Im fernen Tal der Hoffnung
leid, ich dachte, ich hätte es dir gesagt.« Er blickte sie an.
» Im Farmbuch steht auch nichts davon.«
Anthony legte Messer und Gabel beiseite und trank einen groÃen Schluck Wein. » Und?«
Sarah strich das Püree wieder glatt. » Nun, mir ist aufgefallen, dass du anscheinend vergisst, mir wichtige Dinge mitzuteilen.«
» Es handelt sich doch nur um Gatter und Rampen, Sarah.«
» Die achtundzwanzigtausend Dollar kosten.«
» Ach, du machst dir Sorgen wegen der Kosten?« Er wirkte erleichtert. » Das habe ich mir auch. Diese aufeinanderfolgenden trockenen Sommer haben uns schwer zu schaffen gemacht, aber ich habe jetzt ein Projekt im Auge, das Wangallon entschulden wird.«
» Was für ein Projekt denn?«, fragte Sarah skeptisch.
Anthony schob seinen Stuhl zurück. Erneut trank er einen Schluck Wein und blickte sie über den Rand seines Glases an. » Was stört dich wirklich?«
» Du brauchst dich gar nicht aufzuregen. Du triffst einfach gröÃere finanzielle Entscheidungen, ohne sie mit mir zu besprechen.«
» Mir war nicht klar, dass ich das tun muss.«
Sarah schnitt ein Stück Fleisch ab, gab eine Karottenscheibe dazu und kaute nachdenklich. » Selbst bei unseren wöchentlichen Sitzungen redest du über meinen Kopf hinweg.«
» Das stimmt nicht. Ich meine mich erinnern zu können, dass du und Matt euch beim letzten Mal verbündet und meine Vorschläge ignoriert habt.« Anthony trank seinen Wein aus und blickte irritiert auf sein Steak.
» Was ist los?«, fragte Sarah schlieÃlich.
» Es gefällt mir nicht, wenn meine Entscheidung infrage gestellt werden, als ob ich irgendein Angestellter wäre.«
» Und mir gefällt es nicht, auÃen vor gelassen zu werden, obwohl ich die Gordon bin.«
Jetzt war es heraus. Das waren die beiden Dinge, über die keiner von ihnen die Kontrolle besaÃ. In seinem Kopf würde Anthony auf ewig der kleine Cowboy bleiben.
» Vielleicht«, schlug Sarah vor, » könnten wir es anders angehen.«
» Wie anders? Soll ich dir jeden Morgen Bericht erstatten, da du dich jetzt plötzlich entschieden hast, die Leitung von Wangallon zu übernehmen?«
» Verdammt noch mal!« Sarah schlug mit der Hand auf den Tisch und holte tief Luft. » Hör mal, ich mag keine Veränderungen, okay? Das solltest du am besten wissen. In dieser Familie hat es schon viel zu viele Veränderungen gegeben. Ich will nicht in ein anderes Schlafzimmer ziehen oder Markisen an der Hauptveranda anbringen. Ich will Matt Schipp nicht verärgern, weil er deiner Meinung nach mehr sein soll als nur der Herdenvormann, und ich will nicht, dass Dinge angeschafft werden oder der Managementstil auf Wangallon verändert wird, ohne dass wir zuerst darüber sprechen. Ich habe ein Mitspracherecht auf Wangallon.«
» Ja, natürlich. Aber seit Angusâ Tod hast du dich ziemlich im Büro vergraben. Ich dachte, du wärst glücklich bei deinen Büchern.«
Sarah ignorierte die tiefe ärgerliche Falte zwischen seinen Augenbrauen. » Es war wichtig für mich, ein Gefühl für die Dinge zu bekommen. Du weiÃt schon, Cashflow, Budgetplanung und so weiter. Und natürlich, ich war wirklich durcheinander. Mit Angusâ Tod ist auf Wangallon eine Ãra zu Ende gegangen.«
Anthony verdrehte die Augen. » Er ist jetzt schon fast zwei Jahre tot, Sarah. Langsam solltest du mal darüber hinweg sein.« Er räusperte sich. » Wir sollten über das Thema reden, was du seit Angusâ Tod vermieden hast. Du kannst nicht ständig weiter den Kopf in den Sand stecken. Jim Macken besitzt ebenfalls dreiÃig Prozent Anteile undâ¦Â«
Sarah hob die Hand. » Ich will nicht darüber reden. Nicht heute Abend.«
» Du kannst es aber nicht ignorieren. Angus hat bestimmt, dass Jim zwei Jahre nach seinem Tod informiert werden muss. Und das ist auch nur richtig so. Sie haben einiges zu bedenken.«
» Sie haben einiges zu bedenken?« Sarah umklammerte die Tischplatte so fest, dass ihre Knöchel weià hervortraten.
» Sarah.« Anthony beugte sich vor. » Ich sage doch nur, dass die zwei Jahre beinahe um sind. Du musst dich darauf vorbereiten. Jim Macken hat Rechte.«
» Der illegitime Sohn meines Vaters hat Rechte?«
Schweigend aÃen sie weiter, aber Sarah hatte den Appetit verloren. » Es war wundervoll, Shelley so
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