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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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liegen hatte. »Oh doch«, widersprach er. »Klein, tatkräftig, rau, hier und da ein bisschen Gartenerde.«
    »Und sie kann nicht zeichnen«, sagte sie verlegen.
    »Sie hat bisher nicht gelernt zu zeichnen.« Er ließ ihre Hand los. »Ich verstehe, warum Sie zögern. Sie glauben, wenn ich Ihnen Zeichenunterricht gebe, bedeutet es zwangsläufig, dass wir viel Zeit zusammen auf relativ engem Raum ohne Zeugen verbringen. Na ja, so wäre es wohl auch, aber wenn ich verspreche, nicht über Sie herzufallen, würden Sie dann einwilligen?«
    »Patrick, ich habe niemals ...«
    »Der Grund, warum Sie mich nicht angerufen haben, war, weil ich Ihnen damals in meiner Wohnung zu nahe getreten bin, oder nicht?«
    »Es ist nicht so, als ob ...«
    »Ich dachte, da ist irgendwas zwischen uns. Das denk ich immer noch. Aber vielleicht ging alles ein bisschen zu schnell für Ihren Geschmack. Und wenn Sie die ganze Zeit befürchten, dass ich mich plötzlich zu irgendwas hinreißen lasse, werden Sie nicht in der Lage sein, eine gerade Linie zu zeichnen, geschweige denn eine Luftansicht eines Dahlienbeets.«
    Althea musste lachen. »Ich hab keine Dahlien in meinem Garten. Sie sind zu anfällig für Anfänger.«
    »Oh, gut, denn vermutlich sind sie auch höllisch schwer zu zeichnen.« Er sah sie eindringlich an, hielt ihren Blick mit seinen fesselnden Augen. »Ich verspreche Ihnen, Althea, solange ich Ihnen Zeichenunterricht gebe, werde ich Sie nicht ein einziges Mal auf irgendeine Art und Weise berühren, die Sie beunruhigen oder nervös machen könnte. Und wenn wir zusammen essen oder ein Bier trinken gehen, dann nur als Freunde. Einverstanden?«
    Althea fuhr sich mit der Zunge die Lippen entlang, rückte ihr Glas zurecht, zupfte ihren Rock über die Knie und sah sich schließlich doch gezwungen ihm zu antworten. »Tja, also, wenn Sie sicher sind, dass es Ihnen wirklich nichts ausmacht ...«
    »Herrgott noch mal, hätte ich die letzten fünf Minuten damit zugebracht, zu versuchen Sie davon zu überzeugen, dass ich keine fragwürdigen Absichten habe und Ihnen wirklich nur beibringen will zu zeichnen, wenn es mir etwas ausmachte? Natürlich macht es mir nichts aus!«
    »Oh, na ja, dann bin ich einverstanden.«
    Als das geregelt war, machte Patrick sich daran, sie zu unterhalten, wobei er jedoch die ganze Zeit darauf bedacht schien, dass die Unterhaltung nicht in Flirt umschlug. Er sprach über Bücher, Fernsehen, die neuesten Kinofilme, nichts, was man nicht auch in Gegenwart einer jungfräulichen Tante hätte sagen können, abgesehen davon vielleicht, dass sein Geschmack in all diesen Dingen leicht avantgardistisch war. Sie genoss seine Gesellschaft ebenso wie seinen Humor, nur dass er sich so sehr bemühte, die Unterhaltung auf neutralem Territorium zu halten, war ein kleiner Wermutstropfen.
    »Manchen Leuten kann man’s eben nie recht machen«, murmelte sie, als sie das Haus betrat. Er hatte sie äußerst gesittet zur Tür begleitet und den angebotenen Kaffee abgelehnt. Sie nahm Bozo auf den Arm, die ihr bei ihrer freudigen Begrüßung ihre Krallen in die nackten Waden hieb. »Ich geh ihm aus dem Weg, weil ich fürchte, dass er mir auf die Pelle rückt, und wenn er verspricht, genau das nicht zu tun, vermisse ich das prickelnde Gefühl nie zu wissen, wann eine gewöhnliche Unterhaltung plötzlich in etwas anderes umschlagen kann.«
    Sie ging in die Küche, um sich etwas Heißes zu trinken zu machen. Anders als erwartet war die Küche kein Schlachtfeld, sondern perfekt aufgeräumt. Alles war abgewaschen und weggeräumt. Nur eine hauchdünne Popcornschicht bedeckte den Küchenboden. Merry hatte all ihre Pläne auf die Anrichte geräumt, damit sie keinen Schaden nahmen.
    Ihr Herz schwoll vor Liebe in ihrer Brust. Es waren wirklich gute Kinder, hilfsbereit, freundlich, liebevoll. Vielleicht würden sie niemals die akademischen Erfolge vorzuweisen haben, die die Kinder aller anderen Leute einzuheimsen schienen, aber in menschlicher Hinsicht hätte sie nicht stolzer auf sie sein können, selbst wenn sie mit zehn Jahren schon Stipendien für Oxford oder Cambridge bekommen hätten. Und gerade weil sie so gute Freunde waren, würde sie niemals irgendetwas tun, das sie verletzen oder verstören könnte, wie etwa eine Stiefvaterfigur in ihr Leben zu bringen. Wenn sie aus dem Haus waren, hatte sie immer noch Zeit über eine neue Beziehung nachzudenken.
    Ob Patrick dann noch ungebunden wäre? Nein, das war ausgesprochen unwahrscheinlich. Er war ein

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