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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Zuhause ist und dass Sie manchmal dorthin gehen müssen, um Ihren Vater zu besuchen. Aber ...« Er hielt inne, presste die Lippen zusammen; leider konnte sein Stolz ihm in diesem Fall auch nicht weiterhelfen. »Ich bitte darum, dass Sie mir zuerst Bescheid sagen, wenn Sie sich wieder auf den Weg machen. Oder dass Sie mir eine Nachricht hinterlassen, falls das nicht möglich ist. Eine Nachricht, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkommen.«
    Es drängte ihn, ihr noch mehr Anweisungen oder sogar Befehle zu geben. Aber er schloss den Mund, hoffte, flehte innerlich, dass sie seine Beweggründe hinter der Bitte in seinem Blick erkennen konnte.
    Nach einem kurzen Moment lächelte Griselda sanft, warf dann einen Blick auf den oberen Treppenabsatz. »Ich vermute, das liegt auch im Interesse der Schonung meiner Teppiche. Ich denke, ich kann es einrichten, damit Sie nicht noch eine Straße hineintreten.«
    Stokes reagierte erleichtert und war überzeugt, dass man es an seinem Lächeln ablesen konnte. »Vielen Dank.«
    Er hielt immer noch ihre Hände fest. Und ihren Blick. Und sie fuhr fort, seinen unbeirrten Blick zu erwidern.
    Beide öffneten sie den Mund, um etwas zu sagen - als die Türglocke am Eingang bimmelte.
    Beide wandten den Blick zur Treppe und lauschten.
    Penelopes klare Stimme drang von unten herauf, als sie Imogen und Jane versicherte, dass »wir den Weg kennen.«
    »Später«, meinte Stokes zu Griselda.
    Sie warf ihm einen letzten eindringlichen Blick zu und nickte. »Ja. Später. Wenn das alles vorbei ist und wir Zeit zum Nachdenken haben.«
    Stokes nickte zustimmend, ließ ihre Hände los und erhob sich, als Penelopes dunkler Schopf auf dem Treppenabsatz auftauchte.
    Penelope schaute auf, entdeckte die beiden und lächelte. »Hallo. Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Stokes schüttelte den Kopf und schaute zu Barnaby, der Penelope zum Sofa folgte. »Und du?«
    Barnaby verzog das Gesicht. »Noch nicht einmal ein paar geflüsterte Worte aus irgendeinem Winkel.«
    Missmutig ließ Penelope sich auf das Sofa sinken und meinte: »Geduld ist wirklich nicht meine starke Seite«, obwohl die Erklärung vollkommen überflüssig war.
    Griselda lächelte mitfühlend. »Ich dachte eigentlich, ich wäre ein geduldiger Mensch, aber in diesem Fall ...«
    »Was noch schlimmer ist«, unterbrach Barnaby, »uns läuft langsam die Zeit davon. Das Parlament wird Ende dieser Woche aufgehoben.«
    Auf die Ankündigung folgte Schweigen. Griselda ergriff als Erste das Wort. »Höchste Zeit, den Laden abzuschließen. Möchte jemand Tee?«
    Ihre Gäste nickten zustimmend, und Griselda ging nach unten. Barnaby und Stokes vertieften sich in eine Diskussion über eine politische Intrige, mit der die Polizei es zurzeit zu tun hatte. Penelope hörte ihnen zu, hörte auch, wie Griselda ihre Lehrmädchen verabschiedete, die Ladentür verschloss und die Jalousien herunterließ.
    Sie erhob sich. »Ich helfe Griselda mit dem Tee.«
    Die Männer nickten wie abwesend; sie eilte die Treppe hinunter in die kleine Küche.
    Griselda schaute lächelnd auf, als sie gerade den Teekessel auf den Herd stellte. Sie deutete mit dem Kopf auf eine Büchse auf dem Tisch. »Ich habe Butterkekse. Sie könnten sie anrichten.«
    Penelope öffnete die Büchse, schaute sich nach einem Teller um. Griselda reichte ihr einen und langte dann auf das oberste Regalbrett nach einem Tablett, von dem sie den Staub pustete, um es anschließend mit einem Lappen abzuwischen.
    Grinsend stellte sie das Tablett auf den Tisch. »Ich habe nur selten Besuch.«
    Penelope platzierte den Teller mit den sorgsam aufgeschichteten Keksen auf das Tablett. »Ich übrigens auch.«
    »Ach?« Griselda zögerte. »Ich dachte, dass die Ladys der besseren Gesellschaft sich ständig gegenseitig Besuche abstatten. Zum Vormittagstee, zum Nachmittagstee, zum frühen Abendessen.«
    »Ja, es gibt viele Tees«, gestand Penelope ein. »Aber ich nehme nur in Begleitung meiner Mutter daran teil. Die Ladys der besseren Gesellschaft laden sie ein, aber niemals mich.«
    Griselda neigte den Kopf. »Warum nicht?«
    Penelope knabberte an einem Butterkeks. »Weil ich keine echten Freundinnen unter den jüngeren Ladys habe. Ja, unter den älteren Ladys schon, aber die erwarten natürlich, dass ich sie einlade.« Sie hielt kurz inne und fuhr dann fort, ohne auf Griseldas Kommentar zu warten. »Ich glaube, ich jage ihnen Angst ein. Ich meine, den jüngeren Ladys.«
    Griselda grinste. »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Hm. Ja,

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