Im geheimen Garten des Scheichs
sich nicht berührten, hatte Lauren das Gefühl, lauter kleine Stromstöße zu bekommen. Schließlich traten sie hinaus in den Garten mit Palmen und Wüstenpflanzen. Der Abend war noch immer warm, obwohl die Dämmerung schon sehr fortgeschritten war. Und ein würziger Duft erfüllte die Luft.
Am Ende des Hauptweges wartete eine Limousine. Zweifellos genoss Rafi als Sicherheitschef einige Privilegien. Galant half er ihr beim Einsteigen, wobei der Ärmel seines Seidenhemds flüchtig ihren nackten Arm streifte. Sogleich durchzuckte ein erregender Schauer sie, der ihr Verlangen weiter schürte.
Lauren war sich seiner Nähe so bewusst, dass sie kaum bemerkte, wie sich der Wagen in Bewegung setzte. Nach kurzer Fahrt hielt der Chauffeur vor einem Lokal an, das von außen betrachtet einem Bistro glich. Lauren hörte arabische Musik, noch bevor sie durch den Perlenvorhang in das verrauchte Halbdunkel gingen.
Ganz offenbar war das Varieté sehr beliebt. Viele der Tische bei der Tanzfläche waren nicht mehr frei. Die Gäste schienen zumeist Einheimische zu sein. Ein korpulenter Mann an der Bar nickte ihnen zu und deutete zu einem Tisch unter einer Galerie, die sich über eine Raumseite erstreckte. Kaum hatten sie sich gesetzt, eilte auch schon eine Bedienung herbei.
„Was hättest du gern?“
„Eine Cola.“
„Nichts Stärkeres?“
„Nein, danke.“
„Wie du möchtest.“
Rashad bestellte auf Arabisch. Danach rückte er dicht an Lauren heran und legte seinen Arm über die Lehne ihres Stuhles. Seine unmittelbare Nähe jagte ihr einen erregenden Schauer über den Rücken.
„Du wirst gleich einen Bauchtanz erleben“, erzählte er, und Lauren spürte seinen Atem an ihren Haaren. „Wenn die Araberin für mich tanzt, will sie dich eifersüchtig machen, denn du bist die schönste Frau im Raum.“
Lächelnd blickte sie ihn an. „Wie oft hast du sie bereits eifersüchtig gemacht, indem du mit einer deiner Freundinnen hier warst?“
Der Kellner kehrte mit zwei Colas zurück und rettete ihn momentan vor einer Antwort. Kaum waren die Getränke serviert, da spielte die Band am Rand der Tanzfläche einen Tusch.
Eine etwa vierzigjährige Frau mit üppiger, wohlproportionierter Figur erschien auf dem Parkett und begann zu tanzen. Das taillenlange schwarze Haar, das sie offen trug, schwang hin und her, während sie in atemberaubender Weise Bauch und Hüften bewegte.
Lauren sah sich um. Die Gäste waren zumeist Männer und verfolgten die Darbietung fasziniert. Sie konnte sie gut verstehen. Die Araberin tanzte so geschmeidig und verführerisch, dass sie ein Herz bei einem Stillstand womöglich wieder zum Schlagen gebracht hätte.
Verstohlen schaute Lauren kurz zu Rafi hin. Seine Aufmerksamkeit galt ganz der Wüstenschönheit mit den blutroten Lippen und den glitzernden schwarzen Augen. Sie eroberte nach und nach die gesamte Tanzfläche. Gegen Ende des Programms näherte sie sich ihrem Tisch.
Sie blitzte Lauren an, und wenn Blicke töten könnten, wäre sie jetzt tot. Danach richtete sie die Augen auf Rashad und tanzte nur für ihn. Sie beugte sich weit zurück, damit er sie ausführlich betrachten konnte. Lauren las die Begierde in den schwarzen Augen, die so offenkundig war, dass sie selbst die Lider senkte. Als die Band dann zu spielen aufhörte, blieb die Tänzerin vor ihnen stehen.
Rashad sagte etwas auf Arabisch zu ihr, und sie wich langsam zurück. Aber bevor sie endgültig verschwand, sah sie Lauren noch einen Moment lang giftig an. Lauren nahm ihr Glas und leerte es in einem Zug. Kaum hatte sie es auf den Tisch zurückgestellt, begannen die Musiker einen Song zu intonieren, den sie kannte.
„Darf ich bitten.“ Rashad erhob sich bereits.
Nur zu gern. Sie ließ sich von ihm aufs Parkett führen. Dort sank sie fast an seine breite Brust, während er sie an sich zog. Sein Körper fühlte sich herrlich muskulös an. Und als sie Rafi die Arme um den Nacken legte, spürte sie seine Hände an ihrem Rücken. Im nächsten Augenblick presste er sie noch fester an sich.
„Wie gut, dass wir unter Menschen sind. Sonst würde ich jetzt wohl über dich herfallen“, erklärte er zu ihrer grenzenlosen Verblüffung freiheraus. „Habe ich dich erschreckt?“, fragte er dann dicht an ihren Lippen.
„Nein.“ Ihre Stimme bebte. Wie sehr sie sich nach ihm sehnte.
„Auch das ist gut, denn ich werde dich nun küssen. Seit du nach dem Sandsturm aufgewacht bist, habe ich es tun wollen.“
Schon fühlte sie seinen Mund auf
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