Im fernen Tal der Hoffnung
Tennisplatz, das Rathaus und die Schule. » Ja, das kann ich mir denken.«
Am Nachmittag standen die Schafe auf ihrer neuen Weide. Zum Schutz vor der Hitze des Tages drängten sie sich unter einer Gruppe von Bäumen zusammen. Matt schloss das hohe Tor hinter ihnen. Er staunte darüber, wie schnell sie fertig geworden waren. Müde und schweigend ritten sie zurück. Gelegentlich pfiff Jack irgendeine Melodie, und ab und zu forderte er seinen Kelpie Rust auf, nicht zurückzubleiben.
» Du musst deinem Pferd beibringen, Rust auch reiten zu lassen.« Matt blickte über die Schulter auf den erschöpften Hund. Er würde gleich wunde Pfoten haben und morgen für einen ganzen Arbeitstag verdorben sein.
Matts eigener Hund, Whisky, ein stämmiger Border Collie mit mürrischem Respekt vor Sugar, saà vor Matt im Sattel, seine Vorderpfoten über Matts Oberschenkel gelegt.
Jack blickte in Whiskys kummervolle Miene.
» Willst du deinen jungen Kumpel auch mal reiten lassen?«, fragte Matt Whisky.
Kurz darauf lief Whisky neben Sugar her, wobei er Rust, der von Matt festgehalten wurde, nicht aus den Augen lieÃ.
» Was haben wir morgen vor?«, fragte Jack. Er stellte fest, dass sein Hund entschieden verängstigt aussah, so hoch oben auf dem Pferd.
» Die Rinder kommen von der groÃen StraÃenweide auf die Haferweide. Ich habe ein paar Aushilfskräfte eingestellt, die uns zur Hand gehen. AnschlieÃend fahren wir nach Boxerâs Plains.«
An den letzten drei Wochenenden hatte Matt die Futtersituation auf Boxerâs Plains jeden Sonntag überprüft. Wenn sie das Futter nicht bald aufstockten, würde es zur Neige gehen. Er war ein wenig überrascht, als Anthony auf seine Frage hin nur sagte: Es ist alles unter Kontrolle. Das mochte ja sein, aber seiner Schätzung nach hatten sie höchstens noch einen Monat Zeit, bevor das Land abgefressen war. Irritiert pulte Matt einen Klumpen Ohrenschmalz aus dem Ohr. Immer, wenn er Anthony einen Rat geben wollte, reagierte er wie eine dicke Frau am Büfett. Und seit ihrer Auseinandersetzung in der Küche in Wangallon und die zu frühe Ãffnung der Silage-Grube herrschte höfliches Schweigen. Es gab nichts Schlimmeres als einen jungen Manager, der sich ständig auf den Schlips getreten fühlte. Davon hatte Matt schon einige erlebt.
Zwei junge Leute standen an der Spitze der Farm in New South Wales, und Matt hatte den Verdacht, dass einer von ihnen seine eigenen Pläne verfolgte. Wenigstens war bis jetzt der dritte Eigentümer von Wangallon noch nicht aufgetaucht. Das zumindest war schon mal ein Segen. Matt lenkte sein Pferd zu den Ställen.
» Ich bin froh, dass Sarah ihre Rinder und ihre Schafe liebt. Ich würde nicht gerne mit Traktoren und Mähdreschern herumfahren.« Amüsiert beobachtete Jack, wie Matt Rust am Nacken vom Sattel hob und zu Boden setzte. Er landete sicher auf seinen vier Pfoten.
» Ich auch nicht, Jack«, erwiderte Matt.
Auf Wangallon hatte es immer Herden gegeben. Es gab zwar noch achthundert Hektar Hafer jedes Jahr, damit sie die Rinder und Schafe fett füttern konnten, und sie bauten Gerste an, die den Stieren zugefüttert wurde, aber mehr an Ackerbau gab es nicht. Getreide anzubauen, war ein teures Geschäft, und Viehzucht war ertragreicher.
In den Ställen sattelte Matt sein Pferd ab und begann, es zu striegeln. Sugar stand ganz ruhig da, wie eine Frau, die beim Friseur die Haare gemacht bekommt.
» Wahrscheinlich bin ich eher der Baumumarmer, Matt«, sagte Jack fast schüchtern, als er seinem Pferd den Sattel abnahm.
Matt klopfte dem Jungen auf die Schulter. » Ich weià genau, was du meinst. Wir sind Viehtreiber, keine Traktorfahrer.«
Sarah, Matt und Jack holten gerade ihre Pferde aus dem Hänger, als ein schicker weiÃgelber Trailer neben ihnen hielt.
» Ihr seid spät dran«, monierte Matt, als zwei Männer auf sie zukamen.
» Hallo. Ich bin Toby Williams.« Der gröÃere der beiden schüttelte Sarah die Hand. Er war schmal gebaut, mit breiten Schultern und leicht hervortretenden blauen Augen. » Und das ist Pancake.«
» Pancake«, wiederholte Sarah, unsicher, ob er sein Pferd oder den vierschrötigen Mann neben sich meinte.
» Pancake«, erklärte der kleinere Mann, » wenn ich den Hut abnehme, sind meine Haare immer so platt wie einâ¦Â«
» Pfannkuchen.« Toby grinste und
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