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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Schaum vor dem Maul, und sein Fell war schweißnass. » Wir müssen. Wir müssen weiter.« Angus brach in Tränen aus. » Verdammtes Pferd.« Er schlang seine Arme um Wallaces Hals, drückte das Gesicht an das verschwitzte Fell und schluchzte. Wallace stand ganz still da und senkte den Kopf. » Verdammtes Pferd.« Vor seinem inneren Auge sah er noch einmal das Chaos am Fluss und seinen Vater, der in den Fluten versank. Erneut zog er am Zügel und zerrte das widerstrebende Pferd hinter sich her. Kilometerweit kämpften sie sich durch den Busch, über Schaf- und Rinderweide, schreckten Emus und Vögel auf. Angus spürte seine Füße nicht mehr. Sie brannten und fühlten sich wund an.
    Als die Sonne aufging, führte Angus Wallace zum nächstgelegenen Baumstumpf und stieg wieder auf. » Du musst nach Hause laufen, Wallace. Ich kann nicht mehr gehen.« Er spuckte auf die Erde. » Du musst mich nach Hause bringen.«
    Er packte die Zügel und presste die Oberschenkel fest an den Pferdeleib. Wallace stieg. Angus hielt sich an der Mähne fest und streichelte das Pferd zwischen den Ohren. » Bitte, für meinen Vater. Für Hamish.«
    Sie galoppierten so schnell zwischen den Bäumen entlang, dass Angus völlig das Gefühl für die Richtung verlor. Nur der rote Fleck der Sonne sagte ihm, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Wallace ließ sich nicht lenken, und Angus konnte nichts anderes tun, als sich festklammern und darauf vertrauen, dass das Pferd den Weg nach Hause kannte. Schaumflocken flogen von Wallaces Maul in sein Gesicht. Seine Hände waren aufgescheuert von den Lederzügeln, und die Innenseiten seiner Oberschenkel fühlten sich wund an. Aber er biss die Zähne zusammen. Er musste seinen Bruder finden. Er brauchte Luke.
    Angus wachte auf, als Wallace an den Ställen vorbei durch Lees Gemüsegarten trottete. Er hörte Lees aufgeregte Rufe, dann glitt er von dem verschwitzten Pferderücken direkt in Lees Arme. Über die Schulter des Chinesen blickte er sein Pferd an. » Danke, Wallace«, murmelte er. Das wunderschöne Tier brach zusammen.
    Margaret brach ein Stück Brot ab und legte es auf den Teller mit dem gebratenen Lamm.
    Â» Werden sie dich nicht vermissen?«, fragte Luke. Das Mädchen sollte doch eigentlich im Farmhaus sein. Nicht dass er sich darüber beklagte. Margaret kaute an einem zähen Stück Fleisch. Die langen schwarzen Haare fielen ihr übers Gesicht. » Nein.« Sie wischte sich die Hände an ihrem Mieder ab und trat an den Bach. Da er sie bisher nur im Schein des Lagerfeuers und im Mondlicht gesehen hatte, hielt Luke mitten im Essen inne, als sie sich auszog. Langsam ging sie in den Bach. Ihre mondförmigen Hinterbacken zogen sich vor Kälte zusammen, je tiefer sie hineinging. Schließlich tauchte sie unter. Wassertropfen glitzerten an ihrem dunklen Körper, als sie wieder auftauchte. Noch nass schlüpfte sie wieder in ihr Kleid und kam zurück ans Feuer, um sich neben ihn zu setzen. Sie ergriff den Schildpattkamm und steckte ihn sich in die Haare. Und während sie an einem Stück Brot knabberte, blickte sie ihn an. Luke verstand, dass sie im Einklang mit der Natur lebte. Die Aborigines glaubten an die Unveränderlichkeit der Welt, wie sie ihnen von ihren Vorfahren hinterlassen worden war. Alles hatte seinen Platz: die Sterne, der Mond, Wind, Regen, Tiere und Pflanzen.
    Â» Erzähl mir von deiner Kindheit, Margaret.«
    Sie zog die Knie an und legte das Kinn darauf. » Wir sind Geistkinder.« Sie wrang ihre Haare aus, und das Wasser sammelte sich in einer kleinen Pfütze zu ihren Füßen. » Meine Geschwister kamen von unterschiedlichen Orten, aber wir haben diesen Stamm, unsere Mutter, gewählt. Sie haben uns willkommen geheißen, sie lieben uns und sorgen für uns. Wir haben viele Mütter und Väter; wir sind alle Brüder und Schwestern.«
    Â» Du bist also von allen umsorgt worden.« Für Luke war das ein wundersames Konzept.
    Â» Wir konnten alle hier am Bach spielen, an unseren Feuern sitzen und unsere Lieder singen.«
    Luke zog mit dem Zeigefinger eine Linie in den Sand. » Du warst glücklich.«
    Â» Und du?« Fragend blickte sie ihn aus ihren braunen Augenan.
    Sein Volk hielt sich für zivilisiert. » Ebenso.«
    Â» Nach kurzer Zeit«, fuhr Margaret fort, » bringen die Frauen den Mädchen bei, wie man

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