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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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schwenkte er die Petroleumlampe, und Eve wich erschrocken zurück. »Ich habe versucht, mit ihm auszukommen. Er war derjenige, der es nicht wollte. Er ist hierher zurückgekommen, um sich an mir zu rächen, und er hat mir ins Gesicht gesagt, dass er mich vernichten will!«
    »Vielleicht war es zu Anfang so, aber Jordan erkannte rasch, dass Rache nur Schlechtes bewirkt, und er hat alle Kraft in den Wiederaufbau der Plantage gesteckt. Er will den Traum seines Vaters verwirklichen.«
    »Wach auf, Evangeline! Er ist nicht der Gentleman, als der er sich gibt!«
    Eve hörte ein Plätschern. Als sie zu Boden blickte, sah sie Wasser unter der Tür hindurchlaufen. »O Gott, wir müssen hier raus!«, rief sie entsetzt und wandte sich um. Doch Max war zu schnell für sie. Mit ein paar Schritten war er an der Tür und stellte sich mit dem Rücken davor.
    »Was soll das?«, fragte Eve, die plötzlich fürchtete, Max wolle sie in der Hütte bei lebendigem Leibe verbrennen. Sie hörte ein lautes Knirschen und sah, wie sich in der Ecke über der Tür ein Spalt in der Mauer auftat. Eiskalte Finger schienen nach ihrem Herzen zu greifen, doch Max wich nicht von der Stelle und versperrte weiterhin den einzigen Ausgang des kleinen Hauses. Eve betrachtete entsetzt sein heruntergekommenes Äußeres. Im Licht der Lampe sah sein Gesicht verzerrt aus, und in seinen Augen loderte der Wahnsinn.
    »Was ist mit dir geschehen?« Eigentlich war Eves Frage in dieser Situation absurd. Doch es musste irgendeineVerbindung bestehen zwischen dem, was ihm passiert war, und Max’ beängstigendem Verhalten.
    »Ich wurde in Babinda von Gangstern überfallen ... von denselben Männern, die Jordan für die Arbeit auf seiner Plantage eingestellt hatte. Wahrscheinlich hat er sie bezahlt, dass sie mich ausrauben!«
    Eve starrte ihn ungläubig an. »So etwas würde er niemals tun. Niemand wusste, wo du warst. Mutter, Lexie und Celia haben vor Sorge fast den Verstand verloren. Wie bist du hierher zurückgekommen?«
    »Milo hat mich auf der Straße aufgelesen.«
    »Wo ist er jetzt?« Eve hoffte, dass Milo in der Nähe war und ihr helfen konnte.
    »Ich habe ihn nach Willoughby zurückgeschickt«, sagte Max und zerstörte damit ihre Hoffnung. Er grinste höhnisch. In seinem Blick lag so viel Hass, dass es Eve körperlich schmerzte.
    »Warum verteidigst du Jordan eigentlich?«, fragte er. »Seid ihr Frauen so dumm, dass ihr es nicht merkt? Jordan Hale hat euch alle nacheinander verführt!«
    »Wovon sprichst du eigentlich?«
    »Lexie, Celia, sogar meine Frau und nun dich! Er hat euch alle nur benutzt, um mich zu treffen!«
    Eve konnte nicht glauben, was sie hörte. »Hast du völlig den Verstand verloren? Er hat mich nicht verführt – und ganz sicher nicht ...«
    Max unterbrach sie rücksichtslos. »Jordan hat mir selbst gesagt, dass er vorhatte, die Frauen in meinem Leben zu verführen, um mir eine Lektion zu erteilen, weil ich seiner Mutter sehr nahe stand. Lexie war nur zu gern bereit, sich mit Jordan einzulassen, da bin ich sicher. Celia wollte Warren heiraten – bis Jordan auftauchte und ihr den Kopf verdrehte. Ich kann von Glück sagen, wenn Warren sie noch nimmt. Und was mein liebendes Weib angeht, so ist es nicht das erste Mal, dass sie mich betrogen hat ...«
    »So etwas würde Jordan niemals tun«, gab Eve entschieden zurück. Allein der Gedanke war völlig unsinnig.
    »So wahr ich hier stehe, er hat es geschworen!« Max sah, dass Eve ihm noch immer nicht glaubte. »Er würde es dir gegenüber natürlich nicht zugeben, wenn er versucht, nun auch noch dich zu verführen. Er ist gerissen, das muss ich ihm lassen!«
    Eve schüttelte den Kopf. »Du stellst ihn als unverbesserlichen Schürzenjäger dar, aber das ist er ganz sicher nicht. Er ist freundlich und rücksichtsvoll ...«
    Max’ hämisches Lachen machte Eve wütend und verlegen zugleich.
    »Du hast keinerlei Erfahrung mit Männern, Evangeline. Für einen Verführer wie Jordan bist du eine leichte Beute!«
    Eve fühlte sich so in die Enge getrieben, dass sie plötzlich das Verlangen hatte, Max zu schlagen. Sie beugte sich vor und trommelte mit den Fäusten auf seine Brust. »Lass mich hier raus!«, schrie sie, ohne zu bemerken, dass ihr die Tränen über die Wangen strömten.
    Max ließ in seiner Verblüffung den leeren Benzinkanister fallen und versuchte, Eve mit einer Hand abzuwehren. Als ihre kleine Faust sein gebrochenes Nasenbein traf, schoss unerträglicher Schmerz durch seinen Körper, und die

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