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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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der Enttäuschung und schlicht an der Ungeduld mit den Ermittlungen, die sie getrieben hatten, Zerstreuung zu suchen. Aber die Wahrheit war: Sie hatte ihn vermisst.
    Spät in der Nacht lag Penelope aufgestützt in Barnabys großem Bett, er neben ihr auf dem Rücken und einen Arm über den Kopf geschlungen. Der Schimmer des Kerzenlichts fiel über sie. Sie ließ ihren Blick umherschweifen und lächelte, wie sie sich selbst eingestehen musste, mit besitzergreifender Freude.
    In diesem Moment jedenfalls gehörte er ihr, nur ihr allein, und es war ihr vollkommen klar.
    Penelope streckte die Hand aus, legte sie auf seinen Oberkörper und ließ sie langsam nach unten gleiten - über die harten Muskelstränge, hinunter über seinen straffen Bauch zur Einbuchtung seines Nabels, dann tiefer bis zu jenem Körperteil, der immer begierig auf eine Berührung von ihr zu warten schien. Und der trotz ihrer nicht lange zurückliegenden Vereinigung schon wieder im Griff ihrer Hand zu wachsen schien.
    Eine Tatsache, die sie wie ein Gefühl der Macht durchflutete.
    Nicht dass der Rest von ihm - oder Barnaby überhaupt - sich nicht gefreut hätte, sie zu sehen. Obwohl sie nicht verabredet gewesen waren, hatte er bereits auf sie gewartet, als sie früher an jenem Abend an die Tür seines Hauses geklopft hatte. Mostyn war weit und breit nicht zu sehen gewesen.
    Barnaby hatte sie die Treppe hinaufbegleitet bis in sein Schlafzimmer und die Tür hinter sich verschlossen, all das mit einem Eifer, der sie innerlich gewärmt hatte. Der ihren Herzschlag verdoppelte und ihre Nerven erwartungsvoll anspannte.
    Penelope hatte sich zu ihm gedreht, war förmlich in seine Arme geflogen und hatte ihrer Gier freien Lauf gelassen. Hatte das Feuer brennen lassen. Für ihn. Und er hatte sich erkenntlich gezeigt. Sie hatten miteinander gerungen, wie sie es immer taten, zuerst hatte er die Führung übernommen, dann sie, dann wieder er. Schließlich hatte er sie gefangen genommen, nackt und unter sich auf der Matratze, und war mit einer solchen Ekstase in sie eingedrungen, die sie beide vollkommen erschöpft und herrlich befriedigt zurückgelassen hatte.
    Wieder einmal.
    Es schien, als hätte er sie ebenfalls vermisst.
    Das war für sie das erste Mal gewesen. Das zweite ... sie besaß ein ausgezeichnetes Gedächtnis, konnte sich an die Beschreibungen der verschiedensten Positionen in jenen geheimnisvollen Texten lebhaft erinnern, die Portia und sie studiert hatten, Jahre bevor sie der Ehrgeiz gepackt hatte, sich über alle Aspekte des Lebens zu unterrichten. Und diese Texte waren recht aufklärend gewesen.
    Und sehr genau. Als sie sich auf die Hände gestützt und auf die Knie begeben und ihn gefragt hatte, ob sie es in dieser Stellung versuchen sollten, war er erstaunt gewesen - einen Herzschlag lang. Dann war er hinter ihr gewesen, in ihr, mit langen, tiefen und qualvoll beherrschten Stößen; er hatte ihr gründlich gezeigt, warum ausgerechnet diese Stellung in den meisten Schriften angepriesen wurde.
    Anschließend waren sie wild umschlungen auf die Matratze gesunken, erschöpft bis in die Haarspitzen.
    Und jetzt ... nachdem das Feuerwerk verglüht war, flutete die Wärme überall in ihre Gliedmaßen, in ihrem Körper summte es wohlig, und in ihrem Herzen empfand sie eine stille Freude, wie sie es niemals für möglich gehalten hatte.
    Sanft und zärtlich streichelte sie seinen Oberkörper, war wie immer fasziniert von dem Unterschied zwischen ihnen. Ihre Hand wirkte so winzig und zerbrechlich auf den Muskeln, die sich über seine Brust erstreckten; im Vergleich zu ihrer Weichheit war er hart, im Vergleich mit ihrer Leichtigkeit war er schwer, im Vergleich zu seiner Größe war sie klein - und doch schienen sie sich in vielerlei Hinsicht zu ergänzen.
    Nicht nur körperlich.
    An der Oberfläche diente ein Intermezzo wie dieses nur dazu, körperliche Sehnsüchte zu befriedigen. Aber davor und danach ging es nur noch darum, wie dieses verzehrende Verlangen überhaupt erst entstehen konnte und was diesen gewaltigeren und mächtigeren Hunger besänftigte, bis sie sich wahrhaft gesättigt fühlte - und ganz sicher nicht nur in körperlicher Hinsicht. Das galt jedenfalls für sie. Und langsam nährte sich in ihr die Überzeugung, dass es ihm ähnlich erging.
    Einander zu besitzen und zu beschützen, Verlangen nach einander zu empfinden und sich umeinander zu sorgen, hier in seinem Bett, wenn sie sich berührten und ihre ganze Liebe in diese Berührungen legten -

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