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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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empfindlichen Böden ruinieren, wenn wir das Vieh zu oft darauf stehen haben. Ich will nicht gezwungen sein, den Bestand zu reduzieren und weniger Umsatz zu machen.«
    Luke waren die Nachbarn egal, ob sie nun gut, böse oder gleichgültig waren. » Nun, es klingt so, als hättest du dich schon entschieden. Du weißt, wo du mich findest.«
    Hamish trank einen Schluck. » Wahrscheinlich unter einem Baum.«

Winter 1989
    Wangallon Station
    Jim trank einen Schluck Bier und drehte das Glas in der Hand. Ein helles Feuer prasselte im Kamin, auf dessen Sims einige dekorative Stücke sorgfältig arrangiert waren: zwei große bemalte Eier auf goldenen Haltern, zwei Vasen und eine elegante Uhr. Anthony legte ein weiteres Holzscheit aufs Feuer. Er ließ es in die Flammen fallen, dass die Funken flogen.
    Â» Sei vorsichtig mit dem Teppich«, ermahnte Sarah ihn. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit einem Fleck auf ihrer Jeans zu.
    Sie saßen im Wohnzimmer. An einer Wand hing ein großer, handbemalter chinesischer Fächer hinter Glas, das von einem einzelnen Spot angestrahlt wurde. Anscheinend hatte der Gegenstand Hamishs erster Frau, Rose, gehört. Sie hatte ihn nach 1850 von einem fahrenden Händler gekauft. Jims Meinung nach gehörte er in ein Museum. Er war an manchen Stellen verblichen, und auf einer Seite waren Fliegenflecken. Jim stellte sein Bier ab und versuchte, auf dem weichen, tiefen Polstersessel eine bequemere Position zu finden. Er war erschöpft. Den größten Teil der Nacht hatte er kein Auge zugetan, und als er endlich eingeschlafen war, war er im nächsten Moment schon wieder hochgeschreckt, weil er das Gefühl hatte, jemand stünde am Fußende seines Betts. Natürlich war das lächerlich, aber das Bild des großen Mannes mit dem mächtigen Brustkorb und dem faltigen Gesicht hatte er vorher noch nie vor Augen gehabt. Auch war Jim nicht daran gewöhnt, im Morgengrauen aufzuwachen und alle seine Sachen auf dem Boden verstreut zu finden. Er glaubte zwar nicht an Gespenster, aber die Erlebnisse dieser Nacht kamen dem schon recht nahe. Mit leicht zitternden Händen setzte er die Bierflasche erneut an die Lippen. Heute Nacht musste er wieder in diesem Zimmer schlafen.
    Jim blickte zur hohen Decke mit dem Kristalllüster hinauf. Seine Gedanken überschlugen sich. Gerade hatte er erfahren, dass der Mann, der ihm gegenübersaß, ebenfalls ein Drittel von Wangallon besaß. So viel zu den Recherchen ihres Anwalts. Mr Levi hatte nichts von einem Angestellten gesagt, der ebenfalls von Angus Gordon bedacht worden war.
    Â» Und wer trifft letztendlich die Entscheidungen, wenn es um Wangallon geht?«, fragte Jim, als das Schweigen im Raum unangenehm zu werden drohte.
    Sarah schlug die Beine übereinander.
    Â» Wir entscheiden alles gemeinsam«, begann Anthony. » Wir haben wöchentliche Planungssitzungen mit unserem Herdenmanager Matt, den du ja schon kennengelernt hast.«
    Sarah runzelte die Stirn und trank einen Schluck Weißwein.
    Â» Ach so«, sagte Jim langsam. Sarah wirkte leicht unbehaglich. » Und das funktioniert?« Er bekam keine Antwort. » Ich meine, du bist doch die Gordon, Sarah. Hast du nicht das letzte Wort?« An Sarahs Gesichtsausdruck merkte er, dass er einen wunden Punkt berührt hatte.
    Â» Das Management-Team hier funktioniert prächtig, Jim. Außerdem«, Anthony trat neben einen ovalen Mahagonitisch, auf dem Fotografien und teuer aussehende Figürchen standen, » vielleicht hatte Sarah ja noch keine Gelegenheit, es dir zu sagen, aber wir sind verlobt. Ich hole dir noch ein Bier, ja?«
    Einen Moment lang war Jim sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Fragend blickte er auf Sarahs linke Hand.
    Â» Oh, ich trage den Ring nur, wenn wir ausgehen oder wenn ich in die Stadt fahre. Schmuck ist im Busch zu gefährlich. Du kannst hängen bleiben oder so.«
    Â» Wann war das?« Eigentlich sollte es für ihn gar keine Rolle spielen, dachte Jim.
    Â» Nachdem ich aus Schottland wiedergekommen bin.«
    Â» Ich verstehe.« Während er sich bei Sarahs kurzem Aufenthalt in Schottland in sie verliebt hatte, war sie schon längst mit Anthony zusammen gewesen. Na, das hatte Anthony ja fein hinbekommen.
    Â» Und, wie findest du die Farm?«, fragte Anthony, als er wieder ins Zimmer kam. Er füllte Jims Bierglas und setzte sich auf einen alten Holzstuhl. Auch ein

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