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Im Dunkel der Waelder

Im Dunkel der Waelder

Titel: Im Dunkel der Waelder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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es einen geben …
    »Hallo, ich möchte Monsieur Fansten sprechen … seine Frau, ja … Hallo Paul, hast du es schon gehört? Sie haben Stéphane gefunden, er ist tot, er hat Selbstmord begangen … Was? Ja, im Fernsehen, gerade eben … Er hat einen Brief hinterlassen … Er hat sich eine Kugel in den Kopf geschossen, aber ja, ich bin ganz sicher, im Fernsehen, das sage ich doch, gut ja, ja, ich beruhige mich, gut ja, ich verstehe, ja, bis gleich … Paul?«
    Ich vermute, er hat aufgelegt.
    »Paul versucht, Erkundigungen einzuziehen. Er war gerade in einer Besprechung, er ruft gleich zurück.«
    Ein praktisches Alibi, so eine Besprechung. Damit kann man unliebsame Gespräche abkürzen. Plötzlich wird mir bewußt, daß ich ganz bewußt die Möglichkeit ins Auge fasse, daß der Mann meiner besten Freundin ein Monster ist. Und doch kann ich mich diesem Gedanke nicht verwehren. Vielleicht liegt es daran, daß ich in meiner Einsamkeit gefangen bin. Die Tatsache, daß ich meine Gedanken über eine Welt, die ich nicht mehr sehe, wieder und wieder durchdenke, macht mich vielleicht gefühllos. Hélène läuft aufgeregt hinter mir auf und ab und murmelt unverständliche Worte. Nach dem Tod des kleinen Massenet und des kleinen Golbert, nach Sophies Selbstmord ist nun also Stéphane an der Reihe. Vier gewaltsame Tode in weniger als sechs Monaten! Ich bin überzeugt davon, daß Stéphane getötet wurde, während er mich anrief. Der Mörder ist in die Telefonzelle gekommen und hat ihn niedergeschlagen. Dann hat er den Körper zum Auto geschleppt, ihm eine Kugel in den Kopf gejagt und das ganze als Selbstmord getarnt. Und der Brief? Die Experten werden feststellen, ob er wirklich von Stéphane geschrieben wurde. In diesem Fall müßte ich mich ihrem Urteil beugen.
    Das Telefon.
    »Hallo! Ja! Und …? Wer …? Entschuldige, ich verstehe dich so schlecht, ein Rauschen in der Leitung … Das ist fürchterlich … Ich weiß, aber trotzdem … Sich vorzustellen, daß Stéphane … O Paul, wenn man bedenkt … ja gut, bis später.«
    Sie legt langsam auf.
    »Das war Paul. Er hat mit Guiomard, dem Chef der Gendarmerie, gesprochen. Er kennt ihn gut, er hat sein Konto bei der Bank … Sie haben Stéphane heute morgen gegen 8 Uhr auf dem Rastplatz 4 gefunden. Er hat sich mit seinem Karabiner eine Kugel in den Kopf geschossen. Und er hat einen Brief hinterlassen, in dem er um Verzeihung für das bittet, was er den Kindern angetan hat … das ist doch Wahnsinn!«
    Ihre Stimme beginnt gefährlich zu zittern. Ich höre, wie sie aus dem Zimmer stürzt, wahrscheinlich, um zu weinen. Stéphane mit einer Kugel im Kopf … mit seinem eigenen Karabiner. Hatte er ihn mitgenommen? Wenn nicht, wer sollte besser Zugang zu seiner Wohnung gehabt haben als Sophies Liebhaber. Alle Spuren laufen an diesem Punkt zusammen. Entweder ist Stéphane tatsächlich schuldig und hat sich selbst gerichtet, oder es ist ein Komplott des Mörders, um den Verdacht von sich abzulenken. Und damit wären wir wieder bei seinem besten Freund Paul … die Zukunft wird es zeigen.
    In den 13-Uhr-Nachrichten wird das Thema ausführlich behandelt. Ein Rückblick auf Stéphanes Leben, der Selbstmord seiner Frau, die Morde, der Pullover, der in der Forsthütte gefunden wurde, die Fahndung nach ihm, die seit zwei Wochen lief, ein Interview mit Guiomard … Plötzlich stößt Hélène einen Schrei aus:
    »Entschuldigung … aber ich ertrage den Anblick dieses Körpers auf der Bahre nicht … und zu wissen, daß Stéphane unter dem Laken liegt … Das Auto ist voller Blut … sie dürften so etwas nicht zeigen …«
    Als sie die Stimme von Inspektor Gassin erkennt, schweigt sie: »… kann Ihnen leider nichts sagen – Handelt es sich bei dem Abschiedsbrief um ein Geständnis? – Tut mir leid, aber ich kann Ihre Frage nicht beantworten. – Ist die Untersuchung abgeschlossen? – Man könnte sagen, daß es stichhaltige Indizien gegen Migoin gab, die man heute vielleicht als bestätigt bewerten kann, aber wir müssen die letzten Untersuchungsergebnisse abwarten … Entschuldigen Sie mich, ich muß gehen …«
    Na gut, das war zu erwarten! Der Coup ist gelungen! Bravo, Bestie der Wälder! Aber wie willst du jetzt deine mörderischen Instinkte befriedigen? Denn wenn Stéphane Migoin der Kindermörder gewesen sein soll, kann er nicht weitermorden, da er tot ist … Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Soll das bedeuten, daß der Mörder seine Karriere beenden will?
    Daß er sich

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