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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Arbeit mit Holz geerbt«, sagte Gaby, die Jordans verwunderten Gesichtsausdruck richtig deutete. »Sie haben schon Erfahrung darin, sodass sie ihre Sache bestimmt gut machen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Jordan. Die Hühner waren bisher frei herumgelaufen, und er befürchtete, dass sie zur Beute von streunenden Hunden und Dingos wurden. Er blickte sich am Lagerfeuer um. Zwar besaß er nicht viele Helfer, doch den wenigen, die er hatte, schien der Neuaufbau der Plantage am Herzen zu liegen, und dafür war er dankbar.

    An diesem Abend saßen Jordan, Saul und Noah nach einem harten Arbeitstag auf der Veranda, nachdem sie ein Bad im Fluss genommen hatten. Sie tranken Kaffee und sprachen über die Vergangenheit. Den beiden hünenhaften Männern aus Tonga schmerzten alle Glieder, und sie wussten, dass es am nächsten Morgen noch schlimmer sein würde. Es warlange her, dass sie so schwer geschuftet hatten, und sie hatten eine riesige Fläche gerodet.
    »Ich dachte, ihr beiden hättet auf einer anderen Plantage Arbeit gefunden, nachdem ich Eden verlassen hatte«, meinte Jordan.
    Noah blickte Saul an, und ein grimmiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
    »Was hast du?«, wollte Jordan wissen.
    »Master Courtlands Aufseher ist hierher gekommen, nachdem Sie fort waren«, sagte Noah.
    »Milo Jefferson?«
    »Ja. Er wollte, dass wir als Arbeiter nach Willoughby kommen, aber wir haben ihm gesagt, dass wir nur für Master Hale arbeiten.« Das Weiße in seinen weit aufgerissenen Augen leuchtete, und Jordan spürte, dass dem hünenhaften Mann irgendetwas Angst gemacht hatte. Da er wusste, dass Noah nicht leicht zu verängstigen war, stieg ein Verdacht in ihm auf.
    »Hat Milo Jefferson euch Schwierigkeiten gemacht?«
    Saul senkte den Kopf. »Er hatte ein Gewehr, Master Jordan. Er sagte, wenn wir nicht für ihn arbeiten, würden wir für keinen mehr arbeiten.«
    Jordan erschrak, und auch Eve war alarmiert, kaum dass sie den Namen Willoughby gehört hatte. Sie befand sich im Anbau, doch Jordan und die Männer aus Tonga saßen auf der Flussseite des Hauses, sodass Eve nur Bruchstücke des Gesprächs mitbekam. Sie meinte, Milo Jeffersons Namen gehört zu haben, und irgendetwas über ein Gewehr ...
    »Wir mussten um unser Leben laufen, Master Jordan«, berichtete Saul. »Er hat auf uns geschossen. Es war fast dunkel, und wir sind ins Wasser gesprungen. Es ist ein großes Glück, dass wir noch am Leben sind. Wir waren lange fort, oben am Fluss, hinter Willows Bend ...«
    »Und Nebo?«
    »Ich glaube, der alte Nebo hat sich vor ihm versteckt.«
    Jordan blickte nachdenklich zu Boden. »Er hat nichts davon gesagt, aber wir haben auch noch nicht über Maximillian Courtland gesprochen.«
    »Er wollte das Land, Boss«, meinte Saul. »Er hätte es sich einfach genommen, aber der alte Master Patrick hatte viele Freunde ... er war ein mächtig guter Mann!«
    »Ja, das war er.« Jordan verspürte unerträglichen Schmerz, wenn er daran dachte, was Max seinem Vater angetan hatte – an dem Tag, als Patricks Frau, Jordans Mutter, zu Grabe getragen worden war ...

    Eve fröstelte trotz der Hitze. Ting yan schlief schon, doch Eve wusste, dass sie selbst noch lange keine Ruhe finden würde. Sie beschloss, nach Nebo zu sehen. Nachdem sie eine Öllampe entzündet hatte, folgte sie dem schmalen Pfad hinunter zur Arbeiterbaracke. Jordan und die beiden Männer aus Tonga schienen zu einem Spaziergang am Fluss aufgebrochen zu sein.
    Eve rief leise nach Nebo, als sie sich der Baracke näherte, und hörte seine Antwort.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie, als sie ihn sah. Er wirkte noch immer sehr müde, und sie hatte nicht erwartet, ihn im Freien anzutreffen. »Ich dachte, du schläfst schon.«
    »Ich bin gerade aufgewacht, Miss Eve«, erwiderte er. »Kann ja nie lange schlafen.« Diese Gewohnheit hatte Nebo angenommen, nachdem die Hales gestorben und Jordan fortgegangen war. Jeder noch so leise Laut hatte ihn geweckt, besonders, als damals die Plünderer kamen und die Aborigines quer über das Anwesen zogen.
    Eve stellte die Lampe neben den alten Mann auf den Boden. »Nebo, darf ich dich etwas fragen?«
    »Sicher, Miss Eve.«
    »Ist der Aufseher von Willoughby jemals hierher nach Eden gekommen, nachdem die Hales gestorben waren?«
    Nebo runzelte die Stirn, und sein altes Gesicht wurde faltig wie gegerbtes Leder. »Warum fragen Sie, Miss Eve?«
    »Ich habe gehört, wie Saul und Noah mit Jordan redeten. Sie sagten, Milo Jefferson hätte auf sie geschossen, und da

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