Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Dunkeln der Tod

Titel: Im Dunkeln der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
Vom Netzwerk:
Überall verloren haben. Es gibt mehrere Spuren, die annehmen lassen, dass er hier ermordet worden ist. Wir haben Blutspritzer an der Mauer und eine Kippe von derselben Marke wie am Fundort entdeckt. Lucky Strike. Das ist eine ziemlich seltene Sorte, zumindest hier auf Gotland.«
    »Keine Spur von seinem Telefon?«
    »Leider nicht.«
    »Auch hier kommt man mit dem Auto hin«, sagte Knutas und schaute sich auf dem Boden um. »Aber Reifenspuren werden wohl kaum noch vorhanden sein.«
    »Sag das nicht. Seit dem Mordabend hat es nicht mehr geschneit, und hier fahren fast nie Autos. Jedenfalls nicht im Winter. Vielleicht haben wir ja Glück.«
    »Vermutlich ist der Mörder ihm vom Snäckgårdsväg hierher gefolgt. Die Frage ist, wo Wallin hinwollte. In die Stadt natürlich, aber wohin genau?«
    »Er muss mit irgendwem verabredet gewesen sein. Entweder in einem der Restaurants, die samstags abends noch so spät aufhaben, oder in einem Hotel. Einen anderen Ort kann ich mir nur schwer vorstellen.«
    »Falls er nicht zu jemandem nach Hause wollte«, meinte Knutas. »Jemanden aus der Stadt, den er heimlich aufsuchen wollte.«
    »Falls er nicht mit dem Täter selbst verabredet war.«
    »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.«
    Knutas seufzte.
    »Jedenfalls ist es gut, dass wir den Tatort gefunden haben. Wo ist der Zeuge?«
    »Wird gerade vernommen«, sagte Sohlman. »Wir arbeiten solange hier weiter.«
    »Na gut, dann bitte ich alle für heute Nachmittag zu einer Besprechung. Ich hoffe, dass wir das hier diskret hinter uns bringen können und uns nicht wieder die Medien an den Hals holen.«
    »Wird sicher nicht leicht«, sagte Sohlman. »Wir müssen einen ziemlich großen Bereich fast den ganzen Tag absperren. Ich hoffe, dass wir genau feststellen können, wo er hergegangen ist.«
    »Ich habe das Gefühl, dass der Täter überaus ortskundig ist«, sagte Knutas nachdenklich. »Stell dir vor, wenn wir hier einen Gotländer suchen!«
     
    Von der Wache aus rief er Line an und teilte ihr mit, dass er den größten Teil des Tages vor Ort bleiben musste.
    Auch wenn er sich auf einen freien Tag gefreut hatte, tat es gut, dass endlich etwas passierte. Wenn die Ermittlungen einige Tage ins Stocken gerieten, verlor er immer den Mut. Seine Ungeduld war mit den Jahren nur noch schlimmer geworden.
    Schon bald rief Sohlman an. Er war wieder auf der Wache, um eine technische Untersuchung von Egon Wallins Brieftasche samt Inhalt vorzunehmen.
    »Kannst du kurz runterkommen?«
    »Sicher.«
    Knutas lief die Treppen zur technischen Abteilung ganz unten im Haus hinunter.
    Sohlman hatte den Inhalt der Brieftasche auf einem Tisch unter grellen Neonröhren ausgebreitet.
    »Alles scheint noch vorhanden zu sein, Kreditkarten, Geld, Ausweis. Die Brieftasche lag in einem Graben und war von Schnee bedeckt, es ist also kein Wunder, dass sie erst jetzt gefunden worden ist.«
    »Hat der Zeuge sie angefasst, was glaubst du?«
    »Es handelt sich um einen älteren Mann, der mit seinem Hund unterwegs war. Der Hund hat die Brieftasche aus dem Schnee gewühlt. Der Zeuge hat sofort Egon Wallins Führerschein entdeckt und hatte Verstand genug, sie wieder fallen zu lassen und uns anzurufen. Außerdem trug er die ganze Zeit Handschuhe. Er wusste aus dem Fernsehen, wie man sich in einer solchen Situation zu verhalten hat. Dann blieb er stehen und bewachte die Brieftasche, bis wir kamen. Wir können uns wirklich bei den vielen Kriminalprogrammen im Fernsehen bedanken. Dass es wohl kaum noch Fingerabdrücke darauf gibt, weil sie so lange draußen gelegen hat, ist ein anderes Problem.«
    »Was hast du gefunden?«
    »Also, was mir zum Beispiel Gedanken macht, ist das hier.«
    Mit einer Pinzette hob Sohlman einen Zettel vom Tisch hoch. Es war ein gelber Haftzettel, auf den vier Ziffern gekritzelt worden waren.
    »Offenbar ein Code«, sagte Knutas. »Kann es sich um den PIN für sein Bankkonto handeln?«
    »Wäre doch ziemlich blöd, den so auffällig und leicht zugänglich zusammen mit der Karte in die Brieftasche zu legen«, sagte Sohlman. »Natürlich gibt es Leute, die sich so dumm verhalten, aber ich finde nicht, dass das zu Wallin gepasst hätte.«
    »Da hast du recht«, stimmte Knutas zu. »Es muss eine andere Bedeutung haben. Hat die Tür zur Galerie einen Code?«
    Sohlman schaute ihn zweifelnd an.
    »Wallin hatte diese Galerie seit fünfundzwanzig Jahren. Er war jeden Tag dort. Selbst, wenn sie den Code erst kürzlich geändert hätten, hätte er ihn auswendig

Weitere Kostenlose Bücher