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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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hob den schlaffen Körper vom Boden hoch. „Bringen Sie die Kutsche, Younger. Ich muss sie zu einem Arzt schaffen."
    „Es ist nicht nötig, dass du dich um sie kümmerst, Jane. Eines der Hausmädchen kann die Pflege übernehmen."
    Christian sah Jane zu, die neben Sapphire Broughams Bett saß und der verletzten Frau Suppe einflößte. Alle seine Sinne waren angespannt. Im Taillenbund seiner Hose steckte eine geladene Pistole.
    Jane schüttelte den Kopf. „Ich verachte sie für das, was sie getan hat, aber ich bin entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie wieder gesund wird. Damit sie für ihre Verbrechen bezahlen kann. Und du hast doch sowieso die ganze Zeit aufgepasst, dass mir nichts passiert. Zusammen mit denen." Sie warf einen Blick hinüber zu den vier Dienern, die an der Wand gegenüber dem Fußende des Bettes standen.
    Seit er vor einigen Stunden Sapphire Brougham vom Arzt aus in sein Haus gebracht hatte, stand Christian Wache, während Jane sich um die Frau kümmerte.
    Als Jane sich nun erneut über die Bordellwirtin beugte und ihr einen Löffel Suppe einflößte, schien ein wenig Leben im Blick der Frau aufzuscheinen. Der Funke erlosch aber rasch wieder, und Sapphire schenkte Jane ein schwaches, dankbares Lächeln. Christian erstarrte. Die Hexe versuchte ihr hinterhältiges Spiel mit Jane zu treiben!
    Doch Jane durchschaute sie. „Das hier ist eine Notwendigkeit, Mrs Brougham", bemerkte sie in kühlem Ton.
    „Glauben Sie nur nicht, ich empfände Sympathie für eine Frau, die unschuldige Mädchen an brutale Männer verkauft hat."
    Bravo, Jane, dachte er und ging zum Kopfende des Bettes, um Sapphire Brougham ins Gesicht zu sehen. Allein die Vorstellung, dass sein Vater ihn für immoralisch gehalten hatte! Der damalige Lord Wickham hatte keine Ahnung gehabt, was Unmoral war. Vielleicht war er tatsächlich, wie Jane gesagt hatte, ein vollkommener Idiot gewesen.
    „Der Arzt erklärte mir, Sie seien dem Tode längst nicht so nahe gewesen, wie Sie es erscheinen ließen", erklärte er und erkannte Furcht in Sapphires Augen. „Was ist wirklich passiert? Wer hat Sie angegriffen?"
    Sapphire legte mit einer kraftlosen Geste die Hand gegen ihre Kehle. „Ich war dem Tod sehr nahe. Der Mann trug eine schwarze Maske. Er kam in mein Schlafzimmer und legte die Hände um meinen Hals. Ich stürzte zu Boden und tat so, als sei ich tot. Dann hörte er ein Geräusch. Das waren Sie und Ihre Männer, Mylord. Sie haben mir das Leben gerettet", erklärte sie mit heiserer Stimme.
    „Wir wissen alles über den Dämonen-Club und die Jungfrauen, die Sie für die Männer besorgt haben und in Ihrem Irrenhaus gefangen hielten. Und wir wissen von den Morden."
    Sie streckte flehend die Hand nach ihm aus. „Ich habe nichts Böses getan", krächzte sie. „Von alldem wusste ich nichts. Meine Oberschwester hat die Männer ins Haus gelassen. Und was die Toten betrifft - jeden Tag sterben Frauen. An Krankheiten, mit denen Männer sie anstecken, im Kindbett oder von den Fäusten eines Mannes. Die Frauen in meinem Sanatorium starben an diesen Dingen. Und die Medizinschulen konnten die Körper gebrauchen.
    Vor Gericht kann ich aussagen, dass ich vollkommen schuldlos bin."
    „Wir kennen die Mitglieder des Dämonen-Clubs", unterbrach er sie. „Ich habe die Liste bereits den offiziellen Ermittlern übergeben."
    „Wie ...? Sie können die Namen nicht kennen."
    In ihrem Schreck hatte sie ihre Behauptungen selbst als Lügen entlarvt. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, als sie das begriff.
    „Und dann ist da noch Lord Treyworths Tod", fuhr Christian fort.
    „Damit habe ich nichts zu tun!", schrie Sapphire. „Aber ich weiß, wer es war. Es war dieselbe Person, die das hier getan hat." Sie fasste sich an die Kehle. „Ich kann Ihnen den Mörder auf dem Silbertablett präsentieren, Lord Wickham, wenn Sie bereit sind, ein Abkommen mit mir zu treffen."
    Christian wartete.
    Angesichts seines Desinteresses richtete Sapphire sich im Bett auf und schnaubte. „Vielleicht überzeugt Sie Folgendes: Ich kenne ein Geheimnis über Lord Sherringham, das Lady Sherringhams Leben zerstören würde, wenn es ans Licht käme."
    „Damit kommen Sie zu spät", bemerkte Jane in sanftem Ton. „Ich weiß, was mein verstorbener Mann getan hat.
    Und ich bin bereit, den Skandal durchzustehen, um sicherzugehen, dass die Mörder der Frauen bestraft werden -
    und die Männer, die das Leben unschuldiger Mädchen zerstört haben."
    Entschlossen reckte Jane das Kinn vor.

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