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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beobachten, wenn es ihnen Spaß macht. Aber um meines Seelenfriedens willen, ich will Leute hier haben, denen ich über den Weg trauen kann.«
    Mary nahm Horrys Hand von ihrer Schulter, drückte sie und ließ sie los. »Lauf schnell in die Nachbarschaft, Horry, und schau nach, ob von den Burschen bei den Wills jemand zu Hause ist. Sag, dass ich gern ein paar Worte mit ihnen sprechen möchte.«
    Horry nickte, warf Barnaby und Penelope einen raschen Blick zu und eilte zur Tür hinaus.
    Mary ließ den Blick zwischen Barnaby und Penelope hin und her schweifen. »Die Wills mögen ziemlich raubeinige Kerle sein, aber sie sind ehrlich.«
    Es dauerte kaum mehr als zwei Minuten, bis Horry mit zwei bulligen, finsteren Männern im Schlepptau zurückkam. Horry drängte sich wieder an Marys Schulter, als sie die beiden Ankömmlinge mit einem Nicken begrüßte. »Joe. Ned«, meinte sie, bevor sie sich wieder an Penelope und Barnaby wandte: »Das sind die beiden Wills, meine Nachbarn. Joe ist der Älteste. Insgesamt sind es vier, alles in allem.«
    Joe Wills, der Penelope und Barnaby eindringlich gemustert hatte, wusste offenkundig nicht, was er denken sollte. »Horry hat uns ein Schauermärchen aufgetischt«, begann er, »irgendwas mit der Polizei, die kommen will und verhindern, dass ein paar Dreckskerle dich umbringen und ihn entführen, damit er zum Einbrecher ausgebildet werden kann ...«
    Es war eindeutig, dass Horry den Kern der Sache sehr gut begriffen hatte.
    Mary nickte. »Es klingt sehr nach Schauermärchen, ist aber keins. Aber besser, ich lasse die beiden erzählen.« Sie schaute Barnaby und Penelope an, und die Wills folgten ihrem Blick.
    Penelope sprang ein. »Ich komme aus dem Findelhaus in Bloomsbury. Mrs. Bushel, das heißt Mary, hat uns gebeten, im Falle ihres Todes Horry zu uns zu nehmen.«
    Mit gelegentlichen Unterbrechungen von Mary erzählte Penelope die Geschichte bis zu dem Punkt, an dem sie erfahren hatten, dass Mrs. Carter ermordet worden war und Jemmie wie vom Erdboden verschluckt.
    Die beiden Wills traten von einem Bein auf das andere und wechselten finstere Blicke.
    Barnaby nahm den Faden wieder auf. »Wie ich Mary bereits erklärt habe, hat die Polizei in diesem Fall ein echtes Interesse daran, diese Verbrecher zur Strecke zu bringen.« Zum zweiten Mal lenkte er die Aufmerksamkeit auf das behördliche Interesse am Schutz der »Snobs« - ganz wie die Wills es auch erwarteten. Deren verständnisvoller Blick und die Art, wie sie Barnabys Erläuterungen kopfnickend folgten, legte die Gewissheit nahe, dass er richtig vermutet hatte, was ihre Vorurteile betraf.
    Er fuhr fort zu erklären, warum die Polizei Mary und Horry unter strenge Beobachtung stellen musste, »und zwar genau hier am Black Lion Yard, sodass sie diese Verbrecher dingfest machen können, sobald sie Horry entführen wollen.«
    Joe Wills Blick verhärtete sich. »Ist es Ihr Ernst, dass diese Dreckskerle hier auftauchen könnten und ein Kissen auf Marys Gesicht drücken, bis sie tot ist, um sich danach Horry zu schnappen?«
    Barnaby nickte zögerlich. »Genau das ist es, womit wir rechnen.«
    Penelope lehnte sich vor. »Diese Leute glauben, dass es niemanden gibt, der sich um Horry kümmert, wenn Mary tot und der Junge verwaist ist. Und dass dann bei seiner Entführung auch niemand Alarm schlagen würde. Sie nehmen an ... und rechnen fest damit, dass Horry und Mary keine Freunde haben. Jedenfalls nicht in der Nachbarschaft. Dass ihnen niemand Aufmerksamkeit schenkt.« Sie breitete die Hände aus. »Nun, Sie begreifen doch, oder? Im East End stirbt eine alte Frau, ein Waisenkind verschwindet. Wer wird da Staub aufwirbeln?«
    Mühsam verbarg Barnaby ein anerkennendes Lächeln. Penelope hatte ins Schwarze getroffen; die Burschen glühten förmlich vor Zorn.
    »Wir werden es tun«, brummte Joe, »und wir würden es sowieso, wenn Mary vor der Zeit stirbt und Horry anschließend vermisst wird.«
    »Ja«, bekräftigte Barnaby, »aber das wissen die Verbrecher nicht. Bis jetzt haben sie fünf Jungen aus dem East End entführt und mindestens eine Frau getötet. Außer Miss Ashford und dem Findelhaus hat keine Menschenseele Alarm geschlagen.«
    Joe zog eine Grimasse. »Aye, es stimmt schon ... nicht überall wohnt man so eng zusammen wie wir hier.« Er nickte Mary zu. »Ist wie eine Mama zu uns, ja, das ist sie. Wir werden nicht zulassen, dass irgendein Dreckskerl ihr auch nur ein Haar krümmt.« Er suchte Bestätigung bei seinem Bruder, der nickte,

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