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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Kerlen, die aus Abenteuerlust nach Indien gekommen waren, und nahm ihnen einen Großteil ihres Vermögens ab. Man erzählt sich, er habe auch den Erben des Earl of Langely beim Kartenspiel ruiniert. Und als der verzweifelte Junge um eine Pistole bat, um seinem Leben ein Ende zu setzen, habe er ihm seelenruhig seine Waffe gereicht."
    „Gütiger Gott! Hat er sich wirklich erschossen?"
    „Nein. Aber Lord Wickham konnte schließlich nicht wissen, dass er einen Rückzieher machen würde."
    Jane hatte es für unverzeihlich gehalten, dass Lord Wickham seine Schwester Del auf Gnade und Barmherzigkeit ihrer Familie ausgeliefert hatte. Er war ein unverbesserlicher Draufgänger gewesen. Schließlich hatte er sich wegen einer verheirateten Frau duelliert und ihren Mann erschossen - Lord Harrington.

    Aus diesem Grund hatte er England verlassen müssen. Um nicht vor Gericht gestellt zu werden.
    Aber tief in ihrem Inneren konnte sie nicht glauben, dass Wickham dem jungen Mann die Waffe gegeben hätte, wenn er der Meinung gewesen wäre, er würde sie benutzen. Seit dem heutigen Abend konnte sie sich so etwas von ihm nicht mehr vorstellen.
    Im Club hatte er die ganze Zeit versucht, sie zu beschützen. Das begriff sie nun, da sie sich zu Hause in Sicherheit befand und wieder klar denken konnte.
    Selbst als er wütend geworden war und sie gefürchtet hatte, dass er sie bestrafen wollte, hatte er sie in Wahrheit nur vor Petersborough in Schutz genommen.
    Regina machte plötzlich ein besorgtes Gesicht. Sie stieß ihren Stock gegen den Fußboden. „Ich möchte, dass du dich verliebst, Jane, aber verliebe dich auf keinen Fall in Wickham! Er ist als ,Lord Lasterhaft' bekannt. Ein Spitzname wie dieser ist eine Warnung, die du nicht in den Wind schlagen solltest. Er hat Haremsdamen mit nach England gebracht."
    „Haremsdamen?", wiederholte Jane. Sie glaubte, sich verhört zu haben.
    „Um sie zu ihren Familien zurückzubringen, heißt es. Aber sie leben mit ihm zusammen in seinem Haus, ohne Anstandsdame. Er missachtet Regeln und Konventionen. Lord Wickham ist kein grausamer Mann, aber ein gedankenloser Mensch. Was du brauchst, Jane, ist ein freundlicher, großzügiger, liebevoller Gentleman, der dich glücklich macht."
    Wie konnte Tante Regina das sagen? Jane erschauderte. Sie war ihre schlimmen Erinnerungen noch nicht los. Was, wenn dieser sagenhaft liebevolle, großzügige Mann sie in ihrer Hochzeitsnacht berührte, und sie nur an Sherringham denken konnte? Würde sie dann steif daliegen und darauf warten, dass aus den zärtlichen Liebkosungen brutale Übergriffe wurden?
    Tante Regina meinte es gut mit ihr. Doch als die erste Handvoll Erde auf Sherringhams Sarg gefallen war, hatte Jane sich geschworen, sich nie wieder in die Gewalt eines Mannes zu begeben. Sie hatte nur einen einzigen Gegenstand von Wert besessen: Eine Perlenkette, die ihre Mutter vor den Gläubigern ihres Vaters gerettet haben musste, ebenso wie Jane sie vor Sherringhams Gläubigern versteckt hatte.
    Mit Reginas Hilfe hatte sie diese Perlen verkauft und den Erlös investiert, sodass sie nun ein kleines finanzielles Polster besaß.
    Wenn sie Del fand, konnte sie sich und ihrer Freundin die Freiheit erkaufen, von der sie beide geträumt hatten.
    Jane erwiderte schuldbewusst Tante Reginas Blick. Ihre Tante, die fest an die Liebe glaubte, würde furchtbar enttäuscht sein. „Ich muss Del unbedingt finden und sie in Sicherheit bringen. Das ist alles, was ich will", erklärte Jane mit fester Stimme.
    Christian zog einen Dietrich aus seinem Mantelärmel.
    Der Club war nun geschlossen. Sämtliche Gäste waren gegangen, nur die Dienstboten und die Besitzerin befanden sich noch im Haus. Mrs Brougham hatte an fast jeder Tür des Gebäudes ein Schloss anbringen lassen. Und an den Außentüren zusätzlich schwere Riegel, sodass er gezwungen gewesen war, ein Fenster aufzubrechen und dann Katz und Maus mit den Dienern zu spielen, die das Haus bewachten.
    Nun schob er den Dietrich in das Schloss der mit Gold verzierten Innentür und drehte ihn sanft. Die Tür sprang auf, und vor ihm lag ein langer, schwach beleuchteter Flur.
    Früher am Abend war er hier entlang zu Mrs Broughams Büro geführt worden. Durch eine offene Tür hatte er einen Blick in ihr prunkvolles Ankleidezimmer werfen können. Die Bordellbesitzerin schlief hier im Club.
    Es würde interessant sein, sich in ihren privaten Räumen umzusehen, dachte Christian, während er leise den Korridor entlangschlich.
    Seine Suche

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