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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Amerika vor unserer Küste gesehen. Auch bei diesem ersten Surf-Wettbewerb am Manly Beach wäre ich gerne dabei gewesen.«
    Hamish starrte mit finsterer Miene vor sich hin.
    Â» Und was für ein großartiger Forscher dieser Douglas Mawson ist«, fuhr sie fort. » Stell dir das einmal vor! Da besteigt er ausgerechnet in der Antarktis einen viertausend Meter hohen Vulkan!« Der Nebel hob sich, und erste blaue Streifen zeigten sich am Himmel. » Ich habe Post von Mrs Oscar Crawford erhalten.« Bei dieser Information wandte Hamish ihr überraschenderweise auf einmal seine Aufmerksamkeit zu. Claire ergriff die Gelegenheit. » Anscheinend hat ihr Ältester, William, sein Jura-Studium abgeschlossen und reist nach Norden, um seinen Vater zu besuchen. Oscar Crawford hat sich in den letzten sechs Monaten in der Nachbarschaft versteckt. Ich finde es seltsam, dass er uns nicht wenigstens einmal zu sich eingeladen hat. In Sydney führen sie doch ein gastfreundliches Haus. Aber vielleicht ist er ja ohne die Ratschläge seiner Frau nicht dazu in der Lage.«
    Hamish rieb sich über den Schnurrbart. Da er bereits vor einem Jahr ein Angebot zum Kauf von Crawford Corner gemacht hatte, begann er langsam Vorteile in Claires Beziehung zur Frau des Engländers zu sehen. » Mrs Crawford wartet sicher verzweifelt auf seine Rückkehr nach Sydney.«
    Â» Ja, in der Tat, es ist merkwürdig, dass er hier auf seinem Besitz bleiben will, wo seine jüngere Tochter jetzt verheiratet ist, seine liebe Frau in Sydney lebt und seine Söhne nur wenig Interesse an der Farm zeigen.«
    Hamish streckte sich. Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, um dem Mann noch einmal einen Besuch abzustatten. » In dieser Hinsicht bin ich ganz deiner Meinung, Claire.«
    Claire steckte sich eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter die Ohren. Vielleicht würde sie gegen Mittag ihre Haare waschen und ein paar Tropfen Lavendel ins Wasser geben. Dann konnte sie sie in der heißen Mittagssonne trocknen und sich anschließend in ihren Salon zurückziehen, um sich wieder ihrer Handarbeit zu widmen. Und sie musste mit Mrs Stackland über das Abendessen sprechen. Die Frau konnte bestimmt etwas Köstliches zaubern. Känguru-Ragout, Hamishs Lieblingsessen, mochte sie nicht so gerne, aber auf gebratene Wachteln hätte sie Appetit, und ein erfrischendes Gelee wäre ein nettes, kühles Dessert. Ihre Gedanken wurden von Lee unterbrochen, der auf die Veranda geschlurft kam, ein großes Tablett in den knochigen Händen. Aus seinem Umhang stachen seine spitzen Knie hervor wie ein Stabinsekt; und er bewegte sich wie ein Mann, der es als eine Ehre empfand, so viel in seinem Leben gesehen zu haben. Er stellte das Tablett auf den Korbtisch neben Hamish, trat einen Schritt zurück und grinste. Auf dem Tablett befanden sich eine silberne Teekanne, eine zierliche, blau-weiß gemusterte Tasse mit Untertasse, eine Schale Zucker, ein Stück gelbe Butter und eine dicke Scheibe Früchtebrot.
    Claire lächelte Lee dankbar an. » Anscheinend denkt Lee ähnlich wie ich über dein leibliches Wohl.«
    Â» Du magst?«, fragte Lee. Kurz knurrte er die Katze an, die ihrerseits mit einem Fauchen antwortete. Claire zeigte ihre Verärgerung über diese unnötige Provokation, indem sie besitzergreifend die Hand auf den Kopf der Katze legte.
    Hamish schnitt die Scheibe Früchtebrot in der Hälfte durch und roch genießerisch daran, bevor er sich reichlich Butter darauf schmierte. Während Lee Tee einschenkte, verschlang er es rasch und leckte sich anschließend die Finger ab. » Hervorragend. Du bist ein außergewöhnlicher Koch, Lee. Mrs Stackland sollte dankbar sein, dass sie dich hier hat.«
    Claire umklammerte die Lehne ihres Korbstuhls. Manchmal hatte sie das Gefühl, der Chinese läge ihrem Mann mehr am Herzen als die eigene Frau. Lee war kein Angestellter, obwohl Hamish für alle seine Bedürfnisse sorgte. Wenn er Lust hatte zu kochen, dann tat er das; wenn er beschloss, er müsse jetzt tagelang in seinem Gemüsegarten arbeiten, dann war auch das akzeptabel. Wenn Lee Butter machte, achtete er sorgfältig darauf, dass sie gewendet und gut belüftet in der Speisekammer aufbewahrt wurde, und er gab genau die richtige Menge Salz hinzu, um sie schmackhaft zu machen. Und wenn er darauf beharrte, in seiner Rindenhütte hinter seinem Gemüsebeet zu leben,

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