Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
beherrschen musste. Er hatte nicht geahnt, wie schwierig es würde, diesem Mädchen Freundlichkeit und Gefühle vorzuspielen. Offenbar war Lexie falsch und gehässig – Eigenschaften, die sie sicher vom Vater geerbt hatte.
    »Gibt es denn zwischen dir und Celia keine schwesterliche Zuneigung?«
    »Kaum. Celia und ich sind einfach zu verschieden.«
    »Vielleicht ist das ganz gut so, Alexandra. Ich bin sicher, Geraldton wäre nicht groß genug für zwei Mädchen wie dich. Celia ist also weder so abenteuerlustig noch so attraktiv wie du?«
    »Das ist eine sehr zutreffende Beschreibung meiner Schwester – obwohl ich sicher bin, dass sie sich insgeheim wünscht, sich genauso auszutoben wie ich und ihren Spaß zu haben. Aber sie würde nicht mal einen Priester zum Protest herausfordern. Celia ist so gehemmt, dass sie wahrscheinlich nur im Dunkeln badet und dabei ihre Unterwäsche anbehält. Ich dagegen ...«, ihre Stimme wurde zu einem verführerischen Flüstern, »ich bin gern nackt, besonders bei einer solchen Hitze.«
    Jordans Blick wanderte zu ihren Schienbeinen, die entblößt waren, da sie ihr Kleid noch immer bis zu den Knien hochgezogen hatte.
    Lexie folgte seinem Blick und lächelte.
    »Du bist ziemlich ... offenherzig, Alexandra.«
    »Das hat man mir schon öfter gesagt. Es stört Sie doch nicht? Sie werden sich sowieso bald daran gewöhnen.« Lexie schien es für eine ausgemachte Sache zu halten, dass sie sich in nächster Zeit oft sahen.
    »Sie wundern sich wahrscheinlich, dass ich Sie erkannt habe«, fuhr sie fort, als Jordan nichts erwiderte, »wo Sie sich eindeutig zum Besseren verändert haben!«
    »Es wundert mich allerdings nicht, dass du mich erkannt hast, denn dein Vater war vor kurzem hier. Ich nehme an, erhat dir genug über mich erzählt, dass du dir ein Bild von mir machen konntest.«
    »Über Ihr Aussehen hat er kaum etwas gesagt«, erwiderte Lexie und senkte für einen Moment den Kopf, als sie an die Drohung ihres Vaters dachte.
    Jordans Augen wurden schmal, und in seiner Stimme schwang plötzlich Härte mit. »Er wäre sicher nicht erfreut, dass du hier bist.«
    »Nicht erfreut?« Lexie sprang auf. »Er wäre außer sich vor Wut! Er hat mir verboten, auch nur in Ihre Richtung zu schauen, und gedroht, mich auszupeitschen, wenn ich ihm nicht gehorche.«
    Jordan war schockiert, dass Max sogar den eigenen Töchtern mit Prügeln drohte; andererseits war er froh, dass Lexie diese Drohung offensichtlich ernst nahm.
    Jetzt trat sie auf ihn zu, streckte den Arm aus und berührte den obersten Knopf seines halb offenen Hemdes mit dem Zeigefinger. »Ich könnte große Schwierigkeiten bekommen, weil ich hier bin«, flüsterte sie und nahm seinen männlichen Geruch in sich auf. Das Leuchten in ihren Augen zeigte ihm, dass sie die Aussicht, etwas Verbotenes zu tun, sehr erregend fand. Sie blickte zu ihm auf, betrachtete sehnsuchtsvoll sein Gesicht, seine Augen, seinen Mund.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, die Situation auszunutzen, doch Jordan wusste nur zu gut, was für ein gefährlicher Fehler es für Lexie und für ihn selbst gewesen wäre; außerdem fühlte er sich von Lexie nicht sonderlich angezogen.
    »Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Prügel bekommst«, sagte er.
    »Ihre Sorge um mein Wohl rührt mich, aber machen Sie sich keine Gedanken. Daddy wird nicht merken, dass ich nicht da bin, es sei denn, Celia sagt es ihm – was mich nicht überraschen würde. Sie würde alles tun, um Daddys Anerkennung zu bekommen.«
    »Es ist ganz normal, dass man sich die Anerkennung seiner Eltern wünscht.«
    Lexie senkte den Kopf. »Egal was ich auch tue, Vater wird es niemals gutheißen. Er hat nur das eine Ziel, mich gut zu verheiraten, damit jemand anders sich mit mir herumplagen muss. Das hat er auch mit Celia vor, aber im Unterschied zu mir setzt sie ihm kaum Widerstand entgegen.« Als Lexie wieder aufblickte, schaute Jordan verwirrt in ihre dunklen Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte. Er wusste nicht recht, was er von ihr halten sollte. »Ein hübsches Mädchen wie du hat doch sicher genug glühende Verehrer«, sagte er und fragte sich im Stillen, warum sie sich nicht längst einen der wohlhabenden jungen Männer aus der Gegend eingefangen hatte.
    Lexie hatte den Verdacht, dass Jordan herausfinden wollte, ob sie schon einen festen Freund hatte, und wilde Freude stieg in ihr auf. »Ja, schon«, gab sie zurück, »aber einen Mann wie Sie habe ich in Geraldton noch nicht gefunden. Die sind alle so

Weitere Kostenlose Bücher