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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Pferd ein seltener Anblick; vor allem, wenn sie gekleidet war, als wolle sie an einer englischen Jagd teilnehmen. Luke unterdrückte ein Lächeln. » Jedenfalls bist du so angezogen«, sagte er. Allerdings musste er zugeben, dass sie in dem engen Jackett und dem kecken Hütchen sehr gut aussah.
    Claire steckte den Schleier oben auf dem Hut fest. » Wo warst du?« Sie hatten seit Weihnachten nicht mehr miteinander gesprochen, abgesehen von dem Blick, den sie einen Tag vor Hamishs Aufbruch gewechselt hatten. Claire wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte.
    Luke stieg vom Pferd und ging neben ihr her. » Ich war Fallenstellen.«
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Luke band die Zügel ihres Pferds an seine Zügel. » Ich brauchte dich, und du warst nicht da. Niemand war da. Aber das spielt wahrscheinlich keine Rolle.« Sie schniefte. » Wir sehen dich ja sowieso nie, wenn du hier bist.« Sie ging auf das Haus zu.
    Â» Ist alles in Ordnung?« Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. » Claire?« Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, und auf einmal tat es ihm leid, dass er nicht da gewesen war. Zugleich jedoch freute er sich auch, dass er gebraucht wurde. » Hat es etwas mit Hamish zu tun?«
    Â» Dein Vater«, korrigierte sie ihn höflich, » hat…«
    Â» Ist er von seinem Ausflug schon zurück?« Er fragte sich, ob Crawford Corner wohl jetzt schon Hamish Gordon gehörte. Schweigend gingen sie weiter. Ihre Schritte waren so langsam, dass sich Myriaden kleiner schwarzer Fliegen auf sie setzten. Claire zog ihren Schleier wieder herunter. » Zwei Tage war er weg, ohne ein Wort. Dann kommt er wieder und ist völlig verändert.« Sie dachte an Hamishs barsche Worte– sie brachte es nicht über sich, sie zu wiederholen. Langsam ging sie weiter. » Ich mache mir Sorgen.«
    Luke lachte. Die Vorstellung, dass jemand sich um Hamish Gordon Sorgen machen könnte, war ihm neu, und er war sich sicher, dass sein Vater es genauso empfinden würde.
    Claire zog eine Augenbraue hoch. » Nicht um ihn. Um Angus.«
    Â» Angus?«
    Â» Das verstehst du ja doch nicht.« Steif ging sie weiter. » Manchmal wünschte ich, du wärst mehr wie wir.«
    Luke packte sie am Handgelenk und zwang sie, stehen zu bleiben. » Was soll das denn heißen?« Unter ihrem Reitjackett trug sie eine hochgeschlossene weiße Bluse mit feinen Falten vorn. Der weiße Stoff hob sich lebhaft von dem dunklen Jackett ab, und unwillkürlich hielt Luke Claires Handgelenk einen Moment länger als nötig fest.
    Â» Du kommst und gehst immer, wie es dir beliebt.« Sie stolperte über einen Ast und griff nach seinem Arm. » Die Konventionen der Gesellschaft– Partnerschaft, Ehrbarkeit, gesellschaftliche Anerkennung–, das alles bedeutet dir nichts. Ich hingegen habe diesen Familiensitz kultivierter gemacht, für…«
    Â» Für Angus«, ergänzte Luke. » Und du irrst dich, Claire. Wenn die Dinge anders gelaufen wären…« Aber was sollte er sagen? Dass auch er sich nach der tröstlichen Normalität einer Familie sehnte? Er hatte doch nur einen winzigen Blick darauf erhascht, und die meiste Zeit seines Lebens hatte es so etwas wie Familienleben für ihn nicht gegeben. Wie hätte sein Leben ausgesehen, wenn er Boss auf Wangallon gewesen wäre? » Du trägst meinen Kamm.«
    Claire warf ihm einen Blick zu und wandte sich rasch wieder ab.
    Â» Geht es dir gut?«, fragte Luke und legte ihr den Arm um die schmale Taille, als sie erneut stolperte.
    Â» Wenn ich erst einmal im Schatten bin, geht es mir gut. Energisch schüttelte sie seinen Arm ab. Es lag bestimmt nur an der Hitze, dachte Claire. Warum hatte sie auch das enge Fischbeinkorsett angezogen, das ihre Taille schmal machte und ihre Brüste hervorhob. » Ich weiß, dein Vater verhält sich nicht so, wie die Leute es von ihm erwarten.« Sie kamen ans Tor und an den Kiesweg, der durch Wangallons Garten zum Haus führte. » Weißt du, was er früher getan hat?«, begann Claire stockend. » Er hat Schafe und Rinder gestohlen, vielleicht sogar Schlimmeres gemacht…« Sie blickte ihn fragend an, als ob er ihr die Wahrheit sagen sollte.
    Â» Willst du das wirklich wissen?«
    Claire blickte zum Haus, als ob sie dort jemand hören könnte. » Ja.«
    Â» Ich nehme an, er hat das getan, was vor fünfzig

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