Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
gerade so viel Mascara übrig, dass sie am nächsten Morgen nicht völlig nackt wirken würde. Dann schlug sie das Bett auf.
Als Patrick zurückkam, war sein Oberkörper nackt und sein Haar nass. Offenbar hatte er geduscht.
»In Ordnung«, sagte sie bestimmt und schlug ihrerseits einen knappen, geschäftsmäßigen Ton an. »Ich geh mir die Zähne putzen.«
Im Bad überlegte sie, ob sie vielleicht ebenfalls duschen sollte. Wenn er die Höflichkeit besessen hatte, es zu tun, sollte sie nicht auch? Sie drehte das heiße Wasser auf, aber es kam nur kaltes. Also nahm sie von der Idee Abstand. Sie waren schließlich kein Liebespaar und selbst wenn sie es wären, sie hätte wirklich sehr verliebt sein müssen, um zu dieser späten Stunde mehr als auch nur einen Spritzer kaltes Wasser zu ertragen.
Patrick, inzwischen mit einem ordentlichen Baumwollpyjama von Marks & Spencer angetan, stand neben dem Bett.
»Na los, rein mit Ihnen«, befahl Althea forsch, als sei er ein kleiner Junge.
»Althea ... ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist.«
»Aber es bleibt uns nichts anderes übrig. Ich ärgere mich jedes Mal über diese Frau in der Kaffeereklame, die immer so ein Theater macht, weil sie das Bett mit einem Mann teilen soll.«
»Wirklich?«
»Sie etwa nicht?«
»Ich seh die Sache immer mehr aus der Perspektive des Mannes.«
»Die da wäre?«
»Sind Sie wirklich so naiv? Hören Sie, legen Sie sich hin. Ich komm schon irgendwie zurecht.«
Althea schüttelte den Kopf. Ihr Nachthemd reichte bis zu den Knöcheln hinab und das T-Shirt bedeckte sie bis zum Hals. Es war ganz und gar ausgeschlossen, dass sie irgendeine Art von Versuchung darstellte, selbst wenn es keine Topaz gegeben hätte. »Ich könnte nicht schlafen, wenn Sie auf dem Fußboden liegen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen.«
Er seufzte ungeduldig. »Es muss eine Lösung geben.«
»Gibt es. Wir teilen das Bett.«
Er schüttelte den Kopf. »Hier muss doch irgendwas zu finden sein, worauf ich schlafen kann.« Er öffnete den Kleiderschrank und wühlte zwischen Madames Hemdchen und Negligees herum. »Ah! Gott sei Dank, diese Frau hat mit Tierschutz nichts im Sinn.« Er brachte einen Pelzmantel zum Vorschein. »Der ist doch genau richtig.«
»Das wäre er bestimmt, wenn Sie nicht größer als eins zwanzig wären.«
»Nein, das geht, sehen Sie.« Er nahm eines der Kopfkissen. »Können Sie auf eine Decke verzichten?«
»Natürlich.«
Er faltete sie der Länge nach und legte sie auf den Boden. An ein Ende legte er das Kopfkissen, mit dem Pelzmantel deckte er sich zu.
»Und was wollen Sie rausgucken lassen? Ihre Schultern oder Ihre Füße?«, erkundigte sich Althea.
»Ich werd schon zurechtkommen.«
Dieses Mal seufzte Althea. Bislang hatte sie immer geglaubt, Gentlemanmanieren seien eine wunderbare, bewundernswerte Sache. Jetzt empfand sie sie als verdammt lästiges Ärgernis. »Das werden Sie nicht. Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
Sie durchstöberte ihre Reisetaschen und zog Pullover, Sweatshirts und T-Shirts heraus. Daraus machte sie ein Polster, das sie an das Fußende des provisorischen Bettes legte. Dann nahm sie noch eine Decke vom Bett. Somit blieb für sie selbst nur eine, aber sie hatte notfalls noch die Tagesdecke.
»Legen Sie sich hin. Dann kann ich Sie einpacken.«
Patrick setzte eine Leidensmiene auf, aber er tat, wie ihm geheißen. Seine Füße lagen jetzt auf dem Polster aus Kleidungsstücken. Sie breitete die beiden Decken über ihn und stopfte sie am Fußende fest. Dann kam der Pelzmantel. Ein zweites T-Shirt-Polster kam unter Kopf und Schultern, sodass sie nicht auf dem nackten Fliesenboden lagen.
»Wie ist das?«
»Wunderbar.«
Er klang nicht so, als fühle er sich wunderbar, aber mehr konnte sie nicht für ihn tun, wenn er darauf bestand, sich so albern anzustellen. Sie legte sich ins Bett und stellte fest, dass sie fror. Sie fror immer, wenn sie zu viel gegessen und getrunken hatte. Sie stand wieder auf und holte das Kleiderbündel, das sie nicht für Patricks Bett gebraucht hatte. Sie wickelte ein T-Shirt um ihre Füße und breitete den Rest sorgsam über sich aus.
Alle Knochen taten ihr weh vor Müdigkeit, aber sie wusste genau, dass sie nicht würde einschlafen können. Sie war viel zu angespannt. Was sie jetzt bräuchte, wäre ein Radio, um sich vom BBC World Service langsam in den Schlaf langweilen zu lassen. Oder heiße Milch und Whisky. Sie unterdrückte ein Seufzen. Patrick bewegte sich unruhig. Offenbar
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