Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
geeignet sein als ihr Vater?«
»Oh, Frederick, du magst der Richtige für die Kinder sein, aber was ist mit uns? Wir haben uns gegenseitig wahnsinnig gemacht vor all den Jahren, wieso sollte sich daran irgendetwas geändert haben?«
»Weil du inzwischen erwachsen geworden bist, Ally.«
Althea starrte ihn wütend an. Sie war vielleicht erwachsen geworden, aber er war ganz der Alte geblieben: Er sah vielleicht besser aus, aber er war nach wie vor hinter jedem Rock her. Er und Topaz waren unzertrennlich gewesen auf ihrer Party. Hätte Sylvia Patrick nicht abgelenkt, wäre er vermutlich stocksauer geworden. Juno war es jedenfalls. Und auch in jeder anderen Beziehung war Frederick immer schon unerträglich gewesen: Kritisch, anspruchsvoll und er hatte eine Vorliebe für sterbenslangweilige Fernsehprogramme. Und da hatte er die Stirn zu behaupten, ihre Ehe sei an ihrer mangelnden Reife gescheitert!
Althea entdeckte ein Küchenmesser, das unter einem kleinen Hügelchen aus Apfelschalen hervorlugte. Sie wollte ihn nicht damit umbringen, es nur in seine Hand rammen oder so was. Eine kleine Wunde, die ihn von seinem Vorhaben, sie wieder zu heiraten, abbringen würde. Doch um sich selbst zu beweisen, wie erwachsen sie geworden war, blieb sie die Ruhe selbst.
»Das hast du schon mal gesagt, Frederick, aber das macht es nur unwahrscheinlicher, dass wir miteinander auskommen könnten, nicht wahrscheinlicher.«
»Warum?«
»Weil meine Persönlichkeit sich entwickelt hat. Sie nimmt gewissermaßen mehr Raum ein. Ich könnte mich nicht mehr daran gewöhnen, mein Leben mit einem anderen Erwachsenen zu teilen.« Oder meinen Mann mit einer anderen Frau. Doch das erwähnte sie nicht. Er hätte sich vermutlich eingebildet, sie sei eifersüchtig.
»Aber genau das wirst du müssen, wenn du dir eine Untermieterin ins Haus nimmst.«
»Das ist etwas anderes. Ich kann ihr gewisse Regeln vorgeben und Grenzen setzen. So wie bei den Kindern.« Oder jedenfalls so, wie sie es bei den Kindern täte, wenn sie nicht so nachlässig wäre.
»Und was ist mit den Kindern? Kannst du nicht ihre Bedürfnisse einmal über deine eigenen stellen?«
»Doch, das kann ich. Das tu ich auch, ich hab es immer getan. Aber ich glaube nicht, dass es für die Kinder irgendeinen Nutzen hätte, wenn du und ich hier zusammenlebten und immerzu nur streiten würden. Ich habe meine Beziehung mit ihnen über viele Jahre entwickelt und genau ausgelotet«, fügte sie etwas sanfter hinzu. »Sie ist sehr komplex. Du meinst vielleicht, sie tun, was sie wollen, und tanzen mir auf der Nase herum. Aber das ist nicht wahr. Jedenfalls nicht immer. Wirklich, Teenager zu erziehen ist schwer genug, wenn sie dich mögen. Wenn du sie gegen dich aufbringst, hast du nicht den Hauch einer Chance.«
Frederick nahm sich Williams Guardian und begann ihn zu lesen. »Vielleicht hast du Recht.«
»Wieso möchtest du, dass wir es noch mal versuchen? Warum versuchst du es nicht noch mal mit Claudia?«
»Das könnte ich. Sie würde mich mit offenen Armen wilkommen heißen. Aber das hier ist – war – mein Heim. Und du warst meine Frau und bist immer noch die Mutter meiner Kinder. Diese Dinge sind mir kostbar.«
Im ersten Moment war Althea gerührt. Dann ging ihr auf, was genau ihm kostbar war – das Haus. »Würdest du mich ausbezahlen, wenn du könntest, Frederick?«
»Wärst du einverstanden?«
»Nein. Ich werde dieses Haus nicht eine Sekunde eher aufgeben, als ich muss. Es ist das Heim meiner Kinder.«
»Und angenommen, du wolltest eine neue Beziehung eingehen?«
Für einen Augenblick spürte sie die Sehnsucht nach Patrick wie einen schmerzhaften Stich. Sie atmete es weg, wie eine Frau die ersten Wehen wegatmet, und es verschwand.
»Das ist sehr unwahrscheinlich und ich würde nicht mal daran denken, solange die Kinder in diesem Alter sind. Die Jungs würden jeden anderen Mann in ihrem Haus hassen. Und auch Merry würde ihn bestenfalls tolerieren, und das nur, wenn er in der Lage wäre, ihr ein Pferd zu kaufen oder irgendwas in der Art.«
Frederick ließ die Zeitung sinken. »Nur dass sich das niemals in diesem Haus abspielen könnte. Ich hoffe, du erinnerst dich: Falls du wieder heiratest oder mit einem anderen Mann zusammenlebst, musst du mir meinen Anteil am Haus bezahlen.« Er versuchte die Befriedigung aus seinem Blick herauszuhalten, aber es klappte nicht ganz. »Und das hieße vermutlich, dass du verkaufen müsstest.«
»Natürlich weiß ich das, Frederick. Wie könnte
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