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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Maulwürfe gewühlt, wenn Sie das alles durchgesehen haben. Nur drei?«
    Penelope nickte. »Wir sind gerade erst fertig geworden.« Auf dem Boden neben ihrem Fuß entdeckte sie ihr Retikül, hob es auf und stand auf. »Ja, es sind nur drei. Ich muss die Burschen besuchen und überprüfen, ob es sich bei ihnen um mögliche Zielscheiben für diese Verbrecher handelt.« Sie schaute auf die Uhr. »Ich werde die Akten an mich nehmen und es gleich morgen erledigen.«
    Barnaby erhob sich ebenfalls.
    Mrs. Keggs strahlte über das ganze Gesicht. »In der Tat, ich zweifle nicht daran, dass Sie sich nach Ihrem Bett sehnen. Ich werde hinter Ihnen abschließen.«
    Penelope würdigte Barnaby keines Blickes, als sie an ihm vorbeirauschte, und blieb dann an dem Haken stehen, an dem sie ihren Umhang für den Abend aufgehängt hatte. Aber bevor sie nach ihm greifen konnte, hatte Barnaby die Hand ausgestreckt und es erledigt.
    Er stand hinter ihr, schüttelte den Umhang aus und legte ihn über ihre Schultern. »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
    Sein Atem strich über die empfindliche Haut unter ihrem Ohr. Ihre Nerven vibrierten. Mühsam rang sie um Beherrschung.
    »Ich denke schon.« Penelope gelang ein Lächeln für Mrs. Keggs, ihre nichtsahnende Retterin. Mit den drei Akten in einer Hand, ihrem Retikül in der anderen, dem Umhang über den Schultern -und Barnaby Adair im Schlepptau - ging sie langsam den Korridor entlang, verabschiedete sich von Mrs. Keggs und spazierte dann erhobenen Hauptes aus dem Gebäude in die Nacht hinein.
    Während der folgenden Fahrt in die Mount Street sagte sie kein Wort. Denn es wollte ihr beim besten Willen nichts einfallen. Barnaby besaß so viel Taktgefühl, ebenfalls kein einziges verdammtes Wort über die Lippen zu bringen, und ihr war nicht klar, ob sie es gutheißen sollte - ganz besonders deshalb, weil sie spürte, dass er sich über ihr Schweigen amüsierte.
    Penelope musste jedenfalls gehörig über diesen durch und durch unklugen Kuss nachdenken. Nicht über den, den er ihr gegeben hatte, nicht über den Anfang, sondern über den, den sie - voller Verlangen, aber ohne ein Fünkchen Verstand - ihm aufgedrückt hatte.
    Diese Tatsache und das, was folgte, zählte mit Sicherheit zu den Dingen, die sie gründlich analysieren musste.
    Sie wechselten nur die notwendigsten Worte, als sie sich vor dem Anwesen in der Mount Street trennten, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Tür tatsächlich nicht verriegelt war und sie eintreten konnte, ohne den Haushalt zu wecken. Der letzte Blick auf ihn, bevor sie die Tür schloss, entlarvte ein wissendes Lächeln auf seinen Lippen. Sie hätte nichts lieber getan, als es abzuwischen, entschied aber, dass es viel klüger war, es zu ignorieren.
    Penelope zündete die Kerze an, die man für sie auf dem Tisch in der Halle stehen gelassen hatte, stieg mit dem Leuchter in der Hand die Treppe hinauf ... und fragte sich, wann sie wohl wieder so weit bei Verstand sein würde, um zu entscheiden, wo sie bezüglich Barnaby Adair inzwischen angelangt war.

11
    Penelope hatte damit gerechnet, wenigstens ein paar der verbleibenden Nachtstunden damit verbringen zu können, ihr Verhältnis zu Barnaby Adair zu klären. Stattdessen sank sie in einen tiefen Schlaf, kaum dass sie den Kopf auf das Kissen gelegt hatte. Unglücklicherweise verbesserte es nicht gerade ihre Stimmung, dass sie morgens mit einem Lächeln auf den Lippen erwachte.
    Aber es verhalf ihr dazu, ihre Entscheidung zu festigen.
    Sie war mehr und mehr überzeugt, dass all die kleinen Berührungen, die anfangs vielleicht unwillkürlich gewesen sein mochten, inzwischen absichtlich geschahen. Dass er über deren Wirkung auf sie Bescheid wusste und nicht zufällig mit ihren Sinnen spielte.
    Dass er sie, um es unmissverständlich auszudrücken, jagte und hetzte.
    Diese Schlussfolgerung hatte Penelope in ihrer Entscheidung bestärkt. Der Kuss der vergangenen Nacht - der niemals hätte geschehen dürfen, und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie so sehr den Verstand verlieren konnte, den Vorfall auch noch zu genießen - hatte jenseits aller Zweifel bewiesen, dass es nur einen einzigen Weg gab, mit ihm umzugehen: Sie musste seine Gegenwart meiden.
    Soweit sie dazu in der Lage war, während sie weiterhin gemeinsam in der Angelegenheit ermittelten.
    Penelope eilte die Treppe hinunter, jonglierte mit den drei Akten, während sie sich gleichzeitig die Handschuhe anzog und darüber nachdachte, dass sie zumindest

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