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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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führte.
    Eine weitere Nacht, in der Leben zu retten waren und ein Betrunkener nach dem anderen vor Darwins Theorie bewahrt wurde.
    Eines der großen Probleme bei der Schicht in der Notaufnahme war, dass kaum echte Notfälle hereinkamen.
    Autounfälle und Schusswunden waren dünn gesät. Die Mehrheit der Fälle konnte nicht einmal als dringend eingestuft werden.
    Nichts brachte das Blut derart in Wallung wie ein Patient, der mit akutem Herzversagen eingeliefert wurde.
    Oder wenn man kurz von seinen Akten aufblickte und Sergeant Stattlich, Dunkel und Gefährlich durch den OP schreiten sah.
    »Oh, das ist ja noch besser als ein Notfall. Bewaffnet, heiß und direkt auf dem Weg zu uns«, flüsterte Tina.
    »Miss Osborne«, sagte McKnight, als er sich ihnen näherte.
    Tina warf ihr einen Blick zu. »Sollte ich da etwas wissen, Osborne?«
    Veronica schüttelte schnell den Kopf. »Sergeant McKnight, was kann ich für Sie tun?«
    Er sah sich auf der Schwesternstation um. »Meine Schwester arbeitet auch Nachtschicht. Oben in der Kardiologie.«
    »Ihre Schwester?« Sie ging die Möglichkeiten in ihrem Kopf durch. Es gab eine Krankenschwester namens McKnight, die sie während einer internen Fortbildung kennengelernt hatte. »Sie sind Ronda McKnights Bruder?«
    »Ja. Genau der.« Er lächelte. Er hatte ein nettes Lächeln. »Ist gar nicht leicht bei ihrer Rechthaberei.«
    Veronica mochte ein nettes Lächeln. Sie hatte ebenfalls eine Schwäche für breite Schultern und einen wohlgeformten Bizeps. Allerdings nicht bei ihm. Denn er dachte, dass ihr Vater unter Umständen ihren Bruder getötet hatte. Er würde mehr als ein nettes Lächeln und durchtrainierte Muskeln brauchen, um sie zu beeindrucken. »Kann ich mir vorstellen.«
    »Ich bin wegen Ihres Bildes hier.« Er reichte ihr die Aufnahme von Max.
    Tina blickte mit großen Augen von einem zum anderen. Veronica drehte sich zu ihr um, warf ihr einen zornigen Blick zu und machte eine scheuchende Geste. Tina entfernte sich langsam, nicht aber ohne zuerst auf ihre Augen und dann auf jene von Veronica zu deuten. Sie wurde beobachtet. Egal!
    Sie starrte Zach an. Er hatte wirklich Nerven, an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen. »Dann haben Sie also alle Informationen gegen meine Familie verwenden können? Großartig, danke!«
    Er biss die Zähne zusammen. »Es tut mir leid, dass Sie es so sehen. Wir versuchen herauszufinden, was mit Ihrem Bruder passiert ist. Ich bin sicher, dass wollen Sie auch.«
    »Richtig. Ich will mir nur keinen Anwalt leisten müssen, während Sie ermitteln. Vor allem nicht aufgrund einer Sache, die ich unter großer emotionaler Anspannung gesagt haben könnte.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Es tut mir leid. Wirklich. Aber Sie müssen doch zugeben, dass wir fahrlässig gehandelt hätten, wenn wir Ihren Vater nicht als Verdächtigen überprüft hätten.«
    »Zählt er noch zu den Verdächtigen?«
    McKnight antwortete nicht.
    Veronica atmete tief ein und stieß die Luft langsam aus.
    Ihr Vater stand also noch immer auf der Liste. Das Schlimmste war, dass McKnight recht hatte. Besser fühlte sie sich deshalb aber nicht. Vor allem weil sie es war, die die Polizei überhaupt erst auf ihren Vater aufmerksam gemacht hatte.
    McKnight durchbrach das Schweigen. »Ich gehe jetzt besser. Sie wissen ja, wo Sie mich erreichen können, wenn Ihnen noch etwas einfällt.«
    »Ja. Das mache ich ganz sicher.« Aus jedem ihrer Worte floss mehr Sarkasmus als Kochsalzlösung aus einem undichten Infusionsbeutel.
    McKnight ging.
    Tina war im Handumdrehen zurück. »Ich dachte, du machst dir nichts mehr aus Polizisten?«
    »Und Sanitätern. Ich schätze, ein netter Buchhalter wäre besser für meine Nerven.«
    Tina löste die Klammern in ihrem Haar und schüttelte ihre Locken aus. »Wie kleinlich. Willst du nicht doch eine Ausnahme für Stattlich, Dunkel und Attraktiv machen? Er hat eine hübsche Rückansicht.«
    Das war ihr nicht entgangen. Es war fast ebenso unübersehbar wie sein Hemd, das sich um Brust und Schultern spannte. »Bestimmt nicht.«
    »Warum war er dann hier?«, fragte Tina, während sie ihre Haare wieder zu einem ungeschickten Knoten band.
    Veronica schüttelte den Kopf.
    »Soll ich raten, oder gibst du lieber gleich auf und erzählst mir alles? Du weißt, dass ich vorher sowieso nicht aufhöre.«
    Das stimmte. Der Versuch, Tina etwas zu verheimlichen, war zwecklos. »Sie haben die Leiche meines Bruders gefunden, und McKnight leitet den Fall. Er wollte mir

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