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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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Schiffeswar gut zu erkennen. An einer Außenwand klaffte ein großes Loch. Murdock ließ das Tauchboot jetzt direkt über dem Wrack schweben. »Okay, ich werde nun das Saugrohr ausfahren und damit beginnen, die Fortuna freizulegen. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    Auch unter den Füßen der Passagiere war ein rundes Bullauge eingebaut. So konnten sie genau beobachten, wie der lange Rüssel des Saugers sich absenkte, den Sand aufsog und an einer anderen Stelle wieder ausspuckte. Tante Mathilda sah sich die Sache sehr genau an. »Passen Sie aber auf, dass Sie nicht plötzlich Münzen oder wertvolle Perlen aufsaugen. Die findet man nie wieder«, sagte sie streng.

    Langsam konnte man immer mehr von dem Schiff erkennen. Peter zeigte auf einen runden Ring aus Holz. »Ich wette, das war mal das Steuerrad.« Nach dreißig Minuten musste die Poseidon auftauchen, um die Batterien zu wechseln. Einer nach dem anderen kletterte aus der schmalen Luke und alle stiegen auf das Fischerboot um. Jetzt konnte man sogar von oben die Umrisse des Wracks erkennen. »Am liebsten würde ich direkt dort runtertauchen«, überlegte Peter. »Das sind gerade mal drei Meter.« Murdock verschwand kurz im U-Boot und kam mit drei Taucherbrillen zurück. »Warum nicht. Kommt nur nicht zu dicht an das Saugrohr und achtet auf spitze Teile! Von mir aus könnt ihr abtauchen. Ich meine, natürlich nur, wenn Misses Jonas nichts dagegen hat.«

    Tante Mathilda stand mittlerweile auch an Deck des Fischerbootes und beugte sich überdie Reling. »Nun, sehr tief scheint es wirklich nicht zu sein. Also von mir aus. Und wenn ihr was gefunden habt, dann bringt es sofort nach oben!«
    Das ließen sich die drei nicht zweimal sagen und sprangen kurz darauf ins Wasser. Es war herrlich warm. Justus setzte sich die Taucherbrille auf und holte tief Luft. »Okay, dann auf zur Fortuna .«

Glockentöne
    Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen tauchten die drei ??? in die Tiefe. Der Saugrüssel hatte schon ganze Arbeit geleistet und man konnte immer mehr von dem versunkenen Segelschiff erkennen. Ein kleiner Tintenfisch wurde von den drei Tauchern aufgeschreckt, jagte davon und hinterließ eine dunkle Wolke. Wenige Sekunden später mussten die Jungs wieder auftauchen und nach Luft schnappen. Bob war begeistert. »Wahnsinn! Wir sind die Ersten, die dem Wrack so nahe kommen.« Wieder atmeten sie für den zweiten Tauchgang tief ein. Diesmal näherten sie sich von der anderen Seite. Hier klafften riesige Löcher in der Außenwand. Anscheinend war die Fortuna bei einem Sturm gegen die spitzen Felsen gedrückt worden und dann voll Wasser gelaufen. Peter schwamm über das Bootsdeck und untersuchte einen der hölzernen Aufbauten. Justus und Bob ging die Luft aus und die beiden machten sich auf den Weg nach oben. Peter hingegen konnte sehr lange unter Wasserbleiben. Plötzlich entdeckte er etwas Glänzendes im Sand. Behutsam tastete er die Stelle mit der Hand ab. Kleine Luftblasen stiegen auf. Immer mehr von dem glänzenden Metall kam zum Vorschein. Es war etwas Rundes und Schweres. Peter blieb nicht mehr viel Zeit. Beherzt griff er zu und zog eine Schiffsglocke aus dem Sand. Mit hastigen Zügen schwamm er wieder an die Oberfläche und verschluckte sich fast beim Luftholen.

    »Ich dachte schon, du hättest dich in einen Fisch verwandelt«, lachte Bob. »Wie kann man nur so lange unter Wasser bleiben? Ich wäre schon längst abgesoffen.« Doch als Peter ihm die Schiffsglocke zeigte, verging Bob das Lachen. »He! Peter hat schon wieder was aus dem Wasser gezogen! Sehtmal! Eine Glocke!«
    Alle auf dem Fischerboot beugten sich neugierig über die Reling und Tante Mathilda strahlte. »Peter, nicht loslassen! Schnell, komm hierher! Das sieht ja wie ein richtiger Schatz aus.«
    Wenig später lag die nasse Glocke auf dem Bootsdeck und alle standen um das Fundstück herum. Julia Jenkins entzifferte die eingestanzten Buchstaben und ihr Freund schaute ihr dabei über die Schulter. » Fortuna . Jetzt können wir uns ganz sicher über den Schiffsnamen sein.«
    Tante Mathilda nahm einen Lappen und rieb damit die Glocke trocken. »Wie ist das eigentlich, wenn man einen Schatz findet? Wer darf den behalten?« Leon Murdock setzte sich seine Sonnenbrille auf. »Nun ja, zunächst muss man ihn einmal finden. Eine Schiffsglocke ist noch lange kein Schatz. Und dann kommt es immer darauf an, in welchen Gewässern der Schatz entdeckt wurde. Einige Wracks dürfen zum Beispiel gar nicht betreten

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