Im fernen Tal der Hoffnung
Geräusch umdrehten, sahen sie Margaret da stehen.
» Luke«, rief Angus. Margaret zog sich in die Schatten zurück.
Luke packte den Jungen am Schlafittchen und zog ihn zur Veranda. Der Junge grinste ihn verschlagen an.
» Ich bin McKenzie.« Umständlich klopfte er sich den Staub von den Kleidern. » Ich arbeite fürâ¦Â«
» Mr Gordon«, unterbrach Luke ihn ungeduldig. Der Junge hatte einen schottischen Akzent, deshalb hatte sein Vater ihn wahrscheinlich eingestellt. » Ich habe dich noch nie gesehen.« Angus trat neben Luke und packte nach der Schnur mit den erlegten Enten.
» Ich bin bei Jasperson.«
Luke verzog angeekelt den Mund. » Mach nicht den Fehler, die Schwarzen auf Wangallon für leichte Beute zu halten.« Wenn Angus nicht neben ihm gestanden hätte, wäre er deutlicher geworden.
» Entschuldigung, Luke. McKenzie wusste nicht, dass die hier vergeben war.« Jasperson lachte amüsiert und zeigte seine gelben Zahnstummel.
» Pass auf, McKenzie«, warnte Luke ihn. » Mein Vater hat keine Zeit für Leute, die Ãrger machen.«
» Ich auch nicht.« Jasperson stieg auf sein Pferd. » Die Hälfte dieser Schwarzen sollte geschlachtet werden.«
» Wer würde dann deine Arbeit für dich machen?«, erwiderte Luke. Die beiden Männer verschwanden auf ihren Pferden in der Nacht.
» Und mit wem wärest du befreundet?«, spottete Jasperson. Die Hufe knirschten auf dem Kies, und das geölte Leder der Sättel knarrte.
» Du magst Jasperson nicht, Luke, oder?«, fragte Angus. Auf Lukes Wange war Blut, und der süÃliche Geruch des Todes mischte sich mit dem scharfen Geruch nach SchieÃpulver und SchweiÃ.
» Luke?« Hamish stand in der Tür. » Komm herein.« Angus schoss um die Hausecke.
Luke legte die Enten und sein Gewehr auf die Veranda, wischte sich die Hände am Hemd ab und folgte seinem Vater ins Arbeitszimmer.
Im Zimmer war es muffig und heiÃ. Luke lieà sich auf den Stuhl aus Packkisten plumpsen. Hamish bot ihm einen Brandy an und kippte seinen eigenen rasch herunter. » Musst du dich auf meinem Rasen streiten?«
Luke säuberte sich die Fingernägel, unter denen noch das getrocknete Blut der Enten klebte. » Du hast die schlechte Angewohnheit, sittlich verkommene Leute einzustellen.«
Hamish lachte. » Und wie geht es deiner Hure?«
» Ich bin nicht verheiratet«, erwiderte Luke herausfordernd.
Sie starrten einander an. » Du solltest eigentlich in zwei Monaten eintausendfünfhundert Tiere zum Markt treiben. Aber das Futter wird langsam knapp, deshalb brichst du am besten ein bisschen früher auf, solange die Rinder noch kräftig sind.«
» Ich möchte gerne über meine Erbschaft Bescheid wissen, bevor ich losziehe«, entgegnete Luke und hob sein Brandyglas wie ein Connaisseur gegen das Licht.
Hamish zog die buschigen Augenbrauen zusammen.
» Das Kaufhaus«, erinnerte Luke ihn. » Ich denke, das wird mir hinterlassen.«
Hamish verschränkte die Finger. » Und was willst du damit? Du hast Wangallon und bist der Cheftreiber.«
» Du hast Wangallon, und in Zukunft wird es Angus gehören. Was bekomme ich?« Er kippte den Inhalt seines Glases hinunter. » Das Kaufhaus wird das Einzige sein, was wirklich mir gehört.«
Hamish runzelte die Stirn. » Was glaubst du eigentlich, was ich in den letzten fünfzig Jahren hier drauÃen getan habe? Du wirst Wangallon leiten, wenn ich tot bin, und zwar so lange, bis Angus alt genug ist, es zu übernehmen.«
» Ich verstehe.« Luke stand auf. » Das ist ein feiner Plan, Vater, und wahrscheinlich ein gutes Angebot für einen älteren Sohn, der bald fünfzig wird.«
» Setz dich wieder. Ich habe ein Problem mit einem Nachbarn. Crawford hat Rinder von uns.«
» Zeigst du ihn denn nicht wegen Diebstahls an?«, fragte Luke. » Seit ein paar Jahren läuft doch alles ganz ruhig. Das sollten wir nicht gefährden.«
Hamishs Augen glitzerten. » Nein, nein. Ich habe vor, noch mal ein Angebot für Crawford Corner zu machen. Es ist viel Land mit gutem Gras und guten Böden.«
» Ich dachte, wir wollten uns jetzt erst mal konsolidieren?«
» Ich dachte, du wolltest Ladenbesitzer werden?«, gab Hamish zurück. » Wenn wir den Besitz erwerben, könnten wir unsere Herden rotieren lassen. Du weiÃt genau, dass wir unsere
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