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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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lächelte ein wenig gequält. »Sie war gestern Nachmittag hier – angeblich, um mich über die Neuigkeiten in der Gegend aufzuklären. In Wirklichkeit ist sie wohl gekommen, um den Gerüchten auf den Grund zu gehen, die sie gehört hatte, und um etwas zu erfahren, das sie weitererzählen kann. Aber ich habe ihr nichts erzählt, und da ist sie enttäuscht wieder abgezogen.«
    »Ich nehme an, sie hat dir berichtet, dass Rachel Bennett unsere neue Ärztin ist?«
    »Ja.« Letitia lächelte versonnen.
    »Dafür haben wir aber nicht nur Jordan zu danken, nicht wahr?«
    »Wie meinst du das?«
    »Dr. Bennett hat mir von deiner Spende und dem Stipendium erzählt. Hast du nicht gewusst, dass Rachel das Geld erhalten hat?«
    »Nein. Ich wusste natürlich, dass jemand es bekommen hat, aber ich hatte keine Ahnung, dass es Rachel war!« Überwältigt schaute Letitia ihre Tochter an.
    »Ich bin sehr stolz ich auf dich«, sagte Eve. »Was hat dich dazu gebracht, dieses Stipendium auszuschreiben?«
    Letitia starrte auf ihre Hände. Es machte sie verlegen, über etwas zu sprechen, das sie viele Jahre lang für sich behalten hatte. »Die Krankenschwestern und der Arzt, die sich um dich gekümmert haben, waren mit viel Hingabe bei der Sache. Als du zum ersten Mal operiert wurdest, habe ich einige von ihnen recht gut kennen gelernt. Eine junge Krankenschwester erzählte mir, dass es ihr Traum gewesen sei, Ärztin zu werden, aber das Geld fürs Studium habe gefehlt. Später wurde sie selbst sehr krank – sie bekam Tuberkulose. Ihr konnte ich nicht helfen, aber ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, Eve.« Letitias Augen standen jetzt voller Tränen. »Nenn es Buße, wenn du willst. Aber wenn meine Spende einer jungen Frau geholfen hat, ihr Ziel zu erreichen, freue ich mich sehr darüber. Dass es ausgerechnet Rachel war und dass sie hierher kommen will, um unsere Ärztin zu sein, ist fast ein Wunder ...«
    Beide Frauen fuhren erschrocken zusammen, als eine heftige Windbö das Haus erbeben ließ.
    »Oh, Himmel! Ich sollte lieber nach Hause fahren, bevor es zu regnen anfängt«, meinte Eve und stand auf.
    Genau in diesem Augenblick kam Alexandra herein. »Mit wem sprichst du, Mutter? Ach, du bist es«, fügte sie hinzu, als sie Eve erkannte. Lexies Augen wurden schmal, als sie die Schwester betrachtete und sah, wie hübsch diese war und wie glücklich sie zu sein schien. Ihr entging nicht, dass Eve ein bisschen zugenommen hatte und ein Kleid trug. Es entsprach zwar nicht Lexies Geschmack, aber sie musste widerstrebend zugeben, dass es bei Eve sehr hübsch aussah. Eves Haare fielen ihr wie eine glänzende Flut bis knapp über die Schultern.
    »Hallo, Lexie«, sagte Eve.
    Ohne sie zu beachten, fragte Lexie ihre Mutter: »Wo ist Celia?«
    »Sie ist zu Warren gefahren, um noch einmal über dieHochzeit zu sprechen.« Letitia schaute Eve an. »Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob die beiden überhaupt heiraten oder nicht.«
    »Mit ein bisschen Glück findet die Hochzeit statt«, murmelte Lexie. »Willst du gerade gehen?«, wandte sie sich dann an Eve.
    Diese beschloss, Lexies üble Laune zu ignorieren. »Ja. Ich möchte zu Hause sein, bevor das Wetter noch schlechter wird.« Sie umarmte ihre Mutter, und Letitia flüsterte ihr zu: »Achte einfach nicht auf Lexie. Sie war schon den ganzen Morgen in so schrecklicher Stimmung.«
    Alles in Lexie sträubte sich gegen die Vorstellung, Eden könne für Eve tatsächlich ein Heim werden. »Ich bringe Eve zur Tür, Mutter. Trink du deinen Tee, bevor er kalt wird.«
    Letitia misstraute Lexies plötzlicher Hilfsbereitschaft, denn diese wollte gar nicht zu ihrer Stimmung und ihrer üblichen Abneigung gegen Eve passen.
    »Ja, gut«, sagte Letitia trotzdem. »Auf Wiedersehen, Eve. Danke für deinen Besuch.«
    »Gern geschehen. Ruh dich aus und mach dir keine Gedanken!«

    »Du brauchst nicht weiter mitzukommen«, meinte Eve, während sie kurz hintereinander die Verandatreppe hinunterstiegen und zum Einspänner gingen.
    »Ehrlich gesagt, Eve, ich brauche ein bisschen frische Luft, um wach zu bleiben. Ich habe heute Nacht so gut wie keinen Schlaf bekommen.«
    Eve stieg in den Wagen, ohne etwas zu erwidern. Vermutlich war Lexies schlaflose Nacht der Grund für ihre schlechte Laune. Eve bemitleidete Letitia, die nun mit Lexie auskommen musste.
    »Du bist gestern früh schlafen gegangen«, fügte Lexie hinzu, um Eves Aufmerksamkeit zu erregen.
    Eve blickte sie misstrauisch an. »Woher weißt du das?«
    »Ich

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