie ihm helfen. Sie glaubte aus tiefstem Herzen an seine Unschuld.
    „Er kann nicht der Mörder gewesen sein", erklärte Jane. „Denn er hat die vergangene Nacht gemeinsam mit mir in seinem Schlafzimmer verbracht."
    Sie hatte für ihn gelogen.
    Christian wusste, dass er das nicht zulassen durfte. Aber bevor er Janes Behauptung widersprechen konnte, stürzte Radcliffe sich wie ein Jagdhund auf die Fährte. „Ich entschuldige mich für die unverschämte Frage, aber waren Sie die ganze Nacht zusammen mit Seiner Lordschaft wach, Mylady?"
    „Sie müssen sich nicht entschuldigen", erwiderte Jane, deren Gesicht plötzlich leichenblass war.
    Christian wusste, dass sie erneut lügen würde. Er tat einen Schritt nach vorn. „Sie hat geschlafen, Radcliffe. Es gibt mindestens eine Stunde, für die mir weder Lady Sherringham noch meine Dienstboten ein Alibi geben können. Ich war in meinem Arbeitszimmer, aber das kann niemand bezeugen."
    „Christian ..."
    Doch Radcliffe lächelte. „Mir gefällt es, wenn ein Gentleman nicht versucht, mir Lügen zu erzählen."
    Christian schwieg. Er wirkte gelassen und kühl, während Radcliffe sich mit den Fingerspitzen gegen das Kinn klopfte, und Jane fürchtete, ihr Herz würde im nächsten Moment in Stücke zerbersten.
    „Ich muss zugeben, dass Sie zunächst das stärkste Motiv zu haben schienen, Mylord", erklärte Radcliffe.
    „Abgesehen von Lady Treyworth - ich entschuldige mich bei Ihnen, Mylady. Doch ich habe heute Vormittag Lord Treyworths Schreibtisch durchsucht und fand einen Stapel Briefe, der an der Unterseite einer der Schubladen festgeklebt war. Es scheint, als hätte Lord Treyworth kurz vor dessen Tod Lord Sherringham erpresst."
    Erstaunt starrte Jane den Officer an. „Das ist nicht möglich. Sie waren enge Freunde."
    „Lord Treyworth hat Sherringhams Briefe aufbewahrt. Sie sind zwar in zornigem Ton abgefasst, doch Sherringham hat bezahlt. Bis zu seinem Tod waren es zwanzigtausend Pfund."
    Jane hörte die Worte, konnte sie aber kaum glauben. Sherringham war zum Zeitpunkt seines Todes bankrott gewesen. Woher hatte er das Geld für

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