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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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für sein Herz und ihm wurde heiß vor Zorn. Als er beim letzten Mal eine solch lodernde Wut in sich gefühlt hatte, hatte er eine Forderung zum Duell angenommen und den Earl of Harrington getötet. „Zum Teufel mit Ihren Spielchen. Ich bin hier, um über meine Schwester zu reden."
    Die Peitsche rutschte Salaberry aus der Hand. „Sie ist nicht nur Ihre Schwester, sondern auch Treyworths Gattin", erklärte er rasch. „Die Erlaubnis, mich mit ihr zu vergnügen, erhielt ich von ihrem Ehemann. Es spielt keine Rolle, ob Ihnen das gefällt oder nicht."
    Christian hätte Salaberry am liebsten mit der Faust ins blasierte Gesicht geschlagen. Er musste seine Rechte mit der Linken umklammern, um sich zu beherrschen. „Dummerweise spielt es sehr wohl eine Rolle. Meine Schwester ist verschwunden."
    „Verschwunden?" Salaberry wich zurück.
    Christian folgte ihm. „Sind Ihre Spiele mit meiner Schwester jemals außer Kontrolle geraten? Haben Sie sie verletzt?"
    Salaberry fuhr herum. „Ein oder zwei Mal habe ich Ihrer Schwester das Hinterteil versohlt und sie gefesselt. Sie genoss jede einzelne Minute, Wickham. Schnurrte wie ein Kätzchen."
    „So weit ich weiß, sind Sie der letzte Gentleman, der mit ihr gesehen wurde." Christians Stimme klang eisig, doch sein Blut rann heiß durch seine Adern. Er schaute zur Duchess hinüber, deren Körper voller Striemen war. „Sie sind ein Sadist."
    „Da schimpft ein Esel den anderen Langohr. Sie beschuldigen mich, eine Dame der Gesellschaft schlecht behandelt zu haben. Warum klären wir diese Angelegenheit nicht wie Gentlemen?"
    Die Kette des hin und her schwingenden Käfigs quietschte in der Stille. Die Duchess klammerte sich an die Stäbe.
    „Wie wäre es mit Chalk Farm? Im Morgengrauen?" Salaberry beugte sich vor. Angst, Schrecken und Aufregung spiegelten sich in seinen Augen. Auf einmal wirkte er sehr jung. Halsstarrig, dumm und jung.
    Mit seinen achtundzwanzig Jahren fühlte Christian sich plötzlich alt. „Himmel, Salaberry. Wenn ich Sie umbringe, finde ich meine Schwester dadurch auch nicht. Ich habe schon einmal einen Gentleman durchsiebt, um meine Meinung deutlich zu machen."
    Aus Salaberrys Gesicht wich sämtliche Farbe. Offensichtlich hatte er von diesem alten Duell nichts gewusst.
    „Schon in dem Augenblick, in dem ich es tat, kam es mir vor wie eine schlimme Verschwendung", fuhr Christian fort. „Und Sie haben noch eine längere Lebenszeit vor sich als mein damaliger Gegner."
    „Sie ... Sie drücken sich vor dem Kampf."
    Das taten noble englische Gentlemen nicht. Zur Hölle damit, dann war er halt kein nobler Gentleman. „Falls Sie darauf bestehen, werde ich Sie töten, aber das wäre eine Verplemperung meiner kostbaren Zeit. Wenn meine Schwester erst einmal wieder sicher nach Hause zurückgekehrt ist, werde ich Sie mit Freuden dafür niederschießen, was Sie ihr angetan haben. Im Moment sind Sie lebendig von größerem Nutzen für mich."
    „Auf welche verdammte Weise soll ich Ihnen nützlich sein?"
    „Ich habe erfahren, dass aus diesem Haus bereits zwei andere Frauen verschwunden sind. Zwei von Mrs Broughams leichten Mädchen."
    „Ich weiß nicht, was ihnen zugestoßen ist."
    Aber Salaberrys Ton verriet, dass er ganz genau wusste, wovon Christian sprach. „Waren die beiden jemals Ihre Partnerinnen?"
    „Natürlich. Ich hatte schon alle Frauen in diesem Club."
    „Und wie lauten die Namen der beiden verschwundenen Mädchen?"
    „Keine Ahnung."
    „Waren Sie jemals grob zu ihnen? Haben Sie ihnen etwas gebrochen oder Wunden verursacht?"
    „Meine Seile hinterlassen zwangsläufig blaue Flecke, aber ich gehe stets vorsichtig mit meinen Spielgefährtinnen um. Auf Ihre Schwester habe ich besonders gut aufgepasst."
    Christians Faust machte sich selbstständig und krachte in Salaberrys Eingeweide. Der Marquis knickte zusammen und sank auf die Knie.
    „Wer sonst hat mit Delphina ...?", stieß Christian hervor. Dann verstummte er, weil ihm plötzlich die Worte fehlten.
    Wie sollte man sich ausdrücken, wenn es um die eigene Schwester ging?
    „Treyworth ...", stotterte Salaberry, „... er ließ nur wenige an sie heran. Pelcham und Treyworth tauschten manchmal die Frauen. Und dann waren da noch einige der männlichen Prostituierten."
    Christian zerrte am Knoten seiner Krawatte. Er verstand Lady Sherringhams Panik. Es war die Hölle, das hören zu müssen, dabei diesen Mann anzusehen und zu wissen, dass er Del gehabt hatte. „Was ist mit den Kurtisanen?"
    Salaberry

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