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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Warren, Daddy, es war nur Warren!«
    Eve hörte die Angst in Celias Stimme. Die Schwester tat ihr schrecklich Leid.
    »Er wollte mich besuchen, um über unsere Hochzeit zu sprechen. Du weißt doch, wie sehr ich ihn liebe, und ich vermisse ihn.«
    Max lallte etwas Unverständliches. Dann hörte Eve, wie seine Schritte sich auf der von Pfützen übersäten Auffahrt langsam entfernten.

    Sie blieb noch eine Weile, wo sie war. Ihr rasender Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, und sie konnte kaum atmen.
    »Er ist fort«, hörte sie plötzlich eine männliche Stimme sagen, und sie zuckte erschrocken zusammen.
    Als sie den Kopf aus den Büschen streckte, erkannte sie Jordan auf einem Pferd. Sie sah, wie er eine Pistole zurück in seinen Gürtel schob, und begriff, dass er Max erschossen hätte, falls nötig. Er trug keinen Regenmantel, woraus sie schloss, dass er schon ziemlich lange warten musste.
    Jordan streckte ihr einen Arm hin. Eve ging ein paar schwankende Schritte, dann zog Jordan sie zu sich aufs Pferd und umschloss sie fest mit beiden Armen. Er war völlig durchnässt, aber das störte Eve nicht. Dankbar ließ sie sich gegen ihn sinken.
    Dann ritten sie nach Eden.

25
    E ve, was hast du getan?« Jordan stand im Wohnzimmer und blickte sich fassungslos um. Er war eben erst hereingekommen. Eve hatte auf ihn gewartet, um zu sehen, wie er reagierte. Sie erschrak über seinen unerwarteten Ausruf und warf Gaby einen unsicheren Blick zu.
    Das Wohnzimmer, das Esszimmer, die Küche und noch ein anderer Raum im Erdgeschoss waren fertig renoviert. Eve und Jordan hatten mehrere Tage mit Anstreichen verbracht, bevor sie in die Stadt gefahren waren, um Möbel zu kaufen. Gaby hatte Vorhänge und Kissenbezüge genäht, doch Eve fand immer noch, dass etwas fehlte, eine persönliche Note.
    Dann war Jordan nach Geraldton gefahren, um zu sehen, ob Rachel Bennett in ihrer neuen Praxis alles Notwendige zur Verfügung hatte. Eve hatte den Nachmittag genutzt, um Cathelines und Patricks Sachen auszupacken und sie im Haus aufzustellen. Sie hatte hart gearbeitet; nun wirkte das Haus wieder wie ein richtiges Heim. So ähnlich musste es zu Lebzeiten der Hales ausgesehen haben.
    Sie hatte gebetet, dass es Jordan gefallen möge, doch als sie jetzt seine Miene sah, wäre sie am liebsten in den Boden versunken.
    »Gefällt es dir nicht?«, fragte sie, von der plötzlichen Furcht ergriffen, genau das Falsche getan zu haben. Sie hatte Jordan etwas dafür zurückgeben wollen, dass er die letzten Wochen zu den glücklichsten ihres Lebens gemacht hatte. Eveund er waren sich sehr nahe gekommen, und er hatte sich für sie immer neue Dinge einfallen lassen, die sie erfreuten. So hatte er sie mit Picknicks und einem späten Abendessen am Flussufer überrascht, hatte Sonnenblumen für sie gepflückt und ihr aus Brisbane importierte Schokolade kommen lassen. Er hatte ihre Sachen in einem frisch renovierten Zimmer im Erdgeschoss untergebracht, sodass sie und Ting yan jetzt mehr Platz hatten. Als er herausfand, dass sie eine kleine Muschelsammlung besaß, hatte er ihr eine riesige Muschel als Schmuck für ihr Zimmer gekauft und sie mit Blütenblättern gefüllt. Eve hatte vor Freude geweint, als sie die Muschel sah, und ihre eigene kleine Sammlung darum herum arrangiert.
    Jordan und Eve hatten zudem viele Stunden damit verbracht, die neue Arztpraxis zu streichen, und dabei viel Zeit und Gelegenheit gehabt, in Ruhe über sehr persönliche Dinge zu sprechen. Jordan hatte herausgefunden, dass Eve noch nie verliebt oder mit einem Mann zusammen gewesen war. Ihre Unschuld hatte sein Herz gerührt, doch er hatte auch begriffen, dass er mit ihren Gefühlen nicht spielen durfte.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, stieß er jetzt hervor. Er blickte sich im Wohnzimmer um, von Erinnerungen überwältigt. Das Zimmer sah fast genauso aus wie zehn Jahre zuvor, sodass Jordan beinahe meinte, dass sein Vater jeden Augenblick durch die Tür kam.
    »Du bist mir böse, nicht wahr?«, sagte Eve, die seine Miene zu deuten versuchte. »Es tut mir sehr Leid, Jordan. Ich hatte gehofft, du würdest dich freuen!«
    »Ich freue mich auch, Eve. Ich freue mich sehr! Nur ... für einen Moment waren die Erinnerungen zu stark, verstehst du? Lass mir ein bisschen Zeit.«
    Eve war sicher, dass die Erinnerungen ihm unerträglich sein mussten. »Ich packe alles wieder ein«, meinte sie und nahm eine Vase von einem Tisch neben dem Sofa. »Es dauert nicht lange.«
    »Nein ... bitte, nimm

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