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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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hätte bezeichnen dürfen.
    Er hörte Mr. Maykin sagen, dass er Zimmer im Lands Office Hotel bestellt habe, und wollte gerade einwerfen, dass auch er dort absteigen werde, als Lady Heselwood die Unterkunft rundweg ablehnte.
    »Ein klares Nein«, sagte sie. »Diese Frau hat uns beim letzten Mal wie Diebe behandelt. Wir ziehen ins Britannia.« »Gewiss doch, meine Liebe«, meinte Maykin.
    Der Colonel strahlte. »Dieses Hotel hat man mir empfohlen. Ich werde ebenfalls dort wohnen. Könnten Sie mir den Weg zeigen, Mr. Maykin?« »Ich bringe Sie hin, Sir. Mein Wagen steht dort drüben, er ist sehr geräumig.«
    Bei seinem Wunsch, zu gefallen, hatte Maykin gar nicht bemerkt, dass Heselwood das Gesicht verzog und seine Frau schadenfroh grinste.
    »Mein Lieber, du hast einen neuen Freund gefunden«, sagte sie zu ihrem Mann, als sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatten.
    »Ein verdammter Langweiler«, gab er zurück. »Wie heißt er doch gleich? Colonel wie?«
    »Jasin, er heißt Gresham, wie oft soll ich dir das noch sagen? Aber du sollst ihn einfach Charles nennen.«
    »Ich nenne ihn überhaupt nicht. Triff bloß keine Verabredungen mit ihm, Georgina, ich bin nicht aus gesellschaftlichen Gründen hier. Noch ein Wort über Indien und ich hätte ihn über Bord geworfen.« »In der Tat, beim Mittagessen warst zu ziemlich grob zu ihm.«
    »Mittagessen? Wer hat ihn denn eingeladen? Niemand! Er hat sich einfach an uns geheftet wie eine Klette. Außerdem war ich nicht grob, sondern habe einfach nur gesagt, dass ich selbst nach Indien fahren würde, wenn ich etwas über das Land erfahren wollte.« »Ich glaube, das hat ihn gekränkt.« »Unsinn. Solche Leute kann man gar nicht kränken. Und ist dir aufgefallen, dass er ständig in den Spiegel blickt und seinen Schnurrbart zwirbelt?« »Er sieht recht gut aus.«
    »Verschone mich! Ist noch Wasser im Krug?«
     
    Kit interessierte sich nicht für das Kommen und Gehen am Hafen, sondern ritt geradewegs in die Kaserne, wo Clancy ihn erfreut begrüßte. »Sie sehen schon viel besser aus, Major. Schmerzen die Rippen noch?«
    »Nicht sehr. Ich wollte die Formulare ausfüllen und den
    Bericht erledigen.« »Recht haben Sie! Kommen Sie mit ins Büro. Ich war sehr besorgt wegen der Vorfälle auf Emerald Downs, Sir, es tut mir schrecklich Leid.«
    »Hat man schon jemanden gefangen?«
    »Ja. Sie kommen nach Norfolk Island. Einer hieß Bart, er starb am Straßenrand. Albert Minchin macht noch
    Schwierigkeiten.
    Es heißt, er sei der Anführer gewesen.« »Wo ist er jetzt?« »Verschwunden. Sie hatten ihn bei Ipswich aufgestöbert, aber er bekam ein Gewehr zu fassen, tötete zwei Männer, verwundete einen dritten und machte sich aus dem Staub. Sie suchen noch nach ihm. Die Leute haben Weisung, ohne Vorwarnung zu schießen.«
    »Gut. Das dürfte reichen. Ich setze mich hierher. Geben
    Sir mir bitte ein paar Blätter…«
    Er griff nach einem Federhalter und untersuchte die
    Spitze.
    Clancy legte ihm das Papier hin und öffnete ein Fenster.
    Der Leutnant machte sich Sorgen um Ferrington, der niedergeschlagen wirkte, unrasiert und zerlumpt war. Er trug nur Uniformhose, Hemd und einen Buschhut.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Major? Sergeant Rapper sagt, Sie hätten erstklassige Arbeit geleistet.« »Ein steifer Drink wäre gut.« »Das lässt sich machen. Ich habe einen feinen irischen Tropfen da.«
    Er schoss davon und kam mit dem Whiskey zurück.
    »Einen Doppelten zum Aufwärmen«, grinste er, doch Ferrington blieb ernst. Er nickte nur und kippte das Glas in einem Zug herunter.
    Es wäre wohl am besten, wenn er den Major in Ruhe seinen Bericht abfassen ließ, bevor er Kirks Anschuldigungen zur Sprache brachte, von denen der Major offenkundig noch nicht erfahren hatte.
    »Kommen Sie direkt von Emerald Downs?«, fragte er.
    »Ja.« Die Stimme klang ein wenig gereizt, sodass der
    Leutnant den Rückzug antrat.
    Er schäumte noch immer wegen der Vorwürfe des Inspektors, der auch verkündet hatte, der Leutnant sei Alkoholiker, was Clancy leidenschaftlich bestritt. Er trinke, sei aber kein Säufer.
    »Nur weil ich einen Tropfen in der Satteltasche habe«, hatte er zu Sergeant Rapper gesagt, »bin ich noch lange kein Trunkenbold.«
    Doch Sergeant Rapper war nicht daran interessiert, Clancy zu verteidigen, den er bei der Expedition als Totalausfall empfunden hatte.
    »Schwach wie Pisse«, sagte er zu seinen Kameraden.
    »Und seine Trinkerei ist auch nicht gerade zuträglich, vor allem nicht bei dem

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