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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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den Busch geschlagen worden, und er verband Wangallon Homestead mit Wangallon Town, der Ansiedlung, die in den 50er-Jahren entstanden war. Luke duckte sich, um einen herabhängenden Ast auszuweichen, und als er um den Baum herumkam, sah er zwei Gestalten. Sie waren am Rand des Höhenkamms, wo weniger Kiefern standen und die Landschaft in offenes Grasland überging.
    Luke zügelte seine Stute, und auch die anderen beiden Pferde, die er mit sich führte, blieben stehen. Er blinzelte in die gleißende Sonne. Angus kämpfte mit einem schwarzen Jungen, der um einiges größer war als er. Grinsend lehnte sich Luke auf seinem Sattel zurück, als es Angus gelang, sich aus dem Griff des Jungen zu befreien. Eine Verfolgungsjagd begann. Angus duckte sich und schlug Haken, aber bald schon schnalzte Luke vor Enttäuschung, als der ältere Junge Angus an den Knöcheln zu packen bekam und er krachend zu Boden stürzte. Luke trieb sein Pferd an und ritt auf die beiden zu. Das Ganze artete in eine richtige Rauferei aus. Der schwarze Junge drückte Angus an der Schulter zu Boden, und als Luke näher kam, sah er, dass sein kleiner Bruder wütend schrie und mit den Beinen strampelte. Der schwarze Junge rieb ihm Sand ins Gesicht, und Angus spuckte und trat um sich.
    Sekunden später jedoch schlug Angus seinem Quälgeist mit einem abgebrochenen Akazienast aufs Ohr. Luke zuckte zusammen, als er sich vorstellte, wie die scharfen Stacheln am Ast in die Haut eindrangen. Schließlich gelang es Angus, den Jungen wegzustoßen und sich auf ihn zu setzen, um ihm zwei weitere Hiebe mit dem Ast zu versetzen. Der Triumph war jedoch nur von kurzer Dauer, denn der schwarze Junge schüttelte ihn ab und stieß ihn erneut zu Boden. Luke überlegte, ob er tatsächlich das Ende der Auseinandersetzung abwarten sollte. Der große Junge lachte und machte Angus nach, der sich mühsam aufrappelte. Lukes Finger tasteten nach seiner Bullenpeitsche, die er an der Seite trug. Er ließ sein Pferd antraben. Boxers Stamm war in der Vergangenheit ziemlich zuverlässig gewesen, aber mittlerweile bestand er nicht mehr nur aus den Blutsverwandten der Vergangenheit. Sie hatten sich mit den Bewohnern von Wangallon gemischt, und das führte manchmal zu Gewalttätigkeit. Der schwarze Junge tanzte jetzt um Angus herum, schleuderte seinem kleinen Halbbruder Sand ins Gesicht und schlenkerte seine dürren Gliedmaßen so wild, als nähme er an einem merkwürdigen Ritual teil.
    Luke stieg vom Pferd und nahm seine Bullenpeitsche herunter. In diesem Moment warf Angus dem schwarzen Jungen etwas an den Kopf. Er taumelte und fiel hin.
    Â» Angus!«
    Angus hatte bereits die Faust gehoben. Man sah deutlich den dicken Stein darin. Luke ließ seine Peitsche knallen. Das scharfe Geräusch hallte laut über den Hügel. Vögel flogen erschreckt von den Bäumen in der Nähe auf. Kängurus hüpften davon. Sofort ließ Angus den Stein fallen und drehte den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
    Â» Was machst du da, Junge?«
    Angus’ Gesicht leuchtete auf. Er ließ den Jungen am Boden liegen, grinste und rannte auf Luke zu. » Luke, Luke, du bist wieder da.«
    Luke hielt den Achtjährigen auf Armeslänge von sich entfernt. Unter der Schmutzschicht auf Kleidern und Gesicht war deutlich zu erkennen, wie sehr der Junge in den acht Monaten, in denen er weg gewesen war, gewachsen war. Seine Arme und Beine waren muskulös, und er ließ schon erste Anzeichen für den kräftigen Oberkörper der Gordons erkennen. » Was machst du hier draußen?«
    Â» Nichts«, verteidigte sich der Junge und stieß mit der Schuhspitze gegen ein Grasbüschel. Der schwarze Junge, der immer noch auf dem Boden lag, begann, sich zu regen. Mühsam setzte er sich auf und blickte sich benommen um. Aus einem Schnitt direkt über seinem rechten Auge floss Blut, und seine eine Wange war rot zerkratzt von dem Dornenast.
    Â» An deiner Stelle würde ich mich davonmachen«, sagte Luke gutmütig zu dem schwarzen Jungen. » Der Boss, Mr Gordon, wird vermutlich nicht besonders erfreut sein, wenn er davon hört.«
    Angus spuckte auf die Erde. Der Junge warf ihm einen finsteren Blick zu.
    Â» Geh.« Luke unterstrich die Aufforderung mit einem leisen Knallen der Peitsche. Als der Junge weg war, zeigte er auf eines der Packpferde. » Spring rauf, Angus.«
    Â» Das

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