im Geisterschloss
noch ungefähr in der Mitte des Teiches.
„Endlich einmal vernünftige Menschen, die nicht gleich schreiend flüchten, wenn sich auf dem Teich etwas rührt!“, sagte jemand hinter ihnen. Es war die Tochter der Katzenfreundin aus dem Gärtnerhaus. Sie sprachen noch zusammen, als Hubers junge Gäste herangeradelt kamen.
Lachend gestanden sie der Fremden, welchen Spaß sie sich gemacht hatten.
„Das glaubt euch doch keiner“, sagte die Fremde. Sie hieß Irene Wagner, wie sich herausstellte. „Lasst die Leute ruhig bei ihrem Glauben. Sie nehmen es euch sonst bloß übel, wenn sie sich nicht mehr graulen müssen. – Ist es nicht so?“, fragte sie Herrn Huber, der schmunzelnd nickte. „Die sollten einmal meine Sorgen haben“, fuhr Frau Wagner fort. „Mir ist jetzt schon ein paarmal Falschgeld in die Kasse gekommen und ich habe keine Ahnung, wie.“
Falschgeld? Der Wachtmeister horchte auf und auch die Freunde spitzten die Ohren.
Frau Wagner war die Kassiererin, von der Mechthild erzählt hatte. „Wie ein Luchs passe ich auf. Aber gestern Abend war doch wieder ein falscher Zwanziger dabei. Ich habe es beim Abrechnen gemerkt und ihn durch einen Schein aus meiner eigenen Tasche ersetzt. Doch so kann das nicht weitergehen! Wenn ich den Kerl erwische“, rief sie zornig, „der kann sich auf was gefasst machen!“
Herr Huber sagte: „Eine Tankstelle in der Umgebung hatte in letzter Zeit auch zwei oder drei falsche Scheine in der Kasse. Das bleibt aber unter uns! Wir von der Polizei wissen einstweilen auch nicht mehr und möchten die Ganoven nicht vorzeitig warnen.“
Auf der Rückfahrt rief Hanni den anderen zu: „Jetzt müssen wir aber unbedingt etwas unternehmen! Wir sagen nachher Peter Bescheid.“
„Und wir – Jenny und ich – wollen versuchen, dass wir noch ein paar Tage länger bleiben dürfen“, sagte Jürgen. „Rechnet mal: Von den zehn Tagen ist nicht mehr viel übrig; heute ist schon der siebente Tag! Wir schaffen es unmöglich, in so kurzer Zeit hinter das Geheimnis des Schlosses zu kommen und auch noch die Falschgeldgeschichte aufzuklären.“
„Du scheinst also fest anzunehmen, dass die beiden Dinge miteinander zu tun haben?“, fragte Jenny.
„Na, darüber waren wir uns doch einig“, meinte Nanni. „Oder denkt jemand etwas anderes?“
„Durchaus nicht“, sagte auch Peter. „Erwiesen ist es aber nicht, das dürft ihr nicht vergessen. Doch nun die Hauptsache: Wie gehen wir vor?“
„Wir beide“, antwortete ihm Jürgen, „sollten nachts das Schloss beobachten. Ich kann leicht durchs Fenster entwischen. Und du?“
„Kleinigkeit! Wann treffen wir uns?“
Sie beschlossen, um halb elf in der Nacht an der großen Scheune hinter dem Bürgermeistergehöft zu sein.
Nun war noch die Frage zu klären, wie lange Jenny und Jürgen in Rottleben blieben. Erna hatte bisher nicht danach gefragt. So erkundigte sich Hanni abends scheinbar zufällig: „Müsst ihr eigentlich zu einer bestimmten Zeit zurück sein?“
„In drei Tagen.“ Jenny machte bei diesen Worten ein möglichst bedrücktes Gesicht.
„Schon?“ Nanni seufzte. „Schade!“
Nun war Erna dran – fanden die Mädchen. Und tatsächlich: Erna, der sie da ein richtiges Theater vorspielten, fragte prompt: „Könnt ihr denn nicht länger bleiben?“
Jenny und Jürgen zögerten mit der Antwort. Endlich sagte Jürgen: „Unsere Eltern möchten nicht, dass wir Ihnen zu lange zur Last fallen.“
„Nun hört aber auf mit solchem Unsinn!“, rief Erna. „Hast du das gehört, Klaus?“, fragte sie ihren Mann, der am Schrank in Büchern blätterte.
„Hab ich“, erwiderte er. Nun kam er an den Tisch und wandte sich an die Geschwister: „Wenn ihr wirklich sonst keinen Grund zur Rückfahrt habt, dann meine ich dasselbe wie meine Frau: Bleibt ruhig noch eine Weile hier! Hanni und Nanni macht es riesigen Spaß, ihre Ausflüge mit euch zusammen zu unternehmen. Und wir beide freuen uns, dass es in unserem Haus so lustig zugeht. Wir möchten euch gern noch hier behalten.“
So herzlich und freundschaftlich klang das, dass die jungen Verschwörer richtig verlegen wurden. Jürgen räusperte sich schließlich. „Aber unsere Eltern ...“, murmelte er.
„Das werden wir gleich haben“, sagte Herr Huber. „Wie ist eure Telefonnummer?“ Er ging hinüber in sein Büro und kam nach kurzer Zeit lächelnd zurück. „Eine gute Woche haben die Eltern zugelegt. Ihr braucht erst am Montag in einer Woche heimzufahren.“
Der Jubel, der nun
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