Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Mann, der nicht lange ohne eine Frau in seinem Bett auskam, ganz sicher würde er keine zwei Jahre auf eine warten. Nein, entweder sie nahm Patrick jetzt –und zur Hölle damit, dass ihre Kinder in einem schwierigen Alter waren – oder sie wartete, bis sie aus dem Haus waren, und hoffte darauf, dann einen zweiten Patrick zu finden. Im Grunde stellte die Frage sich überhaupt nicht. Sie würde das tun, was für ihre Kinder das Beste war.
Sie seufzte tief und fischte den Teebeutel aus dem Becher. Natürlich war es auch möglich, dass es Jenny war, die die Küche in Ordnung gebracht hatte. Und in dem Fall müsste sie ihr verzeihen, dass sie mit Patrick Tennis gespielt und das ganze heiße Wasser aufgebraucht hatte. Und darüber hinaus sollte sie lieber lernen mit dem Gedanken zu leben, dass Jenny hinter Patrick her war und dass er – schließlich auch nur ein Mensch – sich früher oder später einfangen lassen würde. Sie wusste, er fühlte sich zu jungen, athletischen Frauen hingezogen, siehe Topaz. Und Jenny war sehr viel fröhlichere Gesellschaft.
Sie nahm sowohl Bozo als auch den Tee mit nach oben ins Bett. Es schien, als bräuchte sie die tröstliche Gegenwart ihrer kleinen Hündin in letzter Zeit immer häufiger.
Patrick hielt Wort. Er lehrte sie zeichnen, mit einer Hartnäckigkeit, dass auch beim untalentiertesten Schüler irgendwann der Groschen fallen musste. Althea hatte sich selbst nur eine Stufe über dieser Kategorie eingeordnet und musste sich furchtbar schinden.
So verbrachte sie endlose Stunden eingesperrt in dem Raum, den Patrick großspurig als sein Arbeitszimmer bezeichnete, immerhin eins der wenigen Zimmer in seinem Haus, das verputzte Wände und Holzdielen auf dem Boden vorzuweisen hatte. Der Raum hatte sehr gutes natürliches und auch künstliches Licht. Eines Tages, da war Althea sicher, würde es mal ein Arbeitszimmer werden. Aber solange es nicht mehr als ein Zeichenbrett und einen altmodischen Schreibtischstuhl aufzuweisen hatte, war es das ganz gewiss nicht.
»Als Nächstes wirst du verlangen, dass ich mir einen Gummibaum zulege«, brummte er, als sie einen Papierkorb von zu Hause mitbrachte, damit nicht immer all ihre Fehlversuche am Boden verstreut lagen.
»Gummibäume sind nicht funktional«, erwiderte sie energisch. »Und darf ich dich daran erinnern, dass heute der zwanzigste August ist.«
»Dann hör auf zu quatschen und mach dich an die Arbeit. Hast du heute ausnahmsweise mal einen Bleistift mit einer vernünftigen Spitze dabei?«
An dem Tag, als sie die Pläne zur Post brachte, lud sie Patrick zum Essen ein. Sie hätte ihn gerne ausgeführt, aber das konnte sie sich nicht leisten. Auch so sah sie sich schon gezwungen, zwei zusätzliche Stunden in der prallen Sonne zu arbeiten und bei der Nichte einer ihrer Kundinnen ein Stück Hof zu pflastern, damit sie vernünftige Steaks und Wein und zur Beruhigung ihres Gewissens kleine Leckerbissen für ihre Kinder kaufen konnte.
Merry beschloss Althea bei den Vorbereitungen zu helfen. Dann beschloss Merry, dass es doch nett wäre, wenn Althea und Patrick im Wintergarten speisten.
»Auf dem Tisch im Esszimmer stapelt sich irgendwelcher Krimskrams und außerdem riecht der Teppich komisch«, argumentierte Merry. »In der Küche könnt ihr nicht in Ruhe essen, weil wir alle da sind. Es wäre viel schöner im Wintergarten. Ich deck die guten Gläser und so weiter.«
»Aber, Liebling, nicht dass er auf falsche Gedanken kommt, wenn es zu romantisch wird.«
»Und Ronnie und ich werden servieren, sodass du überhaupt nichts machen musst.«
»Außer kochen«, warf Rupert ein.
»Ja, und Steaks muss man genau im Auge behalten. Sie sind im Handumdrehen zu durchgebraten«, erklärte Althea. »Es wäre viel besser, wenn ihr zuerst und wir anschließend in der Küche essen.«
»Zwischen Ketchupflaschen und Sojasoße?«, fragte William. »Ein wirklich festliches Dinner. Kommt nicht infrage. Außerdem, wann soll Jenny kochen und essen?«
»Gott, ich wünschte, ich hätte Patrick einfach eine Flasche Champagner gekauft. Das wäre billiger und viel weniger Aufwand gewesen.«
»Aber jetzt hast du ihn schon eingeladen«, sagte Rupert. »Das kannst du schlecht rückgängig machen.«
»Ich könnte sagen, ich hätte meine Meinung geändert. Oder dass es mir heute doch nicht passt.«
»Aber du hast schon eine halbe tote Kuh gekauft. Sie nicht zu essen, würde dein Vergehen nur noch schlimmer machen«, gab William zu bedenken.
Da hatte er
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