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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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schließlich hatten sie doch schon viele Nächte miteinander verbracht, in einem Bett, für das er bezahlte. Auf einmal wirkte sie niedergeschlagen, als sei sie doch bereit gewesen. Luke grunzte. Er war nicht an solchen Spielchen interessiert.
    Â» Hast du eine Zigarette?« Sie schlang ihre Haare zu einem Knoten im Nacken zusammen.
    Luke holte Tabakbeutel und Papier aus seiner Rehlederhose und reichte sie ihr. Geschickt rollte sie mit ihren kurzen, dicken Fingern das dünne Papier um den Tabakstreifen. Sie legte die Utensilien auf den Waschtisch und trat einen Schritt zurück, als wolle sie ihm mit der Zigarette ein Friedensangebot machen. Luke zog die Hosenträger über seine Schultern und goss das restliche Wasser aus dem Krug in die Waschschüssel. Die selbst gemachte Seife roch ranzig, aber sie schäumte gut, und er seifte sich Gesicht, Arme und Brust ein.
    Â» Morgen ist Weihnachten.«
    Er wollte sie fragen, was sie damit sagen wollte, aber stattdessen reagierte er so wie immer– er ignorierte sie.
    Â» Du redest nicht viel.«
    Was zum Teufel gab es denn auch zu reden, dachte er. Als er sich gewaschen hatte, drehte er sich eine Zigarette und zündete sie an. Die Streichhölzer warf er dem Mädchen zu. Er nahm einen tiefen Zug, und als er hustete, hatte er gelben Schleim im Mund. Er schluckte ihn herunter. Durch das Fenster sah er einen Ochsenkarren die Straße entlangrumpeln. Im Flur hörte er Schritte, Stöhnen und das Jaulen einer Frau. Seiner Schätzung nach war er jetzt seit drei Tagen in Wangallon Town. Es mussten drei Tage sein, denn er begann, sich eingesperrt zu fühlen. Und er war sich auch sicher, dass er vor zwei Tagen Jasperson hier hatte herumschleichen sehen. Sein Vater hatte das Wiesel bestimmt ausgeschickt, um nach ihm zu suchen.
    Mit halbem Ohr hörte er zu, wie Lauren von dem grünen Baum in der Kirche erzählte, von den Liedern, die letztes Jahr an Weihnachten gesungen worden waren, von der Lammkeule, die sie morgen mit ihrer Familie essen wollte. Auch er freute sich auf etwas Anständiges zu essen, auf Lees Tiraden und auf den ansteckenden Enthusiasmus seines kleinen Halbbruders. Was Weihnachten anging, nun ja, das war ein Tag wie jeder andere; außerdem gingen ihm wichtigere Dinge durch den Kopf. Seine Finger glitten über den kleinen Kamm aus Schildpatt, den er in Sydney gekauft hatte.
    Â» Sag dem Koch, ich möchte Frühstück haben.« Luke klimperte mit den Münzen in seiner Tasche und legte eine auf die Ecke des Waschtischs.
    Â» Das brauchst du nicht.« Sie biss sich auf die Unterlippe und lächelte ihn an.
    Vielleicht hatte er ihr zu viel bezahlt? Na ja, es reichte ganz bestimmt für eine ganze Woche. Er steckte die Münze wieder ein und öffnete die Tür. Er bedeutete ihr, sie solle hinausgehen, und begann, seine Sachen zusammenzupacken. Er hob seinen Schlafsack vom Boden auf und setzte sich auf die klumpige Matratze.
    Â» Wann sehe ich dich wieder?«, fragte das Mädchen. » Ich war doch gut zu dir, Luke Gordon, oder nicht? Und ich habe monatelang auf dich gewartet und bei keinem anderen gelegen, als du im Busch unterwegs warst.«
    Luke reichte ihr Rock und Bluse und sah dem Mädchen zu, wie sie sich anzog. Er tätschelte ihr das Hinterteil und schob sie sanft zur Tür. Seltsam, aber sie sah so aus, als wolle sie gleich anfangen zu weinen.
    Â» Nimm mich mit zu deiner Farm.«
    Â» Ich habe dir nichts versprochen.« Luke steckte die Hand in die Tasche.
    Lauren stand mit geröteten Wangen an der Tür und wischte sich die Nase. » Ich bin ein ehrbares Mädchen.« Sie straffte Hals und Schultern. » Du hast dich gefreut, mich zu sehen.«
    Luke versuchte, die Tür zu schließen, aber sie schob ihren Fuß dazwischen.
    Â» Ich bin eine feine junge Dame. Wenn mein Vater nicht dem Dämon Alkohol verfallen wäre, würde ich in einem eleganten neuen Rock mit dazu passendem Sonnenschirm die Hauptstraße entlangspazieren.«
    Luke drückte gegen die Tür, und schließlich gelang es ihm, sie ihr vor der Nase zuzuschlagen.
    Â» Du kommst wieder, Luke Gordon«, rief sie aus dem Flur. » Du kommst wieder.«
    Knapp zwei Meilen vor der Farm bemerkte Luke aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Es war auf dem letzten Abschnitt seiner Reise und ritt den gewundenen Pfad entlang, der über den Hügel führte. Vierzig Jahre zuvor war der Weg von seinem Vater in

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