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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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den Augen des Piloten und des Bodyguards begierig geküsst.
    Bislang hatte er nicht an die Existenz von Hexen geglaubt. Aber Lauren konnte verzaubern. Sie war eine Schönheit, ohne sich dessen bewusst zu scheinen, eine Spionin, ohne erkennbar zu spionieren, und eine Verführerin, ohne Anstrengung, zu verführen. Sie war die atemberaubendste weibliche Verkörperung der Raffinesse. Am liebsten würde er sich irgendwohin mit ihr verziehen und die Welt vergessen.
    Mit Bestürzung war ihm aufgegangen, dass seine Aufmerksamkeit in den letzten drei Tagen fast ausschließlich ihr gehört hatte. Er hatte noch nicht einmal seinen Vater aufgesucht, der gern täglich über alles informiert werden wollte. Er musste unbedingt bei ihm vorbeischauen, bevor er bei Lauren hereinsah.
    „Endlich, Rashad.“ Sein Vater saß in einem Sessel. Sein schlimmer Fuß ruhte auf einem gepolsterten Hocker, während der König seinen geliebten Pfefferminztee trank. „Ich habe bereits zu Abend gegessen. Aber ich bitte darum, dass man dir etwas bringt.“
    Rashad ließ sich in den Stuhl ihm gegenüber nieder. „Vielen Dank, das ist nicht nötig. Ich bin bis vor einer halben Stunde in Raz gewesen, wo ich schon einen Imbiss zu mir genommen habe.“
    „Ich bin froh, dass du da bist, mein Sohn. Ich muss nämlich etwas Wichtiges mit dir bereden.“
    Rashad horchte auf, denn sein Vater hatte plötzlich ein wenig anders geklungen. „Und was?“
    „Ich hatte Kontakt mit König Majid al Din. Er möchte, dass der Termin für die Hochzeit vorverlegt wird.“
    Sogleich stand Rashad wieder auf und wandte sich ab, um seinen Schock und seinen Ärger zu verbergen und zu bekämpfen. Der Tag, den er seit seinem sechzehnten Geburtstag fürchtete, rückte offenbar noch näher.
    „Ich sehe, dass es dich bestürzt, mein Sohn“, sagte König Umar so warmherzig, wie er sich seinen Kindern gegenüber immer gezeigt hatte.
    „Wann soll sie stattfinden?“ Rashad begann, hin und her zu gehen.
    „Der Scheich möchte, dass seine Tochter in einem Monat verheiratet ist.“
    „In einem Monat?“
    Liebevoll blickte sein Vater ihn an. „Ich habe deinen einzigen wunden Punkt berührt.“
    Rashad hörte auf, hin und her zu laufen. „Mir ist klar gewesen, dass der Tag kommt. Aber ich hatte gedacht, ich hätte mehr Zeit. Gib mir einen Moment, um die Erkenntnis einsinken zu lassen, dass sich mein Leben bereits sehr bald stark ändern wird.“
    „Ich weiß, was du empfindest. Als dein Großvater damals mit mir geredet hat, ist es mir nicht anders ergangen. Er hat mich zwei Jahre vor der Hochzeit informiert, wer meine zukünftige Frau sein würde. Ich habe beschlossen, deinen Schmerz und deine Qual zu verringern, indem ich dir erst sechs Monate vor der Heirat Bescheid sage und dir den Namen so spät wie möglich nenne.“
    Die Ironie in diesen Worten hätte ihn hart auflachen lassen, hätte er seinen Vater nicht so geliebt. „Hast du es schon jemand anderem erzählt?“
    „Nur Nazir ist im Bild, denn er ist unser Mittelsmann gewesen. Scheich Majid möchte in drei Tagen eine Antwort haben. Das Ganze muss geheim bleiben, damit sich unsere anderen Grenznachbarn nicht aufregen.“
    „Also haben auch meine Schwestern keine Ahnung?“, vergewisserte sich Rashad.
    Umar schüttelte den Kopf. „Vor allem Farah nicht, die mich ständig bittet, ich solle dich deine Frau selbst aussuchen lassen. Sie geht mir damit ganz schön auf den Geist.“
    „Sie glaubt an die Liebe.“
    „Uns beiden ist hingegen eines klar: Ein mächtiges Königreich kann nicht von einem Herrscher regiert werden, der so vernarrt in seine Frau ist, dass er die Schatten seiner Feinde vor dem Zelt nicht mehr sieht.“
    Nicht, dass der Palast ein Zelt war. Doch Rashad verstand genau, was sein Vater meinte. Schon von klein auf hatte man ihm eingebläut, stets auf der Hut zu sein. Sein Vater wäre entsetzt, wüsste er, dass eine mögliche Feindin in den Palast gelangt war und er noch nichts gegen sie unternommen hatte.
    Farah hatte offenbar nichts von der Amerikanerin in der Gartensuite erzählt. War es bloß ein Zufall, dass König Majid den Hochzeitstermin vorverlegen wollte? Oder will mir das Schicksal vielleicht helfen? fragte sich Rashad. Griff es möglicherweise ein, um ihn dabei zu unterstützen, sich gegen den Zauber dieser Frau zu wehren?
    Lauren hatte ihn zweifellos verhext. Anders waren die Schwäche, die er für sie empfand, und sein Verlangen nach ihr, das ihm schlaflose Nächte bereitete, nicht zu

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