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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Sonntag dann, Matrose.«
    Das Gute an diesen plötzlichen Veränderungen war, dass er und Flo sich ein bisschen abkühlen konnten. Nicht dass er sie nicht heiraten wolle, das stehe noch immer auf dem Programm, würde er sagen, doch er müsse in Familienangelegenheiten in den Norden reisen. Ihm bleibe keine Wahl. Er sei jetzt das Oberhaupt der Familie und habe Verpflichtungen, werde aber so bald wie möglich heimkehren.
    Sie zeigte Verständnis. War sehr tapfer, weinte nicht, war nur stolz, dass ihr Adrian Verantwortung für die Familie übernahm, wo sein Großvater doch so krank war. Seine Mutter und Schwester verließen sich offenbar auf ihn. Flo freute sich, die beiden eines Tages kennen zu lernen. Sie kicherte, als sie glücklich den Hügel hinunter zum Bijou- Theater ging; dann würde sie bereits Mrs. Pinnock und sehr viel selbstbewusster sein als jetzt. Seine Mutter wirkte eisig, obwohl Adrian ihr versichert hatte, sie sei im Grunde ein reizender Mensch. Flo hatte Mrs. Pinnock bisher nur von weitem gesehen, ohne ihre Meinung zu ändern. Adrian gegenüber hatte sie es jedoch nicht erwähnt, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Seine Schwester Jessica war anders. Ein wirklich toll aussehendes Mädchen. Lebhaft, dachte Flo, mit ihrem wunderbaren schwarzen Haar, der hellen Haut und den leuchtend blauen Augen. Flo hatte sie mehrmals mit Major Ferrington in der ersten Reihe sitzen sehen und gedacht, was für ein reizendes Paar sie doch waren. Und nun würde sie selbst bald zur Familie gehören. Adrian hatte gesagt, seine Schwester habe ihren eigenen Kopf und zu allem eine Meinung, was in Flos Augen kein Fehler sein musste. Sie bewunderte Jessica, die alle Jessie nannten. Sie hatte gedacht, Merlin werde sich freuen, dass er nicht so schnell einen Ersatz für sie suchen musste, doch er sagte, er habe seiner Nichte, die in Bathurst wohnte, die Position angeboten, das Geld für die Fahrt nach Sydney geschickt und ihr eine Unterkunft in der Pension Onslow hinter dem Theater besorgt. Und die Miete für die erste Woche bezahlt. »Ich habe dich gewarnt, dich nicht mit diesem Frischling einzulassen. Dich besser an deinesgleichen zu halten. Aber nein, was machst du? Fällst auf das Gerede von wegen Hochzeit herein. Ich nehme an, du bist schneller als eine Gazelle in seinem Bett gelandet. Hast für die Flitterwochen geübt, was?« »So war es nicht«, sagte sie, wobei ihr Erröten ihre Worte Lügen strafte. »Das meinst du. Letzte Woche wolltet ihr heiraten; diese Woche ist der Bräutigam verschwunden. Wann kommt er zurück? Das weißt du natürlich nicht. Nun, du hattest deine Chance, Flo. Meine Nichte Patience ist unterwegs, und wenn sie herkommt, werde ich zwei Tage mit ihr proben, dann geht es los. Es wäre übrigens schön, wenn du mit ihr die kleinen Tanzschritte einüben könntest, die du beim Hereinkommen machst.« »Schon gut«, sagte Flo gehorsam. Es war ihre eigene Schuld, daher hatte es keinen Sinn, anderen Vorwürfe zu machen. Sie hätte noch ein bisschen den Mund halten sollen, doch ihr Glück hatte sie einfach nicht verbergen können. »Ich komme wieder, bevor du Zeit hast, mich zu vermissen«, hatte Adrian an dem Samstagabend vor seiner Abreise zu ihr gesagt und sie zum Abschied geküsst. Flo hatte erwidert, sie vermisse ihn schon jetzt. Allerdings hatte sie nicht erwähnt, dass sie ihre Stelle als Merlins Assistentin verloren hatte; er sollte nicht glauben, sie wäre unglücklich oder, Gott behüte, dass sie ihm nicht vertraute und um ihre herrlich romantische Hochzeit fürchtete. Nun hatte sie Zeit, um das Brautkleid ihrer Träume zu nähen, ganz weiß und duftig mit Tüll und Spitze und rosa Bändern, statt des netten Blümchenkleids, dass sie bei einer übereilten Hochzeit getragen hätte. »Ich komme nicht zum Kai«, sagte sie. »Deine Familie wird dort sein, da möchte ich nicht stören.« Auch fühlte sie sich der Furcht erregenden Mrs. Pinnock noch nicht gewachsen. »Wie sehr ich dich liebe«, rief er. »Du bist immer so verständnisvoll, liebste Flo.«
    Blanche und Jessie standen am Kai und waren überrascht, dass Sam Dignam ebenfalls mit der SS Argyle nach Brisbane fahren würde. »Die beiden werden sich amüsieren«, meinte Blanche lachend, wandte sich an Jessie und dann, da diese auf einmal verschwunden war, an Mrs. Dignam, die ebenfalls ihren Sohn verabschiedete. »Wo ist das Mädchen hin?«
    »Sie ist mit Cissie an Bord gegangen, um das Schiff zu erkunden. Sam hat eine Stelle als Reporter in

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