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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Salat. Sarah pickte an ihrem Fleisch herum und kaute mürrisch. Sie hatte keine Lust, ihre Handlungen zu rechtfertigen. » Ich habe gehört, die Arbeiten auf Boxer’s Plains gehen weiter?«
    Anthony hatte seinen Teller leer gegessen und trank sein Bier aus. » Ich glaube nicht, dass wir heute Abend darüber sprechen sollten.«
    Â» Und wann sollen wir darüber sprechen, Anthony? Wenn es dir gelungen ist, unser bestes Weideland auszuradieren, oder wenn uns die Kosten auffressen und die Bank anruft und erklärt: › Tut uns leid, aber wir haben ein Problem‹?«
    Anthony überhörte die Wut in ihrer Stimme. » Jim wird unser Problem sein.«
    Sarah schüttelte den Kopf. » Glaubst du?« Sie trug die Teller zur Spüle.
    Â» Hey, ich bin auf deiner Seite, Sarah. Das Projekt auf Boxer’s Plains mache ich doch nur, um unsere Produktivität und damit unser Einkommen zu erhöhen. Jim hat einen rechtlichen Anspruch auf seinen Anteil, und wenn wir ihn auszahlen, haben wir weniger Land und trotzdem noch die gleichen Schulden.«
    Sarah stellte die Teller geräuschvoll in die Spüle. » Im Gegensatz zu dir halte ich Jims Anspruch nicht für abgemacht.«
    Anthony seufzte. » Rechtlich und moralisch ist es das Richtige.«
    Â» Ach, und seit wann bist du so ein Verfechter der Menschenrechte geworden?«
    Jim kam mit steinerner Miene durch die Küche. Seine Tasche hatte er über die Schulter geworfen. Heftig knallte er die Hintertür hinter sich zu.
    Â» Wo sind meine verdammten Stiefel?«, hörten sie ihn fluchen.
    Bullet bellte, und Sarah verzog die Lippen zu einem grimmigen Lächeln.
    Â» Das wird das reinste Debakel.« Anthony schob ein Holzscheit in den Feuerkasten des Herds.
    Â» Da sagst du was. Es tut mir leid, aber ich verstehe nicht, was ich getan habe, dass du mir das Projekt auf Boxer’s Plains verheimlicht hast. Ich beginne zwar die Gründe für das Vorhaben zu verstehen, aber die Art, wie du es gehandhabt hast, verletzt und enttäuscht mich.«
    Â» Ich weiß.« Anthony wischte sich die Hände ab. » Ich wusste nicht, wie ich es anders machen sollte. Wangallon war immer hauptsächlich Weideland, und ich wusste doch, dass du es auch so beibehalten wolltest.«
    Â» Natürlich will ich das. Wir sind schließlich keine Bauern, das waren wir noch nie. Ich kann eine Egge nicht von einem Pflug unterscheiden. Und ich habe auch nicht vor, es zu lernen.«
    Â» Veränderung kann gut sein.«
    Â» Nicht, wenn sie nicht nötig ist«, erwiderte Sarah rasch.
    Â» Du kannst Jim nicht aufhalten.« Anthony runzelte die Stirn. » Gesetz ist Gesetz, Sarah.«
    Sie starrte ihn an mit dem stählernen Blick, den er von ihrem Großvater kannte. » Wenn du letzte Nacht zu einer vernünftigen Zeit nach Hause gekommen wärst, hätten wir vielleicht einen Plan ausarbeiten können. Stattdessen hast du mich allein gelassen.« Sie ließ heißes Wasser in das Spülbecken, gab Geschirrspülmittel hinzu und begann abzuwaschen.
    Anthony dachte an das gemütliche Hotel. Anastasia hatte ihm ein paar Würstchen gebraten, und es war ihm gelungen, den Ecktisch nahe am Ofen mit Beschlag zu belegen. Später hatte Anastasia sich zu ihm gesetzt, und sie hatten jeder ein Glas warme Milch mit Rum getrunken. Der Abend erinnerte ihn daran, was aus seinem Leben geworden war und wie es hätte sein können, und Schuldgefühle stiegen in ihm auf. Am liebsten hätte er die Arme um Sarah geschlungen, ihr gesagt, wie sehr er sie liebte und dass sie nichts überstürzen solle. Aber er sah ihr an, dass jetzt wohl nicht der richtige Zeitpunkt zum Reden war.
    Sarah legte ein Handtuch über das nasse Geschirr und zog den Stöpsel aus der Spüle. » Ich kann Jim zwar vielleicht nicht aufhalten, wenigstens nicht sofort, aber ich kann ihm das Leben ganz schön schwer machen.« Sie warf Anthony einen eindringlichen Blick zu und ging steifbeinig aus dem Zimmer.
    Anthony zuckte zusammen. Sarah würde sich selbst ein Bein stellen.
    Sarah schlich auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer und begann, eine Reisetasche zu packen. Anthony hatte eine der Nachttischlampen angelassen, und ihr Licht war hell genug, um eine frische weiße Bluse, eine saubere Jeans und einen maßgeschneiderten blauen Blazer mit schicken Goldknöpfen aus dem Schrank zu holen.
    Â» Was machst du da?« Anthony setzte sich im

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