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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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nichts an den Gefühlen in mir, die meine Hand Funken sprühen ließen.
    Seine Lippen auf ihr. Wie sie den Kopf zurückfallen ließ, ganz eindeutig nicht vor Schmerz. Die Kontur seiner Kehle, wenn er schluckte.
    Ein Stromstoß fuhr in den Felsboden unter meiner Hand. Meine Verwandlung zur Vampirin hatte die elektrische Energie in mir nicht im Mindesten geschwächt. Sofort verdeckte ich den Riss mit meinem Fuß, als würde so keiner mitbekommen, was mit mir los war.
    Vlad hob den Kopf und sah erst die bewusste Stelle und dann mich an. Ich erwartete, dass er die Augen verdrehen würde, weil ich so irrational eifersüchtig reagiert hatte, aber er wirkte nachdenklich.
    Schließlich stach er sich mit einem seiner Reißzähne in den Daumen, betupfte die Bisswunden an Sandras Hals mit seinem Blut und ließ das Mädchen los. Ich versuchte, meine Emotionen in den Griff zu kriegen – und die elektrische Energie, die meine Hand Funken sprühen ließ –, während ich mir »Every Breath You Take« von Sting vorsang. Hier geht es um Leben und Tod, Leila. Überdenk mal deine Prioritäten.
    »Er ist in ihr Zimmer gegangen, um sie zu hypnotisieren«, sagte ich, für den Fall, dass dieses Detail Vlad weiterhalf.
    Seine Augen wurden grün, und er starrte Sandra an, als wäre sie die einzige Person im Raum.
    »Shrapnel kam in dein Zimmer«, sagte er mit hallender Stimme. »Er wollte, dass du eine Nachricht übermittelst. Wie lautete sie?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Sandra.
    »Doch, du weißt es.«
    Die Luft knisterte, die Härchen an meinen Armen richteten sich auf. Eine unsichtbare Welle schien von Vlad auszugehen und den Raum mit so viel Energie zu füllen, dass man eine Gänsehaut davon bekam. Was tat er?
    »Du kannst ihn in deinem Zimmer sehen«, fuhr Vlad mit demselben Vibrato fort. »Du hörst jetzt seine Stimme. Was sagt er?«
    »Er sagt …« Sandras Gesicht wirkte angespannt, so als lauschte sie einem fernen Wispern. »Teile ihr mit, dass ihre Fähigkeiten zurückgekehrt sind. Sie ist fast gestorben, als sie sie eingesetzt hat, aber Vlad hat sie reanimiert und weicht jetzt nicht mehr von ihrer Seite. Ich versuche, ihr etwas ins Essen zu mischen, wenn sie aufwacht.«
    Ich warf Shrapnel einen vorwurfsvollen Blick zu. Während ich im Koma gelegen hatte, hatte er geplant, mich zu vergiften?
    Zorn streifte meine Emotionen, aber Vlad sagte nichts und ließ auch Sandra nicht aus den Augen.
    »Das war nicht die einzige Nachricht. Was noch?«
    In dem monotonen Singsang, den ich von Personen gewohnt war, die unter dem hypnotischen Einfluss eines Vampirs standen, erzählte Sandra, dass Shrapnel seiner Komplizin meine Fähigkeiten in allen Einzelheiten beschrieben und ihr verraten hatte, wo genau ich mich bei den Zirkusleuten und mit Maximus aufhielt. Er hatte sogar darauf hingewiesen, dass Maximus mit drastischen Mitteln außer Gefecht gesetzt werden müsste. Die Geschosse aus flüssigem Silber kamen mir in den Sinn. Drastischer ging es kaum.
    Als Vlad Sandra anwies, ihm zu erzählen, was die Frau gesagt hatte, kamen zunächst nur harmlose Nachfragen, die eher neugierig als gefährlich klangen. Das änderte sich nach dem Bombenanschlag. Als sie erst einmal ihre wahren Absichten hatte durchblicken lassen, hieß es eigentlich nur noch: Töte Leila. Töte sie jetzt. So, oder so ähnlich. Mein Zorn wuchs, aber das meiste hatten wir bereits gewusst, und ich brauchte Vlads Emotionen nicht zu fühlen, um mir denken zu können, dass er genauso frustriert war wie ich.
    »Wo triffst du dich mit ihr, wenn du ihr etwas zu berichten hast?«, erkundigte er sich.
    Sandra runzelte die Stirn. »Ich bin ihr nie begegnet, aber alle zwei Tage gehe ich in den Buchladen in der Stadt. Ich schreibe die Nachrichten auf ein Blatt Papier und stecke es in die Odyssee von Homer. Wenn ich in der Odyssee eine Nachricht von ihr finde, präge ich sie mir ein, werfe den Zettel weg und übermittle sie Shrapnel, aber nur , wenn er mich dazu auffordert. Sonst sage ich nichts. Ich kann mich nicht mal mehr an die Nachrichten erinnern.«
    Den letzten Teil sagte Sandra, als würde sie Anweisungen wiederholen. So war es bestimmt auch, und sie hatte unter Hypnose gestanden, als sie sie erhalten hatte, genau wie jetzt.
    »Zum Buchladen, los«, sagte Vlad, ohne den Blick von Sandra abzuwenden. Einer der Aufseher verbeugte sich schneidig und ging.
    »Du bist ihr nie begegnet, aber hat er dir gesagt, wie sie heißt?«
    Wieder ging von Vlad diese Gänsehaut verursachende

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