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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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viktorianischen Kommode hinüber, eines der wenigen Möbelstücke in diesem Zimmer, das so geräumig war, dass es ein Dutzend so ausladender Prachtstücke hätte beherbergen können, ohne voll gestopft zu wirken. Altheas Schlafzimmer war klein, selbst für einen allein. Der Ausblick aus diesem Fenster hier musste herrlich sein, auch wenn jetzt nur der finstere Nachthimmel zu sehen war. Ein Blitz leuchtete auf und tauchte den Raum für einen Augenblick in blaues Flutlicht. Es war kein Zimmer, um darin allein zu sein.
    Sie sah zu, während er zwischen ein paar Kleidungsstücken herumwühlte. Offenbar war er doch noch immer wütend auf sie. Als er sie hereinbat, hatte sie geglaubt, er habe ihr die nächtliche Ruhestörung verziehen, aber sie sah an seiner Haltung, dass sie sich getäuscht hatte.
    »Woher wusstest du, dass ich im Gewächshaus war?«, fragte sie.
    Er hörte auf zu suchen und wandte sich um. »Ich weiß nicht. Der Donner muss mich geweckt haben. Dann hab ich den Strahl deiner Taschenlampe gesehen.«
    »Und dachtest, ich wär ein Einbrecher?«
    »Nein. Ich dachte, du wärst du.«
    »Warum bist du dann nach draußen gestürmt?«
    Ein neuerlicher Blitz, kaum mehr als ein Wetterleuchten, zuckte über sein Gesicht, sodass seine große Nase und sein ausgeprägtes Kinn riesige Schlagschatten warfen. »Damit du dich nicht umbringst.« Er sprach sachlich, aber ein angespannter Zug lag um seinen Mund und seine Miene war frostig.
    Althea versuchte die Situation ein bisschen zu entschärfen. »Du hättest dich ebenso umbringen können.«
    Er winkte ab. »Du wolltest etwas zum Anziehen, richtig?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, mir etwas zu borgen. Meine Sachen sind nass.«
    »Natürlich. Ich denke, es wird höchste Zeit, dass du dir was überziehst.«
    Er drehte sich wieder zur Kommode und hockte sich vor die untere Schublade. Sie kam näher, um zu sehen, was er da hervorkramte. Sie wollte vermeiden, dass er ihr eine sechsundzwanziger Jeans anbot, die Topaz zurückgelassen hatte und die sie nicht einmal über die Oberschenkel bekommen würde.
    »Würdest du das bitte lassen«, sagte er schroff.
    »Was?«
    »Mir so auf die Pelle zu rücken.«
    Verletzt trat sie einen Schritt zurück. »Entschuldige.«
    »Ich bin kein gottverfluchter Heiliger«, knurrte er. »Du bist eine Frau, mit der ich seit Ewigkeiten ins Bett will, du bist nackt und du bist in meinem Schlafzimmer. Also bitte, komm mir nicht zu nah.«
    Altheas Körpertemperatur war inzwischen wieder auf Normalwerte abgesunken, aber jetzt verursachten ihre Verlegenheit über seine Worte und ihre Scham über ihre Unbedachtheit eine neue Hitzewelle. Sie war kein Mädchen mehr. Sie war eine erwachsene Frau und ein Teil von ihr hatte genau gewusst, was sie tat, selbst wenn es nicht der denkende Teil mit den unumstößlichen Moralbegriffen war.
    »Entschuldige«, sagte sie noch einmal und zog das Handtuch fester um sich.
    »Ich möchte nach Möglichkeit wirklich vermeiden, dass du mich einer versuchten Vergewaltigung bezichtigst«, fuhr er wütend fort und zerrte Jeans und Pullover hervor, ohne sie anzusehen.
    »Das würde ich niemals tun«, versicherte sie, bemüht, seinen zunehmenden Zorn zu besänftigen.
    Er richtete sich zu seiner beängstigenden Größe auf. »Wirklich nicht? Nicht einmal, wenn ich das täte?«
    Sie war fast bis zur gegenüberliegenden Wand zurückgewichen, aber mit zweien seiner langen Schritte hatte er sie erreicht. Er legte beide Arme um sie und hielt sie fest, quetschte ihr beinah die Rippen und sah ihr in die Augen, als versuche er durch sie hindurch bis zu ihren geheimsten Gedanken vorzudringen oder als fordere er sie heraus ihn zurückzuweisen, zu verlangen, dass er sie loslasse.
    Althea fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Das Atmen fiel ihr schwer, nicht nur, weil er ihr die Luft abdrückte. »Vermutlich nicht.«
    Er sah sie noch einen Augenblick an, dann glitt sein Blick zu ihrem Mund hinab. Sie schluckte, befeuchtete wieder ihre Lippen und dann schloss sie die Augen.
    Der harte, erstickende Druck seiner Lippen auf ihren war eine Erleichterung, trotz des Tumultes, den das Gefühl in ihr auslöste. Sie war nicht sicher gewesen, ob er sie nicht wegstoßen würde, und sie dachte, dass sie die Zurückweisung nicht ertragen hätte.
    Sie schlang ihre Arme um ihn, hielt ihn so fest wie er sie. Sie erwiderte jeden seiner wütenden Küsse, ihre Zähne schlugen klirrend gegen seine, sie vergrub die Finger in seinen Haaren, zerrte daran, fühlte

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