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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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mit seinem dunklen Haar und den grünen Augen seiner Mutter ähnelte. Der Gedanke an Catheline machte Courtland seltsam unruhig. Max musste zugeben, dass Jordan gut aussah, doch er wirkte zu weich, um eine Zuckerrohrplantage zu führen. Dafür brauchte es einen ganzen Mann, der hart und rücksichtslos sein konnte.
    »Wie ich höre, möchtest du zurück nach Eden, Jordan.«
    »Da haben Sie richtig gehört, Courtland.« Jordans Stimme war kalt und ironisch.
    Einen Augenblick lang versuchte Max, Jordans Stimmung einzuschätzen. War er feindselig oder nur müde? »Und wie sehen deine Pläne aus?«
    Jordan kämpfte den aufkeimenden Zorn nieder. Ererinnerte sich noch schwach daran, wie er sich als Kind in Max’ Gegenwart gefühlt hatte, doch jetzt spürte er kaum etwas von der damaligen Furcht und Scheu. Stattdessen war er von Rachegedanken erfüllt. »Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie noch nicht, dass ich Arbeiter eingestellt habe, Max. Manche Dinge ändern sich nie, deshalb bin ich sicher, dass Ihre Spione Ihnen berichten, was in der Gegend passiert.«
    Max nickte, und seine grauen Augen wurden schmal. Jordans Feindseligkeit brachte ihn aus dem Konzept, doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. »Ja, ich weiß, dass du Arbeiter eingestellt hast, und das wundert mich. Ich dachte, du hättest die Plantage schon vor Jahren verkauft.«
    Jordan wusste, dass Max schon öfter versucht hatte, Eden in seinen Besitz zu bringen. Mindestens zweimal jedes Jahr hatte er über einen Agenten ein vermeintlich anonymes Angebot abgegeben, doch Jordan hatte dank seiner guten Verbindungen in der Geschäftswelt stets davon erfahren. Er bekam jede Information, die er haben wollte. Courtlands erste Angebote waren beleidigend niedrig gewesen und hatten Jordan entschlossener denn je an dem Besitz festhalten lassen. Die letzten Gebote hingegen waren großzügig, was Jordan als Anzeichen dafür wertete, dass Max Courtland die Plantage um jeden Preis haben wollte.
    »Ich werde Eden niemals verkaufen«, stieß Jordan nun hervor. »Niemals!«
    Zorn legte sich auf Max’ Gesicht. »Es wird riesige Summen verschlingen, Eden wieder zu einer einträglichen Plantage zu machen«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    Max war sichtlich überrascht, dass Jordan über solche Mittel verfügte. »Wie ich hörte«, sagte er, »hast du allen Feldarbeitern den gleichen Lohn versprochen, ob Europäer oder kanaka . Aber wir Plantagenbesitzer machen hier Unterschiede.«
    Jordan starrte ihn an, zornig wegen seiner Überheblichkeit.»Ich mache es, wie ich es will. Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich nämlich an die Gleichheit aller Menschen.«
    »Gleichheit aller Menschen? Du liebe Zeit, du hörst dich schon genauso an wie dein Vater!« Einen Moment lang wurde Max unruhig unter Jordans durchdringendem Blick; offenbar machte sein Gewissen ihm zu schaffen. »Wir arbeiten hier nach einem gut funktionierenden System«, fuhr Courtland dann leiser fort. »Du kannst nicht einfach herkommen und alles auf den Kopf stellen.«
    »Ich werde meine Plantage so führen, wie ich es für richtig halte, Courtland. Wenn das unter Ihren Arbeitern für Unruhe sorgt, ist das Ihr Pech. Es wird höchste Zeit, dass ein solch ungerechtes System beseitigt wird.«
    Max’ tief liegende Augen unter den dichten Brauen wurden schmal. »Du bist offensichtlich wiedergekommen, um Ärger zu machen. Ich warne dich, Junge. Ich mag die Dinge so, wie sie sind. Ich will nicht, dass sich etwas ändert – und das hier ist meine Stadt. Die Leute hören auf mich und tun, was ich sage. Wenn du mir Probleme machst, wird man sich um dich kümmern. Du verstehst, was ich meine?«
    Jordan verstand die Drohung nur zu gut. »Es wird sich vieles ändern, Max«, erwiderte er ernst. »Vor allem, wenn ich Sie erst vernichtet habe.«
    Max Courtland war einen Augenblick verblüfft; dann lachte er laut auf. »Glaubst du im Ernst, du könntest mich vernichten, Jordan? Schau dir diese Bruchbude an – sie ist eine Schande!« Er trat mit der Stiefelspitze gegen das verfaulte Holz der Veranda, dass es zersplitterte. »Du bist erwachsen geworden, aber deshalb bist du noch lange kein Gegner für mich. Mir gehört mehr als die Hälfte aller Plantagen in dieser Gegend.«
    Jordan wusste, dass Max die Wahrheit sagte. Doch er schien noch immer zu glauben, dass niemand wusste, dass er außerdem an der Mourilyan-Mühle beteiligt war. Jahrelang schonsorgte Max Courtland dafür, dass bestimmte Plantagenbesitzer einen niedrigen Preis für

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