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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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knappe, aber bestimmte Geste.
    Wie sie es bei den anderen beiden Adressen auch getan hatte, entschuldigte sie den Besuch damit, dass das Findelhaus wegen der Akten mehr Einzelheiten in Erfahrung bringen wollte. Jetzt wandte sie sich wieder an Horrys Großmutter - die, ebenso flink wie ihr Enkel, den raschen Blick zwischen ihm und Penelope bemerkt hatte. Plötzlich wirkte Mary überaus besorgt.
    Penelope sah den Schatten in den Augen der Frau und legte ihre Hand beruhigend auf Marys. »Es gibt eine Angelegenheit, über die wir Sie informieren möchten. Aber zuerst lassen Sie mich versichern, dass wir garantieren, Horry zu uns zu nehmen, sobald die Zeit gekommen ist.«
    Mary war eine große Last von den Schultern genommen. »Er ist ein guter Junge. Flink und sehr nützlich. Und er hat einen guten Charakter. Sie werden niemals Ärger mit ihm haben.«
    »Dessen bin ich mir sicher.« Penelope schenkte Horry ein Lächeln; der Junge hatte den Stimmungswechsel bemerkt und drängte sich so dicht an seine Großmutter im Lehnstuhl, bis er sich an den Arm schmiegte und mit seiner dünnen Hand ihre knochige Schulter umfasste. Mary langte hinauf und tätschelte ihm den Handrücken.
    Wieder suchte Penelope den Blick der alten Frau, bevor sie weitersprach. »Horry gehört genau zu den Jungen, die wir im Findelhaus bevorzugt aufnehmen. Leider gibt es noch andere Leute, die an Burschen wie ihm Interesse gefunden haben ... an schlanken, flinken und klugen Burschen. An guten Jungen, die das tun, was man ihnen sagt.«
    An Marys Blick konnte man ablesen, dass es ihr langsam dämmerte. Sie schwieg noch ein paar Sekunden. »Ich habe mein ganzes Leben im East End verbracht«, erklärte sie dann, »ich kenne sämtliche Kerle, die sich hier rumtreiben. Und wenn mich nicht alles täuscht, sprechen Sie von einer Lehranstalt für Einbrecher.«
    Penelope nickte. »Ja, das ist richtig.« Sie erläuterte, was es mit den vier entführten Jungen sowie mit Jemmie und seiner Mutter auf sich hatte. Der Zorn vibrierte in ihrer Stimme, was Mary Bushel mit ihrem hellwachen Verstand nicht entging.
    Aber die alte Frau verlor jedes Verständnis, als Penelope die Polizei erwähnte und den Plan, Mary und Horry unter den Schutz der Polizei zu stellen. Erstaunt starrte sie Penelope an und ließ den Blick dann zu Barnaby schweifen. »Verdammt ... das meinen Sie nicht so. Die B... die Polizei macht sich Sorgen um Leute wie uns?«
    Barnaby fing den müden Blick aus ihren hellblauen Augen auf. >>Mir ist klar, dass die Menschen in dieser Gegend nicht daran gewöhnt sind. Aber ...« Er hielt inne, als ihm bewusst wurde, dass er die Wahrheit auf eine Art ausdrücken musste, die sie ebenso akzeptieren würde wie alle anderen auch, die sie nach ihm um Rat fragen würde. »Denken Sie doch mal so darüber nach ... diese Lehranstalt bildet Jungen aus, und noch nicht einmal wenige, die einbrechen sollen ... in wessen Häuser?«
    Mary zwinkerte irritiert. »Wenn sie Jungen ausbilden, haben sie meistens die Häuser der Snobs im Visier.«
    »Genau. Nun, während Miss Ashford und ich uns den Kopf darüber zerbrechen, wie wir die Entführten retten können, und darüber, dass nicht noch mehr Jungen in ein verbrecherisches Leben gezwungen werden, ist die Polizei eher darauf begierig, die Verbrecher zur Strecke zu bringen und die Lehranstalt dichtzumachen. Denn sonst gibt es noch eine Einbruchserie in Mayfair, die die Kommissare in Aufregung stürzt.«
    Mary nickte langsam. »Aye. Das macht Sinn.«
    »Und deshalb will die Polizei das Haus hier unter Beobachtung stellen, einerseits, um Horry und Sie zu schützen, denn sie wollen verhindern, dass noch mehr Jungen in der Anstalt ausgebildet werden. Andererseits aber auch, um nach den Verbrechern Ausschau zu halten und sie zu fangen, wenn sie Horry holen wollen, was sehr wahrscheinlich ist.« Barnaby hielt inne. »Es ist ungewöhnlich, ich weiß. Aber in diesem Fall stimmen die Interessen der Polizei mit Ihren überein. Wir wollen alle ein und dasselbe ... Sie und Horry in Sicherheit wissen. Und die Verbrecher hinter Schloss und Riegel.«
    Mary nickte wieder. Aber dann schweifte ihr Blick in die Ferne. Sie schaukelte kaum merklich, konzentrierte sich dann wieder auf Barnaby. »Ich habe keine Ahnung von den B... von der Polizei. Keine Ahnung, wie ich ihr mein Leben und Horrys anvertrauen soll.« Sie hob die Hand, unterdrückte jeden Kommentar, der Barnaby auf der Zunge liegen mochte. »Wie auch immer, sollen sie herkommen und das Haus

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