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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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zog den Reißverschluss an seiner Jacke hoch.
    Â» Okay.« Offensichtlich würde das heute einer dieser Tage werden, dachte Sarah.
    Toby und Pancake öffneten ein paar Hundekäfige, und ein ungepflegter Haufen Arbeitshunde stürzte heraus. Die Pferde stiegen und wieherten, die Hunde bellten und pinkelten an jeden Reifen, den sie finden konnten. Nachdem sie um die Pferdehänger herumgestürmt waren, setzten sie sich schließlich erwartungsvoll hin. Sarah warf Bullet einen Blick zu. Er hatte noch nie gerne mit fremden Hunden zusammengearbeitet und würde wahrscheinlich zuerst zubeißen, bevor er bellte. Sarah drohte ihm mit dem Finger.
    Â» Ich kannte Ihren Großvater. Gerissener alter Bastard.« Toby hing lässig im Sattel, das rechte Bein hochgezogen, als säße er auf einem Sessel.
    Â» Danke.«
    Â» Das war noch ein Viehzüchter. Alte Schule!« Er wies auf Matt. » Hat mich nicht überrascht, als ich gehört habe, dass er jetzt hier die Leitung übernommen hat. Angus hatte vermutlich alles geordnet, als er ins Gras gebissen hat, und so sollte es auch sein, wenn man auch nur einen Funken Verstand hat.« Er musterte Sarah von Kopf bis Fuß. » Und wie gefällt es Ihnen, Boss auf Wangallon zu sein?«
    Sarah hatte das Gefühl, er würde sie mit Blicken ausziehen. » Es ist großartig.« Sie zog sich den Reißverschluss ihrer Jacke bis unters Kinn zu.
    Toby grinste, und Fältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln.
    Â» Wir teilen uns auf.« Matt gab kurze Anweisungen, wie er die Musterung durchgeführt haben wollte. Er zeigte auf die Kasuarinen, die die südliche Spitze der Weide abschirmten. Dort konnten sich schlaue Kühe ohne Weiteres verstecken. Noch bevor er den letzten Satz ausgesprochen hatte, galoppierte Toby bereits davon. Pancake und die Hundemeute folgten ihm.
    Â» Wo ist Anthony?«
    Sarah zuckte mit den Schultern. Er hatte heute früh wortlos die Farm verlassen, und war auch gestern Abend merkwürdig still gewesen. Wenn sie Lust gehabt hätte, sich mit ihm zu streiten, hätte sie die Rechnungen erwähnt, aber sie kannte ihn zu gut. Wenn er so ruhig war, hatte er ein Problem, und sie wollte nicht noch zu seinen Sorgen beitragen, zumindest nicht vor heute Abend.
    Sarah stand in den Steigbügeln und pfiff Bullet. Die Erregung hatte ihn gepackt, und er war gerade dabei, eine Gruppe von etwa fünfzig Kühen, die sich von der Hauptherde gelöst hatte, zurückzudirigieren. Sarah gab ihrer Stute Tess leicht die Sporen und galoppierte über die Weide auf Bullet zu. Der Hund stand einem Stier gegenüber, und im nächsten Moment senkte der Stier seinen Kopf und wischte den Hund durch die Luft. Sarah beobachtete, wie Bullet sich aufrappelte und erneut auf den Stier zu rannte.
    Hinter sich hörte sie das Zischen einer Bullenpeitsche und wüste Schreie. Die tausend Tiere der Hauptherde hatten die Richtung geändert und donnerten jetzt auf Bullets Flüchtlinge zu. Sarah galoppierte neben der Herde und lenkte ihre Stute näher an die Bullen heran, um sie nach rechts zu drängen. Tess gehorchte ihren Kommandos, und kurz streifte Sarahs Bein das Fell eines Stiers. Dann jedoch musste ihr Pferd über einen Baumstamm springen, der im Weg lag, und wandte sich wieder mehr nach links. Jacks Hund Rust rannte an Sarah vorbei, und dann tauchte auch Moses, Matts muskelbepackter Australischer Treibhund, auf.
    Â» Das wurde aber auch verdammt Zeit«, schrie Sarah, als die Hunde in der Staubwolke verschwanden. Vor sich sah sie einen Reiter, und ihr Pferd hielt darauf zu. Bullet war immer noch da draußen. Sie sah Whiskys schwarz-weißes Fell– anscheinend war der einsame Reiter Matt. Sarah blinzelte, als Toby an ihr vorbei galoppierte. Fünf Hunde folgten ihm. In der Rinderherde entstand eine Lücke, und er ritt mitten hinein und dirigierte die nachkommenden Stiere mit seiner Bullenpeitsche. Dann war er wieder draußen und jagte am Rand der Herde nach vorn.
    Die Rinder begannen abzudrehen, als Sarah an der linken Flanke zu Pancake und Jack aufschloss. Vor sich sah sie Matt. Wie eine Reiterstatue stellte er sich den Rindern in den Weg. Sarah biss die Zähne zusammen. Die heranrasenden Tiere würden ihn zu Hackfleisch zertrampeln. Zwei, drei Mal pfiff seine Bullenpeitsche durch die Luft, und Sarah hielt den Atem an.
    Toby Williams tauchte wie ein Gespenst aus dem Staub auf. Er stand in den

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